Hybridantriebe können Nahverkehszüge leiser und effizienter machen. Rolls-Royce Power Systems erntwickelt in Friedrichshafen solche Antriebe. Das Unternehmen hat sich mit dem Land darauf verständigt gemeinsam mit Alstom den Umbau bestehender Züge auf die neue Antriebstechnik zu prüfen.
Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann hat sich beim Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems in Friedrichshafen über Zukunftstechnologien des Unternehmens für umweltfreundliche Mobilität und Energieerzeugung informiert. Im Mittelpunkt des Interesses stand dabei das MTU-Hybrid-PowerPack für Nahverkehrszüge, das auch in Baden-Württemberg auf die Schiene kommen könnte: Das baden-württembergische Verkehrsministerium hat mit Rolls-Royce verabredet, dass Rolls-Royce gemeinsam mit dem Fahrzeughersteller Alstom die wirtschaftliche Machbarkeit einer Remotorisierung von Bestandsfahrzeugen des Typs Lint mit Hybrid-Antrieben prüfen wird. Auf dieser Grundlage soll dann im Sommer geklärt werden, ob und in welchem Umfang Züge umgerüstet werden können. Die MTU-Hybrid-Technologie erlaubt einen lokal emissionsfreien Einsatz auf nicht elektrifizierten Strecken und Einsparungen von Kraftstoff und damit CO2 von bis zu 25 Prozent je nach Strecke und Einsatz. In Bahnhöfen und im Innenstadtbereich sinken die Antriebsgeräusche im rein elektrischen Betrieb um bis zu 75 Prozent (20 dB(A)).
Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Wir müssen alle technischen Möglichkeiten nutzen, um auch im Schienenverkehr mit Diesel-Fahrzeugen den CO2-Ausstoß zu verringern. Die MTU-Hybridantriebe sind eine vielversprechende Innovation, im Lande entwickelt, die wir auch gerne bei uns erproben wollen.“
Weniger Lärm und Emissionen
Lars Kräft, Leiter des Industriegeschäfts bei Rolls-Royce Power Systems, sagte: „Das MTU-Hybrid-PowerPack etabliert sich derzeit als Antrieb der Zukunft auf nicht-elektrifizierten Strecken. Wir würden uns sehr freuen, wenn auch in Baden-Württemberg, also gleichsam vor der Haustür unseres Stammsitzes, Züge mit unseren Hybrid-Antrieben den Bahnbetrieb verbessern würden: mit deutlich weniger Lärm und weniger Emissionen – und das ohne zusätzliche Infrastruktur-Kosten.“
Das Hybrid-PowerPack von MTU ist ein umweltfreundliches Antriebssystem, das die Vorzüge von batterie- und dieselbetriebenen Zügen vereint. Es verbindet einen MTU-Dieselmotor, der die zukünftige Emissionsrichtlinie EU-Stufe V einhält, mit einer elektrischen Maschine (die sowohl als Motor als auch als Generator eingesetzt werden kann) und dem Batteriesystem MTU EnergyPack, das die Energie speichert, die beim Bremsen zurückgewonnen wird.
Rolls-Royce hat diese Technologie in den vergangenen Jahren zur Serienreife gebracht und stetig weiterentwickelt. Zu den ersten Kunden des Hybrid-PowerPacks gehören die Staatsbahn der Republik Irland und das britische Leasingunternehmen Porterbrook. Mit Blick auf den Beitrag des MTU Hybrid-PowerPacks zu Klimaschutz und Ressourcenschonung wurde die Antriebslösung kürzlich mit dem Innovationspreis des Bahn-Media-Verlags in der Kategorie Energie und Umwelt prämiert.
Im Zuge seiner Strategie PS 2030 setzt der Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce auf Technologien zur Dekarbonisierung von Antrieben und Energieversorgungssystemen: Zu diesem Konzept gehören neben dem Hybrid-PowerPack auch sogenannte Microgrids, intelligente dezentrale Energieversorgungssysteme, mit denen Rolls-Royce aktiv die Energiewende unterstützt.
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Informationen zu mittelschnelllaufenden Rolls-Royce-Aggregaten (englisch)
Über Rolls-Royce Holdings plc
Rolls-Royce geht mit modernsten Technologien voran, um umweltfreundliche, sichere und wettbewerbsfähige Lösungen für den weltweiten Antriebs- und Energiebedarf anzubieten.
Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt rund 11.000 Mitarbeiter. Unter der Marke MTU vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, Energieerzeugung, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie. Unter der Marke MTU Onsite Energy bietet das Unternehmen Diesel- und Gassysteme für sicherheitskritische Anwendungen sowie zur Not- und Dauerstromerzeugung, für Kraft-Wärme-Kopplung und für Microgrids. Mittelschnelllaufende Motoren aus Bergen treiben Schiffe und Energieanlagen an.
Rolls-Royce hat Kunden in mehr als 150 Ländern, darunter mehr als 400 Flug- und Leasinggesellschaften, 160 Streitkräfte, 70 Seestreitkräfte, sowie mehr als 5.000 Energie- und Kernenergiekunden. Der Jahresumsatz 2018 betrug 15 Milliarden britische Pfund, davon stammt etwa die Hälfte aus dem Servicegeschäft.
2018 investierte Rolls-Royce 1,4 Milliarden britische Pfund in Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen unterstützt ein weltweites Netzwerk von 29 Universitären Technologie-Centern (UTCs), durch die Rolls-Royce-Ingenieure unmittelbar an wissenschaftlicher Spitzenforschung teilhaben. Rolls-Royce engagiert sich stark für die Nachwuchsgewinnung und investiert in die Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter.