Der in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehene Jugendbildungspreis „Dein Ding“ ehrt das Engagement junger Menschen sowie ehren- und hauptamtlicher Betreuer. Insgesamt haben sich 73 Projekte für die sieben Preise beworben.
Bereits zum zehnten Mal würdigt das Ministerium für Soziales und Integration gemeinsam mit der Jugendstiftung Baden-Württemberg das Engagement junger Menschen sowie ehren- und hauptamtlicher Betreuer mit dem Jugendbildungspreis „Dein Ding“. Die Gewinner wurden bei einer feierlichen Preisverleihung im Jugendhaus „Cann“ in Stuttgart vorgestellt und prämiert. Die Preisträger der diesjährigen Wettbewerbsrunde, die von einer Jury aus insgesamt 73 eingesendeten Projekten ermittelt wurden, kommen aus Heilbronn, Schwäbisch Gmünd, Ravensburg, Offenburg, Ulm, Pforzheim und Gundelfingen.
„Das Engagement junger Menschen für unsere Gesellschaft ist Ausdruck einer lebendigen Demokratie. Auch im zehnten Jahr des Jugendbildungspreises ist es beeindruckend, dass sich so viele Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg in ihrer Freizeit engagieren und sich für andere einsetzen. Dafür möchte ich mich bei allen sehr herzlich bedanken“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha anlässlich der Preisverleihung.
Drei Preisträger (jeweils mit 1.000 Euro dotiert)
Déjàvu – Theater der Geschichte, Heilbronn
Der erste Preis geht in diesem Jahr an das Projekt „Déjàvu – Theater der Geschichte“ aus Heilbronn. Eine Gruppe Kinder und Jugendlicher recherchierte ein Jahr lang Migrationsgeschichten und sprach hierzu in Pflegeheimen mit Seniorinnen und Senioren. Entstanden ist hieraus ein Theaterstück, das die beteiligten jungen Menschen in Seniorenheimen aufführten, um so Brücken zwischen den Generationen zu schlagen und Ängste vor Migration zu nehmen.
Downtown Offene Jugendtreff, Schwäbisch Gmünd
Über den zweiten Preis freute sich der „Downtown Offene Jugendtreff“ aus Schwäbisch Gmünd. Dieser wurde eingerichtet, um Jugendlichen einen Ort zu bieten, an dem sie mit anderen Zeit verbringen können, aber auch Hilfe und Unterstützung erhalten. Viele der dort anzutreffenden Jugendlichen sind polizeibekannt und haben in ihrem Alltag keine festen Strukturen.
Freizeit für ALLE, Ravensburg
Der dritte Preis geht nach Ravensburg an das Projekt „Freizeit für ALLE“. Kinder und Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung und aus Krisengebieten zelteten eine Woche gemeinsam am Baltersberg bei Bodnegg. Ziel war es, einen Ort zu schaffen, an dem die wichtigsten Aspekte von Integration erlebbar werden.
Preise in drei Sonderkategorien (jeweils mit 750 Euro dotiert)
Das Rote Sofa, Offenburg
Der Preis in der Kategorie „Jugend engagiert für Demokratie“ ging an „Das Rote Sofa“ aus Offenburg. Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse bekommen in Workshops Einblicke in die Politik und das Wahlsystem. Darüber hinaus interviewen sie auf einem roten Sofa lokale Politikerinnen und Politiker, die sich für kommende Wahlen aufstellen.
Treff Y Media, Ulm
In der Kategorie „Jugend engagiert in Medien und Kultur“ wurde der „Treff Y Media“ aus Ulm ausgezeichnet. Der Stammtisch ist eine Vernetzungsmöglichkeit für Medieninteressierte und Medienschaffende mit der Generation Y. Mit Vorträgen und Workshops können sich Kinder und Jugendliche rund um das Thema Journalismus und Medien informieren.
Teach the Teachers, Pforzheim
„Teach the Teachers“ heißt das Preisträger-Projekt aus Pforzheim in der Sonderkategorie Schule. Hier wurden Schülerinnen und Schüler selbst zu Lehrern und klärten Lehrkräfte und Fachkräfte aus der Schulsozialarbeit in Workshops zum Thema Social Media auf.
„Preis der Jury“ (mit 1.000 Euro dotiert)
Genau Mein Ding, Gundelfingen
Außerdem vergab die Jury des Jugendbildungspreises wieder einen eigenen, mit 1.000 Euro dotierten und von der Jugendstiftung Baden-Württemberg gestellten „Preis der Jury“. Dieser ging nach Gundelfingen an das Projekt „Genau Mein Ding“. Schülerinnen und Schüler produzierten im Rahmen des Projekts selbständig ein Video, in dem sie aus ihrem Alltag in der Schule berichteten. Initiiert wurde das Projekt von einem Schüler, der die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit einer kleinen Filmfirma mit semiprofessionellem Filmequipment in Berührung brachte.
Der Jugendbildungspreis „DeinDing“
Der Jugendbildungspreis „DeinDing“ wurde in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal an junge Menschen verliehen. Bei der Bewerbung spielte es keine Rolle, ob es sich um ein Festival, einen YouTube-Channel, ein Film-Projekt oder eine Jugendfreizeit handelte. Gesucht und ausgezeichnet wurden Projekte und Aktionen aus ganz Baden-Württemberg, die sich in besonderer Weise um den gesellschaftlichen Zusammenhalt verdient machen und dabei andere Menschen beteiligen, einbeziehen und Chancen eröffnen.
„Kreativität heißt Neues zu erschaffen, Dinge auszuprobieren, aber auch bereits Bestehendes auszubauen. All das lässt sich in den eingereichten Projekten finden. Das ist sehr beeindruckend, ermutigend und inspirierend“, sagt Philipp Neubronner, der für den Dachverband der Jugendgemeinderäte in der DeinDing-Jury saß. „Besonders beeindruckt hat mich, wie innovativ die Projekte an wichtige gesellschaftliche und politische Themen herangehen und trotzdem immer ganz nah an den Interessen und Belangen der Jugend bleiben“, ergänzt Tessa Hartwig von der Jugendpresse Baden-Württemberg.