Ernährung

Genossenschaften im Agrar- und Ernährungssektor

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Kisten mit Gemüse und Obst.

Minister Peter Hauk hat mit dem baden-württembergischen Genossenschaftsverband und der Universität Hohenheim über die Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Nachhaltigkeit von Genossenschaften im Agrar- und Ernährungssektor diskutiert.

„Die genossenschaftliche Idee ist heute nach wie vor brandaktuell und von enormer Bedeutung für die Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg! Raiffeisens Name steht für eine Wirtschafts- und Gesellschaftsform, die auf Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung basiert und auf einem Wirtschaften nach der Devise: Was dem Einzelnen nicht möglich ist, dass vermögen viele. Ihre Bündelungs- und Steuerungsfunktion innerhalb der Wertschöpfungskette ist, gerade im Hinblick auf die überwiegend kleinbetrieblichen Agrarstrukturen in Baden-Württemberg und die starke Dominanz des Lebensmitteleinzelhandel (LEH), unverzichtbar“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am 28. Februar 2024 in Stuttgart.

Auch Genossenschaften spüren die strukturellen Veränderungen in der Landwirtschaft sowie die sich ändernden Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Erwartungen an eine nachhaltige, dem Tierwohl, der Umwelt und dem Klima dienliche und möglichst in regionalen Kreisläufen wirtschaftende Landwirtschaft. „Diese bringen zahlreiche Herausforderungen mit sich, denen die Genossenschaften mit Lösungsansätzen und Handlungsoptionen entgegentreten müssen“, betonte Minister Hauk.

Studie zur Bedeutung von Genossenschaften

Deshalb hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz eine Studie mit dem Titel „Bedeutung baden-württembergischer Genossenschaften für die Zukunft der Wertschöpfungsketten im Agrar- und Ernährungssektor – Welche Strategien sichern Nachhaltigkeit, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit?“ beim Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre der Universität Hohenheim unter der Leitung von Prof. Dr. Sebastian Hess initiiert.

Ergebnisse der Studie (PDF) zeigen, dass genossenschaftliche Zusammenarbeit tatsächlich viele Probleme lösen und Herausforderungen bewältigen kann. „Diese Vorteile sind aber kein Selbstläufer: Als Erfolgsfaktoren für Genossenschaften im Agrar- und Ernährungssektor haben wir vor allem ein innovationsfreudiges Bewusstsein bei Geschäftsführungen und Mitgliedern, Bereitschaft zu Veränderungen sowie transparente und effiziente Kommunikations- und Entscheidungsprozesse innerhalb einer Genossenschaft identifiziert. Die Mitglieder haben den Erfolg ihrer Genossenschaft somit zum Teil selbst in der Hand“, fasst Prof. Dr. Sebastian Hess zentrale Ergebnisse der Studie zusammen.

„Genossenschaften sind aufgrund ihres demokratischen Aufbaus, ihrer starken regionalen Identität und ihrer oftmals über Generationen gelebten Nachhaltigkeit geradezu prädestiniert, den Transformationsprozess in der Agrar- und Ernährungswirtschaft erfolgreich zu bewältigen“, betont Dr. Ulrich Theileis, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV). Er macht deutlich: „Für die regionalen Wertschöpfungsketten sind Genossenschaften unerlässliche Partner. Sie tragen zu Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit bei.“

Agrar- und Ernährungssektor

Im baden-württembergischen Agrar- und Ernährungssektor sind Genossenschaften von großer Bedeutung und spielen bei der Erzeugung, Erfassung, Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte und Rohstoffe eine wichtige Rolle. Insgesamt 270 landwirtschaftliche Genossenschaften stehen in Baden-Württemberg im Dienste ihrer rund 92.000 Mitglieder, die so als Eigentümer ihre Kräfte bündeln und damit den stark konzentrierten Partnern auf der anderen Seite des Marktes geschlossener begegnen können.

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