Kinder sind in der kalten Jahreszeit besonders häufig von Erkältungskrankheiten betroffen. Um Eltern fundiert zu informieren und Fragen zu beantworten, gibt es am 11. Dezember 2023 einen Experten-Livestream.
Husten, Schnupfen, Fieber: Kinder sind in der kalten Jahreszeit besonders häufig von Erkältungskrankheiten betroffen, da sich das Immunsystem noch entwickelt. Winterliche Epidemien sind die Regel. Die Corona-Maßnahmen der vergangenen zwei Jahre haben nicht nur gegen eine Corona-Infektion, sondern auch gegen andere respiratorische Erreger geschützt. Kinder sind in dieser Zeit weniger mit Erkältungsviren und anderen Erregern in Kontakt gekommen, die sonst in der Erkältungszeit in der Bevölkerung zirkulieren. Daher kann es jetzt durch sogenannte Nachholeffekte zu einem stärkeren Auftreten von Atemwegsinfektionen bei Kindern kommen.
Was erwartet uns diesen Winter?
Nach dem Wegfall der Infektionsschutzmaßnahmen der letzten Winter stellen sich für Eltern viele Fragen: Mit welchen Infektionen müssen wir rechnen? Welche Maßnahmen sind zum Schutz vor Infekten sinnvoll? Soll mein Kind auch mit Husten oder Schnupfen in die Kita gehen? Wann sollte ich zur Kinderärztin oder zum Kinderarzt gehen und wie bekomme ich dort einen Termin? Diese und weitere Fragen will das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration in Kooperation mit dem Landesfamilienrat und den medizinischen und pharmazeutischen Fachorganisationen in Baden-Württemberg in einer digitalen Informationsveranstaltung beantworten. Die Veranstaltung wird am 11. Dezember 2023 ab 19.30 Uhr live auf dem Familienbildungsportal übertragen. Eltern können ihre Fragen vorab über livestreamfragen@family-bw.de stellen.
„Wenn Eltern die Krankheitszeichen ihrer Kinder richtig deuten können, wissen, wo sie Informationen finden und entscheiden können, wann es sinnvoll ist, in die Arztpraxis oder vielleicht auch zum Notdienst zu gehen, schützt das vor allem die Gesundheit der Kinder. Aber auch für das Funktionieren des Gesundheitssystems ist es wichtig, dass Eltern wissen, wann was zu tun ist“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha.
Folgende Referentinnen und Referenten stehen im Livestream am Montag, 11. Dezember 2023, zur Verfügung:
- Begrüßung: Staatssekretärin Dr. Ute Leidig, Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration
- Dr. Özgür Dogan, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinder- und Jugendpraxis Dogan Stuttgart
- Dr. Friedrich Reichert, Ärztlicher Leiter Pädiatrische Interdisziplinäre Notaufnahme (PINA) und pädiatrische Infektiologie, Klinikum Stuttgart
- Dr. Martin Braun, Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg
- Dr. Christiane Wagner-Wiening, Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration – Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg
- Pfarrer Albrecht Fischer-Braun, Geschäftsführer Evangelischer Landesverband – Tageseinrichtungen für Kinder in Württemberg e.V.
- Swantje Middeldorff, Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Familienbildungsportal
Familienbildung bietet Orientierung in vielen Lebenslagen. Gefördert aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg hat der Landesfamilienrat Baden-Württemberg seit 2022 das Familienbildungsportal www.family-bw.de für Eltern und Fachkräfte aufgebaut. Zu unterschiedlichen Themenfeldern gibt es Anregungen für Eltern und Links zu fachlich geprüften weiterführenden Informations- und Beratungsangeboten. So finden sich Informationen zu den verschiedenen Phasen des Lebens mit Kindern und Jugendlichen, Bildung und Lernen, den Umgang mit digitalen Medien, aber auch rund um die Themen Gesundheit und Finanzen von Familien. Ein Kalender gibt einen Überblick über aktuelle Online-Familienbildungsangebote. Eine Landkarte und Porträts von Anbietern von Familienbildung helfen Eltern, Angebote vor Ort zu finden. Die Seiten werden regelmäßig weiter ausgebaut. Die Familienbildung Baden-Württemberg ist auch auf Instagram (familien.bildung.bw) und Facebook (familienbildung.bw) zu finden.
Gesundheitskompetenz
Die Stärkung der Gesundheitskompetenz ist ein langfristiger Ansatz, um die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern und unter anderem auch winterliche Epidemien besser bewältigen zu können.
Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit, gesundheitsrelevante Informationen suchen, finden, auf ihre Qualität hin beurteilen und für die eigene Situation anwenden zu können. Sie ist ein wichtiger Baustein dafür, dass sich die Bevölkerung im Gesundheitswesen besser zurechtfindet und sowohl Angebote der Prävention und Gesundheitsförderung als auch schnelle und professionelle Hilfe im Krankheitsfall finden kann.
Infektionslage und -schutz
Gegenwärtig werden die winterlichen Epidemien durch Rhinoviren, Sars-COV-2 und zunehmend auch durch RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) verursacht. In den nächsten Wochen ist auch mit einer Zunahme von Grippe-Erkrankungen durch das Influenzavirus zu rechnen.
Akute respiratorische Erkrankungen im Kindesalter werden überwiegend durch Viren ausgelöst. Eine Ansteckung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion bei Kontakt mit einer infizierten Person, aber auch durch Schmierinfektionen über Hände. Eine Ansteckung ist möglich, wenn verunreinigte Hände mit den Schleimhäuten von Mund, Nase oder Augen in Kontakt kommen. Wichtig ist daher die Einhaltung von allgemeinen Infektionsschutzmaßnahmen wie Händehygiene, das Niesen in die Ellenbeuge und regelmäßiges Lüften. Kranke Kinder mit Fieber und/oder akuter respiratorischer Erkrankung bleiben zu Hause.
Für Kinder ab sechs Monaten mit Grunderkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Impfung gegen SARS-CoV-2. Für die Influenza-Impfung gilt in Baden-Württemberg die allgemeine Impfempfehlung.