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GoSilico aus Karlsruhe gewinnt „Elevator Pitch BW“ Finale

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Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut mit den Gewinnern des Elevator-Pitch Baden-Württemberg 2016 GoSilico aus Karlsruhe (1. Platz)

Die Fahrstuhlfahrt für Existenzgründer im Land ist entschieden: In der dritten Runde des landesweiten Start-up Wettbewerbs „Elevator Pitch BW“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau setzte sich GoSilico aus Karlsruhe gegen die Mitwettbewerber vor der Jury durch.

17 Finalisten traten am Freitag, 17. Juni 2016 bei der L-Bank in Stuttgart beim Landesfinale gegeneinander an und haben sich um den Titel von Baden-Württembergs bestem Gründerteam beworben. Sie hatten im Wettbewerb jeweils nur drei Minuten Zeit, um Jury und Publikum von ihrer Unternehmensidee zu überzeugen.

„Der Elevator Pitch BW ist eine großartige Gelegenheit für Gründerinnen und Gründer, um in die Öffentlichkeit zu treten, das Geschäftsmodell in einem frühen Stadium zu validieren und wertvolle Kontakte für die weitere Entwicklung des Unternehmens zu knüpfen. Jedes der im Wettbewerb angetretenen Teams hat gezeigt, welches kreative und innovative Potential in Baden-Württemberg steckt. Mit ihren Ideen und ihrer Schaffenskraft fordern Gründerinnen und Gründer etablierte Unternehmen heraus, wagen Neues und sorgen so für Innovationen und eine stetige Modernisierung unserer Wirtschaft. Das wollen wir in Zukunft noch stärker unterstützen. Ich gratuliere den heutigen Gewinnern und wünsche allen Finalisten viel Erfolg für die Zukunft“, erklärte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bei der Preisverleihung.

Den ersten Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro hat GoSilico aus Karlsruhe gewonnen. Teresa Beck, Tobias Hahn und Thiemo Huuk beschleunigen mit ihrer Simulations-Software die Prozessentwicklung für Biopharmazeutika. Durch die Technologie von GoSilico kann mit nur wenigen Experimenten ein Computermodell erstellt werden, das in Sekunden liefert, was im Labor Tage dauert. Für die Pharma-Branche ermöglicht das einen Paradigmenwechsel von experimenteller Prozessentwicklung hin zu einer in silico, das heißt computergestützten Prozessentwicklung. Die Technologie zahlt sich aus: Medikamente gegen Autoimmunkrankheiten, Krebs oder Alzheimer können so deutlich schneller und kostengünstiger auf den Markt gebracht werden. Mehr zu GoSilico.

Den mit 2.000 Euro dotierten zweiten Platz sicherte sich die Geschäftsidee Cross Connected HoloDeck aus Bad Mergentheim. Das Team von Jonas Martin und Tobias Möß ermöglicht produzierenden Unternehmen mithilfe von Virtual-Reality-Brillen und Datenhandschuhen sowie der passenden Software, ihre Produkte in jeder Produktlebensphase interaktiv zu erleben – standortübergreifend und gleichzeitig mit mehreren Personen. In der Fertigungs- und Wartungsplanung können so Arbeitsprozesse optimiert und bis in das ERP-System automatisiert dokumentiert werden. Das spart sowohl wertvolle Zeit für theoretische Planungen als auch Ressourcen für teure Prototypen. Arbeitsprozesse können zusammen von mehreren Nutzern gleichzeitig erlebt und optimiert werden. Durch Zuschaltung mehrerer Standorte können global agierende Teams problemlos am selben virtuellen Produkt oder Prozess gleichzeitig arbeiten. Mehr zu Cross Connected HoloDeck.

1.000 Euro für den dritten Platz gingen an die Geschäftsidee otego aus Karlsruhe. Das Team entwickelt neuartige thermoelektrische Generatoren (TEG) als autarke Energieversorgung. Damit lässt sich Energie aus kleinsten Wärmequellen wie zum Beispiel Kleingeräten in Strom umwandeln. Für viele vernetzte Kleingeräte können damit Batteriewechsel bald der Vergangenheit angehören. Die Besonderheit der otego-Technologie ist die Kombination aus kostengünstigen Materialien und großindustriellen Produktionsverfahren. Dadurch wird otego als erster Hersteller TEGs produzieren können, die für breite Massenanwendungen in Frage kommen. Das Team besteht aus Silas Aslan, André Gall, Matthias Hecht und Frederick Lessmann. Mehr zu Otego.

