Um sich über die Herausforderungen der Weinbaubranche auszutauschen, hat Landwirtschaftsminister Peter Hauk das Deutsche Weininstitut besucht. Dabei stand die aktuell schwierige Marktlage und die Absatzförderung auf nationaler und europäischer Ebene im Fokus.
„Der Weinbau in Baden-Württemberg steht vor großen Herausforderungen. Wir produzieren hohe Qualitäten bei stagnierender Nachfrage und steigendem Wettbewerbsdruck. Die Branche muss nach neuen Wegen suchen, um Kostensteigerungen bei den Betriebsmitteln, der Technik und bei den Arbeitskosten am Markt zu finanzieren. Mit unserem Förderprogramm ,Investitionen im Weinbau‘ unterstützen wir die baden-württembergische Weinbaubranche neue Wege zu finden. Wir wollen beispielsweise in der Kellerwirtschaft und in der Vermarktung von Weinprodukten Qualitäts- sowie Innovationprozesse anreizen und dabei unterstützen, sie zu etablieren. Das Programm fördert Investitionen im Zusammenhang mit Fusionen, Kooperationen und umfangreicher Betriebserweiterungen. Größere und effizientere Strukturen verbessern die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Weinbauern und sind eine gute Basis, um neue Märkte zu erschließen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich seines Besuchs des Deutschen Weininstituts (DWI).
Im Rahmen eines offenen Austausches wurden unter anderem die schwierige Marktlage, die Absatzförderung auf nationaler und europäischer Ebene, die Arbeit des Deutschen Weininstituts generell und insbesondere die Exportförderung und Exportberatung des DWI sowie Möglichkeiten einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen DWI und dem Land Baden-Württemberg erörtert.
An dem Gespräch nahmen neben dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Deutschen Weinfonds (DWF), Klaus Schneider, auch das Aufsichtsratsmitglied Marian Kopp, Geschäftsführer der Lauffener Weingärtner eG, sowie die Geschäftsführerin des DWI, Monika Reule, und der Marketingleiter des DWI, Steffen Schindler teil.
Neue Akzente im Weintourismus setzen
Das Land will neben den bestehenden Förderprogrammen gemeinsam mit der Weinbranche neue Akzente im Weintourismus setzen. „Eine große Schwäche des Weinbaus im Land ist die sehr geringe Exportquote. Hier setzen wir unter anderem auf die Kompetenz des DWI, damit wir das Potenzial der Exportförderung ausschöpfen, um uns neue Märkte zu erschließen“, sagte Minister Peter Hauk beim Gespräch mit dem DWI.
Klaus Schneider betonte: „Insbesondere beim Thema Absatzsteigerung sind auch die Absatzförderungsprogramme der Europäischen Union (EU) von großer Bedeutung. Sie sind ein Mittel gegen Marktstörungen wie hohe Produktionskosten oder Inflation. Förderung ist darüber hinaus wichtig, um bei gleichbleibend positiver EU-Agrarhandelsbilanz auch Nachhaltigkeitsziele erfolgreich umsetzen zu können. Budgetkürzungen in diesem Bereich müssen daher gemeinsam verhindert werden.“
„Ich bin sehr froh, dass der Minister bei uns war und wir unsere Arbeit, aber auch unsere Zwänge und Grenzen erklären konnten“, so das Fazit von Monika Reule, der DWI-Geschäftsführerin. Der Gedankenaustauch soll auch in Zukunft fortgesetzt werden.
Deutsches Weininstitut GmbH
Das Deutsche Weininstitut wurde als privatwirtschaftliche Initiative in der Rechtsform einer GmbH im Jahr 1949 als „Deutsche Weinwerbung“ gegründet. Alleiniger Gesellschafter ist der Deutsche Weinfonds. Kernaufgabe des DWI ist es, die Qualität und den Absatz von Weinen aus den 13 deutschen Anbaugebieten durch wettbewerbsneutrale Marketingmaßnahmen im In- und Ausland zu fördern. Hierzu zählen unter anderem Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Durchführung von Informationskampagnen, die Beteiligung an nationalen und internationalen Messen sowie die Organisation von Weinpräsentationen und Events gemeinsam mit deutschen Erzeugern in aller Welt.