Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und Umweltstaatssekretär Andre Baumann haben das Landschaftsschutzgebiet Kollerinsel in der Gemeinde Brühl besucht. Vor Ort haben sie sich über die Biotop- und Wiesenflächen, den Artenschutz, die Polderbauwerke und den Kiesabbau informiert.
Seit beinahe 80 Jahren ist die Binnenhalbinsel Kollerinsel in der Gemeinde Brühl im Rhein-Neckar-Kreis Landschaftsschutzgebiet. Auf rund 400 Hektar Fläche gibt es nicht nur unterschiedliche Lebensräume wie Röhrichte, Magerrasen und Auwaldflächen. Auch teils seltene Pflanzen und Tiere sind auf der Insel zu finden. Baden-Württembergs Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und Umweltstaatssekretär Andre Baumann haben sich vor Ort über die Biotop- und Wiesenflächen, den Artenschutz, die Polderbauwerke und den Kiesabbau informiert.
„Die Kollerinsel liegt zwar links des Rheins, gehört aber zu Baden-Württemberg und ist auch im Eigentum des Landes“, stellte Staatssekretärin Gisela Splett fest: „Das macht es möglich, dass wir auf der Insel Naturschutz, Flächennutzung und Hochwasserschutz optimal verbinden können.“ Sie wies darauf hin, dass seit mehr als zehn Jahren ein großräumiges Biotopvernetzungskonzept gelte. Die Wiesenflächen auf der Insel würden ausschließlich extensiv bewirtschaftet. Das bedeutet, dass die Flächen nicht vor Juni gemäht und nicht gedüngt werden. Die Förderung von FFH-Mähwiesen und Lebensraumtypen sowie Arten der Rheinauen stünden auf der Kollerinsel im Vordergrund, ergänzte Umweltstaatssekretär Andre Baumann: „Dazu gehört die Umwandlung von Acker in extensives Grünland ebenso wie der Erhalt von Altbäumen und Altholzinseln, die Förderung gut strukturierter Uferzonen mit breiten Flachwasserbereichen und die Schaffung von Flachwassermulden mit offenen Bodenstellen. Landesweit bedeutsam sind vor allem die Vorkommen von Haarstrangwurzeleule und Grauammer.“
Naturschutz beim Kauf von Landesflächen höheren Stellenwert einräumen
Das Land werde entsprechend seiner Naturschutzstrategie auf der Domäne Kollerinsel seiner Vorbildfunktion gerecht und kümmere sich um eine vorbildliche naturverträgliche Landbewirtschaftung, so Baumann.
In diesem Jahr hat das Land seine Mittel für den Ankauf naturschutzwichtiger Grundstücke erhöht. „Damit räumen wir dem Naturschutz beim Kauf von Landesflächen einen höheren Stellenwert ein“, stellte Splett fest. Wurden im vorigen Jahr etwa 52 Hektar Fläche für rund 680.000 Euro erworben, stehen 2017 eine Million Euro zur Verfügung.
Weitere Informationen
Von den 400 Hektar Fläche der Kollerinsel betreut die Forstverwaltung Baden-Württemberg circa 50 Hektar, für die übrigen 350 Hektar ist das Amt Mannheim und Heidelberg des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg zuständig.
Etwa 200 Hektar werden landwirtschaftlich in Form von Acker- und Grünland genutzt – überwiegend durch die verpachtete Domäne, einen Pferdehof. 80 Hektar sind Wasserflächen, die auf ehemaligen Kiesabbauflächen entstanden sind. Dazu kommen Auwaldflächen, Biotopflächen, Straßen und Wege sowie der qualifizierte Rheinhochwasserdamm. Die Insel ist ein Naherholungsgebiet, das vor allem Wassersportlerinnen und Wassersportler nutzen.
Die Kollerinsel ist durch eine Autofähre mit der Landesstraße 630 auf der rechtsrheinischen Seite verbunden. Jahr für Jahr zwischen Mitte März und Ende Oktober sind etwa 50.000 Personen und etwa 12.000 Pkw mit der Fähre unterwegs. Die Fähre wird vom Land betrieben.