Die dritte Runde des landesweiten Start-up Wettbewerbs „Elevator Pitch BW“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau war in den letzten neun Monaten im ganzen Land auf der Suche nach den besten Gründerinnen und Gründern Baden-Württembergs. Rund 170 Jungunternehmen und Start-ups standen bei 15 regionalen Wettbewerben (Regional Cups) und zwei branchenspezifischen Special Cups in 15 Städten auf den Bühnen. In den letzten drei Jahren standen fast 500 Teams auf 52 Bühnen in großen wie auch in kleineren Kommunen.

Die Preise wurden nun von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Dr. Ulrich Theileis,  stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der L-Bank, an die Gewinner überreicht.

Hintergrundinformationen

Die L-Bank unterstützt den „Elevator Pitch BW“ von Anfang an und sponsert die Preisgelder der gesamten Wettbewerbsreihe. „Unternehmertum ist die Basis für unsere Wirtschaftsentwicklung, man muss bereit sein, neue Projekte anzugehen, Spaß an neuen Herausforderungen entwickeln - aber auch Risiken abschätzen, nicht ohne Überlegung voranstürmen. Die Grundlagen dafür müssen in der Schule, in der Ausbildung gelegt werden. Der Elevator Pitch ist ein erster Realitätscheck für ein junges Unternehmenskonzept“, verdeutlichte Dr. Theileis.

Neben den Geldpreisen gewinnen alle beteiligten Unternehmen zudem etwas Unbezahlbares: Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und damit auch die von potentiellen Kunden, Investoren oder Geschäftspartnern. „Für uns als Veranstalter des Wettbewerbs sind alle Teilnehmenden Gewinner“, betonte Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut. „Sie haben sich getraut, auf die Bühne zu stehen, haben ihre Idee einem breiten Publikum präsentiert, haben Fragen beantwortet und Kontakte geknüpft und genau darum geht es beim Elevator Pitch BW. Dass es funktioniert und sich wirklich lohnt, diesen Weg zu gehen, zeigt der sensationelle Erfolg unseres Vorjahressiegers BioCopy. Das Land braucht Menschen, die den Mut haben, Ihre Träume in die Tat umzusetzen.“

BioCopy hat einen Biomolekülkopierer entwickelt, der es ermöglicht Impfstoff-Kandidaten innerhalb von 48 Stunden zu finden. Zwischenzeitlich hat die Forschungsgruppe mehr als 2 Millionen EUR Fördergelder für die Uni Freiburg eingeworben und zudem die Firma BioCopy GmbH gegründet. Das Team wartete beim Finale mit großen Zahlen auf: 20 Millionen Invest sind mündlich zugesagt und man plant nach Abschluss der Laborsuche im Juli mit der Einstellung von 20 neuen Mitarbeitern zu beginnen.

Teilnehmer beim Landesfinale

PROMPT (Regional Cup Rhein-Neckar)

Die Gmünder Bonbonmanufaktur GbR (Regional Cup Ostwürttemberg)

Heimatgummi der AHA Regional Arts UG (Regional Cup Südlicher Oberrhein)

otego (Regional Cup Karlsruhe)

FIMOLO - Objektfinder (Regional Cup Schwarzwald-Baar-Heuberg)

My Sweet Chocolate (Regional Cup Böblingen)

Tagestreff (Regional Cup Ulm)

VIDA Eat Different (Bestes baden-württembergisches Team des DEHOGA Cup)

Styx (Regional Cup Bodensee-Oberschwaben)

monikit (Regional Cup Neckar-Alb)

Recycle Up! Ghana (Eine-Welt-Cup)

Der FTT – Fahrbarer Transporttisch (Regional Cup Pforzheim/Nordschwarzwald)

GoSilico (Regional Cup Baden-Baden)

HOBBYHIMMEL – Die Offene Werkstatt (Regional Cup Stuttgart)

RoadAds interactive GmbH (Regional Cup Rhein-Neckar II)

Cross Connected HoloDeck (Regional Cup Heilbronn-Franken)

HOODLA (Gewinner des Wildcard Voting)

Foodo (Regional Cup Bodensee), und MoveLight Energy (Regional Cup Heilbronn-Franken) haben die Teilnahme am Finale leider abgesagt.

