Nahostkonflikt

Klares Zeichen bei Strafverfolgung von antisemitisch motivierten Straftaten

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Zaun steht vor der Synagoge der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Stuttgart. (Bild: Sebastian Gollnow / dpa)
Symbolbild

Antisemitisch motivierte Straftaten werden in Baden-Württemberg mit großer Konsequenz verfolgt. Eine Orientierungshilfe zur Bewertung von Parolen und Kennzeichen im Zusammenhang mit dem aktuellen Versammlungsgeschehen ermöglicht den Staatsanwaltschaften eine noch konsequentere Strafverfolgung.

Vor dem Hintergrund einer möglichen Zuspitzung der Lage im Nahen Osten ist auch in Baden-Württemberg mit einer Ausweitung von propalästinensischen Demonstrationen und der Zunahme von antisemitischen Vorfällen zu rechnen. Die Antisemitismusbeauftragten der Generalstaatsanwaltschaften Stuttgart und Karlsruhe haben daher in einem Runderlass an alle Staatsanwaltschaften Baden-Württembergs eine Orientierungshilfe zur Bewertung von Parolen und Kennzeichen im Zusammenhang mit dem aktuellen Versammlungsgeschehen herausgegeben.

Antisemitismus hat in Baden-Württemberg keinen Platz

Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges sagte: „Antisemitismus hat in Baden-Württemberg keinen Platz. Antisemitisch motivierte Straftaten werden in Baden-Württemberg nach wie vor mit großer Konsequenz und mit Nachdruck verfolgt. Der hohe Stellenwert der Verfolgung dieser Straftaten zeigt auch der jüngste Erlass der Antisemitismusbeauftragten der Generalstaatsanwaltschaften Stuttgart und Karlsruhe. Für den Erlass und die darin enthaltene Orientierungshilfe bin ich sehr dankbar. Sie ermöglicht eine noch konsequentere Strafverfolgung – auch damit setzen wir ein klares Zeichen gegen Antisemitismus bei uns in Baden-Württemberg.“

Bereits 2020 richtete das Justizministerium einen Erlass an die Staatsanwaltschaften Baden-Württembergs mit Hinweisen zur Bearbeitung von antisemitisch motivierten Straftaten. Bei den Staatsanwaltschaften in Baden-Württemberg erfolgt die Bearbeitung als politische Strafsachen in Spezialdezernaten für Staatsschutz. Die besondere Bedeutung führt auch dazu, dass bei derartigen Straftaten Einstellungen etwa wegen Geringfügigkeit (sogenannte Opportunitätseinstellungen) nur in seltenen Ausnahmefällen und in engen Grenzen in Betracht kommen können.

Ministerin Gentges weiter: „Die Bilder aus Israel zeigen ein unermessliches Grauen. Sie zeigen uns auch, dass wir in unseren Anstrengungen bei der Bekämpfung des Antisemitismus in jeglicher Erscheinungsform nicht nachlassen dürfen. Derartigem Hass in unserer Gesellschaft treten wir mit allen gebotenen staatlichen Mitteln, in sämtlichen Bereichen und mit hoher Priorität entgegen.“

In dem Erlass sind Parolen und Ausrufe aufgeführt, die bei pro-palästinensischen Veranstaltungen – auch in anderen Ländern – festgestellt wurden. Ferner sind Symbole aufgeführt, die eine Strafbarkeit nach §§ 86, 86a StGB nach sich ziehen können. Bei der strafrechtlichen Beurteilung ist eine staatsanwaltschaftliche Einzelfallbewertung erforderlich.

Pressemitteilung vom 23. Oktober 2023: Versammlungslage im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt

Weitere Meldungen

Der Erste Senat beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verkündet das Urteil zur Grundsteuer (Foto: © dpa)
Justiz

Stärkung der Resilienz des Bundesverfassungsgerichts

Eine Hand hält eine Aufenthaltsgestattung. (Foto: © dpa)
Migration

Zahl der Härtefalleingaben geht stark zurück

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
Polizei

International agierende Diebesbanden zerschlagen

Ein Mann tippt auf einer Tastatur eines Laptops.
Polizei

Klares Zeichen gegen Antisemitismus und digitale Hetze

Paragrafen-Symbole an Türgriffen (Foto: © dpa)
Justiz

Rund 276 Neustellen für die Justiz

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
Polizei

Erneuter Ermittlungserfolg

Vier Personen
Justiz

Präsident des Landgerichts Tübingen tritt in Ruhestand

Maskottchen Toni steht im Kinderbesuchsraum der JVA Mannheim
Justiz

Maskottchen für den familienfreundlichen Justizvollzug

Gruppenbild bei der Regierungschefkonfererenz der Internationalen Bodensee-Konferenz: Europastaatssekretär Florian Hassler (5. von rechts) übernimmt für die Landesregierung symbolisch das Steuerrad der Internationalen Bodensee-Konferenz
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Baden-Württemberg übernimmt Vorsitz der Bodenseekonferenz

Zwei Männer unterschreiben einen Vertrag
Polizei

Land und Reiss-Engelhorn-Museen beschließen Kooperation

Rettungskräfte nehmen an einer Katastrophenschutzübung teil (Bild: © Franziska Kraufmann/dpa)
Katastrophenschutz

Umfrage zu inklusivem Katastrophenschutz ausgewertet

Polizei Kontrolle Weihnachtsmarkt
Polizei

Neue Regelung für Kontrollen von Waffen- und Messerverboten

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
Polizei

Festnahmen durch Polizei

Diskussionen auf dem Kongress für Beteiligung (Bild: © Mario Wezel)
Gleichstellung

Beteiligungsprozess für Gleich­stellungsstrategie abgeschlossen

Sigurd Jäger, PP Offenburg
Polizei

Neuer stellvertretender Leiter des Polizeipräsidiums Offenburg