Gedenkort

Kooperation zwischen Polizei und Haus der Geschichte verlängert

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Der Eingang des Hauses der Geschichte in Stuttgart.

Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung führen die Polizei und das Haus der Geschichte die Zusammenarbeit für das Hotel Silber in Stuttgart fort. Das Gebäude wurde mehr als ein halbes Jahrhundert von der Polizei genutzt und war von 1937 bis 1945 Zentrale der Gestapo für Württemberg und Hohenzollern.

„Extremismus, Diskriminierung und Antisemitismus dürfen in unserer Gesellschaft keinen Nährboden finden. Das gilt auch für unsere Polizei. Sie steht für Offenheit und Toleranz – und damit fest auf dem Boden der Verfassung. Diese Werte gilt es zu schützen und zu bewahren. Wir stellen uns der Verantwortung gegenüber der Geschichte, aus der es gilt zu lernen und zu verstehen. Gedenkorte wie das Hotel Silber helfen uns allen, Unvorstellbares zu verarbeiten und uns mahnend ins Gedächtnis zu rufen, welche Gräueltaten rechtsextremistisches Gedankengut verursachen kann“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl anlässlich der Unterzeichnung der Absichtserklärung. 

Lebendiger und partizipativer Ort der Erinnerung

Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, sagte: „Das Hotel Silber hat sich zu einem lebendigen, partizipativen und sehr wichtigen Ort der Erinnerung und Auseinandersetzung mitten im Zentrum Stuttgarts entwickelt. Er steht für die Vermittlung von demokratischen Werten und Regeln, von Grund- und Menschenrechten sowie den Prinzipien des Rechtsstaates. Hier entstehen Impulse für neue Lern-, Bildungs- und Vermittlungsformen, die die ganze Vielfalt unserer Gesellschaft adressieren und ansprechen.“

Als erstes politisch-historisches Landesmuseum Deutschlands nimmt das Haus der Geschichte Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle ein und ist Träger des „Hotel Silber“. Dieses geschichtsträchtige Gebäude wurde in Stuttgart mehr als ein halbes Jahrhundert von der Polizei genutzt und war von 1937 bis 1945 Zentrale der Gestapo für Württemberg und Hohenzollern in der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte. In dem einstigen Ort des NS-Terrors entstand als Bürgerbeteiligungsprojekt ein Ort des historisch-politischen Lernens und der Begegnung. Gemeinsam mit der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg wurden im Rahmen der Kooperation seit 2014 viele Fortbildungsformate für die polizeiliche Aus- und Fortbildung erarbeitet und begleitet.

Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz hob die Bedeutung des Themas auch bei der polizeilichen Aus- und Fortbildung hervor: „Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte fördern wir bei unseren Beamtinnen und Beamten das Bewusstsein für die besondere Bedeutung unserer individuellen Grundrechte und wie wichtig es ist, sie zu achten und zu schützen.“

Ort der Polizeigeschichte

„Wir freuen uns über die Fortsetzung dieser vielfältigen Zusammenarbeit. Das ‚Hotel Silber‘ ist ein Ort der Polizeigeschichte. Deshalb ist für uns der Austausch mit Polizistinnen und Polizisten elementar. Ihre Sichtweisen mit einzubeziehen gehört zu unserem multiperspektivischen Ansatz“, bekräftigte Frau Prof. Dr. Paula Lutum-Lenger, Direktorin des Haus der Geschichte Baden-Württemberg, den Mehrwert der Zusammenarbeit. 

Anlässlich der Fortführung ihrer Kooperation veröffentlichten die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) und das Haus der Geschichte auch die Schriftenreihe „Hotel Silber. Ort der württembergischen Polizeigeschichte“ (ISBN: 978-3-931778-54-5), welche direkt im Hotel Silber oder bei der Zahlstelle der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg erworben werden kann.

Hotel Silber

Weitere Meldungen

Bevölkerungsschutz Auszeichnung
Bevölkerungsschutz

35 ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber ausgezeichnet

Polizeikräfte bei einem Einsatz im Fußballstadion.
Polizei

Polizeipräsidium Stuttgart sichert friedliches Europa League-Spiel

Richter im Landgericht Stuttgart
Justiz

Neues KI-Tool für die Justiz

Eine junge Frau mit gelbem Pullover hält ein Smartphone in der Hand.
Digitalisierung

Ausweis auf dem Handy ab 2. Januar 2027

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Ländliche Wege in zwölf Kommunen modernisiert

Fachliteratur zum Thema „Recht“ ist an einem Stand beim Deutschen Anwaltstag in Stuttgart zu sehen. (Bild: dpa)
Studium

Jura-Bachelor an allen Universitäten im Land möglich

Die Schüler Johannes (l.) und Felix (r.), ein Junge mit Down-Syndrom, sitzen in der Gemeinschaftsschule Gebhardschule in Konstanz an einem Klassentisch beim Malen. (Foto: © dpa)
Inklusion

Land fördert Inklusionsprojekte für Kinder und Jugendliche

Eine ausländische Schülerin füllt während eines Deutschkurses ein Arbeitsblatt aus. (Foto: © dpa)
Schule

Sprachbildung an Schulen wird intensiviert und verbindlich

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Integration

Baden-Württemberg erneuert Pakt für Integration

Eine Hand greift nach einem digitalen Paragrafen
Justiz

Land schließt Einführung der eAkte in der Justiz ab

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. Dezember 2025

Ein Schild mit der Aufschrift „Flüchtlingserstaufnahmestelle“, im Hintergrund ein Fahrzeug an einer Einfahrt.
Migration

Kabinett billigt Pläne für Landeserstaufnahme in Stuttgart-Weilimdorf

Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges im kindgerechten Vernehmungszimmer am Amtsgericht Karlsruhe
Justiz

Kindgerechtes Vernehmungszimmer vorgestellt

Paragrafen-Symbole an Türgriffen (Foto: dpa)
Justiz

eVerwaltungsakte landesweit eingeführt

#einervonuns
Polizei

Polizeibeamter verstirbt nach schwerem Verkehrsunfall in Titisee-Neustadt