Die teilnehmenden Teams hatten jeweils drei Minuten Zeit, um die Jury mit ihrem Pitch zu überzeugen. Danach durften die Juroren die Teams in der dreiminütigen Fragerunde auf die Probe stellen und der Geschäftsidee auf den Zahn fühlen. Die Teams wurden von der Jury anhand der Kriterien Präsentation (Rhetorik und Persönlichkeit, Inhalt des Vortrags, zeitlicher Rahmen) und Geschäftsmodell (Konzeption und Geschäftsmodell, Kundennutzen und Marktrelevanz, Skalierbarkeit) bewertet.

Jurybesetzung

  • Prof. Peter Schäfer, Leiter der ifex - Initiative für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg
  • Roland Raff, Vertreter der Landeskreditbank Baden-Württemberg (L-Bank)
  • Christina Nahr-Ettl, Vertreterin des BWIHK - Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag e.V.
  • Albrecht-Thomas Haller, Vertreter des BWHM - Beratungs- und Wirt-schaftsförderungsgesellschaft für Handwerk und Mittelstand GmbH
  • Guy Selbherr, Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsge-sellschaft Baden-Württemberg GmbH und Vorstand der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH
  • Kristin Müller, Investment Managerin beim High-Tech Gründerfonds Management GmbH
  • Wilhelm Okesson, Leiter der DEHOGA Beratung GmbH
  • Matthias Hornberger, Vorstandsvorsitzender des CyberForum e.V.
  • Dr. Barbara Jonischkeit, Chefredakteurin bei der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH
  • Nadine Antic, Geschäftsführerin der GlobalFlow GmbH
  • Günter Roth, Geschäftsführer des Unternehmens BioCopy (Gewinner des Elevator Pitch BW 2014/2015)

Über 33.000 Online-Stimmen wurden auf der Webseite für die insgesamt 270 eingereichten Ideen der dritten Wettbewerbsrunde abgegeben und rund 2.000 Zuschauer haben bei den 17 regionalen Veranstaltungen live vor Ort mitgefiebert. Rund 200 Besucher waren beim Finale live dabei.

Weitere Informationen

Flickr: Die Bilder des Wettbewerbs
 
Sie können die Bilder unter der Creative-Commons-Lizenz unter Angabe der Quelle (Elevator Pitch BW 2015/2016) verwenden und weitergeben.

YouTube: Alle Videos des Wettbewerbs 

Das Ministerium hat die landesweite Wettbewerbsreihe „Elevator Pitch BW“ im Oktober 2013 gestartet. Das moderne und neuartige Veranstaltungsformat soll dazu beitragen, dass sich junge Unternehmen möglichst erfolgreich und dauer-haft auf dem Markt etablieren und so neue Arbeitsplätze im Land schaffen. Au-ßerdem sollen die regionalen Wettbewerbe die Bevölkerung für das Thema Selbständigkeit sensibilisieren und auf die große Anzahl junger Unternehmen und innovativer Gründerinnen und Gründer vor Ort aufmerksam machen. Durch-geführt wird der Wettbewerb durch die Initiative für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge (ifex) des Ministeriums.

In den drei Wettbewerbsrunden haben sich insgesamt über 730 Geschäftsideen beworben. Davon sind rund 470 tatsächlich auf der Bühne aufgetreten, denn nur die zehn Pitcher mit den meisten Online-Stimmen pro Regional Cup dürfen Ihre Idee vor Jury und Publikum präsentieren. Das neuartige Veranstaltungskonzept des Wettbewerbs kommt in der Gründerszene gut an. Über 2.200 Fans folgen dem Wettbewerb auf Facebook, Twitter und Google+. Über 5.500 Veranstaltungsbesucher haben die 52 Pitches vor Ort miterlebt und über 40.000 Zuschau-er die Youtube-Videos gesehen. Bei den Online-Abstimmungen wurden insge-samt mehr als 100.000 Stimmen über Facebook und E-Mail für die einzelnen Ideen abgegeben.

Elevatorpitch BW

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