Sicher durch den Sommer: Lassen Sie keinen Hund im Auto zurück. Der schnelle Einkauf kann für den vierbeinigen Freund tödlich enden.
Der Sommer ist in vollem Gange, in weniger als einem Monat beginnen in Baden-Württemberg die großen Ferien. Während einige das Wetter bei einem Eis in der Mittagspause oder nach Feierabend am See genießen, leiden andere unter der Hitze und sehnen sich nach kühleren Temperaturen.
Hunde erleben die Hitzeperiode, wie die meisten Haustiere, als eine anstrengende Zeit. Auch dieses Jahr wird die warme Saison für einige Hunde überflüssigerweise tödlich enden.
Hunde können Hitzeentwicklung nicht ausweichen
Unter normalen Umständen kann der Körper die heißen Außentemperaturen durch verschiedene Anpassungsmechanismen ausgleichen und ihn damit auf „Betriebstemperatur“ halten. Entgleist dieses System, droht ein Hitzschlag mit häufig tödlichem Ende. Gesunde Hunde, die die Möglichkeit haben Wasser aufzunehmen und sich frei zu bewegen, können die Außentemperaturen in aller Regel durch Trinken, Hecheln und Aufsuchen eines kühlen Platzes, wie ein selbst gebuddeltes Erdloch, ausgleichen. „In den meisten Fällen sind Erkrankung und Tod von Hunden durch heiße Temperaturen menschenverschuldet“, stellt die Landestierschutzbeauftragte Dr. Julia Stubenbord am 30. Juni 2022 in Stuttgart klar. „Obwohl jährlich vor der Gefahr gewarnt wird, gibt es jedes Jahr Hundehalterinnen und Hundehalter, die ihre Tiere in geparkten Autos zurücklassen.“, so Stubenbord. Selbst im Schatten und mit offenen Fenstern heizen sich Fahrzeuge, unabhängig von ihrer Farbe, sehr schnell auf. Die Hunde können der Hitzeentwicklung nicht ausweichen, sie erleiden Sonnenstiche und Hitzeschläge. Eine bekannte Studie hat ermittelt, welche Innentemperaturen in geschlossenen, geparkten Fahrzeugen entstehen. Wissenschaftler fanden heraus, dass bei einer Außentemperatur von nur 20 Grad Celsius die Innentemperatur nach einer Stunde bereits auf 46 Grad Celsius angestiegen ist. Schon nach 15 Minuten misst man 36 Grad Celsius. Bereits bei Außentemperaturen von knapp unter 20 Grad Celsius kann ein geparktes Fahrzeug zur tödlichen Falle werden. Hunde von Rassen mit dem Qualzuchtmerkmal Kurzschnäuzigkeit, wie Möpse und Bulldogen, sind bereits ab 15 Grad Celsius Außentemperatur in Gefahr und dürfen nicht im geparkten Auto zurückgelassen werden.
Zuchtziele hinterfragen
Regelmäßig werden auch kurzschnäuzige Hunde mit Hitzschlag-Symptomen in Tierarztpraxen und -kliniken gebracht, die keiner Hitze im geparkten Auto ausgeliefert waren. Hunde dieser Rassen überfordert teilweise bereits eine kleine, notwendige Gassirunde im Hochsommer, die Tiere kollabieren. Besitzerinnen und Besitzer versuchen verzweifelt, ihren Lieblingen Linderung, zum Beispiel in Form kalter Handtücher, zu verschaffen. „Solche dramatischen Szenen zeigen einmal mehr, dass Zuchtziele hinterfragt und aus Tierschutzsicht bewertet werden müssen.“, folgert Stubenbord.
Wer seinem Vierbeiner bei sommerlichen Temperaturen eine Freude bereiten möchte, kann Eiswürfel oder Joghurt einfrieren und als Erfrischung anbieten. Auch gibt es Hundeeis fertig zu kaufen.