In Baden-Baden fand der Festakt zur Übergabe der Welterbe-Urkunde für „Die bedeutenden Kurstädte Europas“ und ein großes Welterbefest statt. In Baden-Württemberg liegen sieben der bundesweit 51 UNESCO-Welterbestätten.
Die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi, hat am 4. Juni 2022 gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Margret Mergen, Stadt Baden-Baden, von Botschafter Dr. Peter Reuss, dem ständigen Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO), die Welterbe-Urkunde für „Die bedeutenden Kurstädte Europas“ („The Great Spa Towns of Europe“) überreicht bekommen. Den feierlichen Rahmen boten der Weinbrennersaal im Kurhaus in Baden-Baden und die Philharmonie Baden-Baden.
„Die Freude über die Entscheidung des Welterbekomitees der UNESCO ist nach wie vor riesig. Dass wir nun die Welterbe-Urkunde in den Händen halten dürfen, ist etwas ganz Besonderes“, so die beiden Gastgeberinnen Ministerin Razavi und Oberbürgermeisterin Mergen. „Es ist für uns eine große Ehre, dass die Stadt Baden-Baden im Kreis zehn weiterer Kurstädte Europas als UNESCO-Welterbe anerkannt wurde.“
Sieben Welterbestätten im Land
„In diesem Jahr feiert die UNESCO-Welterbekonvention ihr 50-jähriges Bestehen. Umso schöner ist es, Baden-Baden nun – pünktlich zum Welterbetag – als siebtes Mitglied unserer bunten Welterbefamilie in Baden-Württemberg offiziell begrüßen zu können. Das wollen wir mit dem Welterbefest gebührend feiern“, so Ministerin Nicole Razavi. „Die sieben Welterbestätten in unserem Land sind immer eine Reise wert: Ich lade Sie herzlich ein, Ihre ganz persönliche Entdeckungsreise in unsere Welterbe- und Denkmallandschaft zu unternehmen. Von den Höhlen mit Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb über die prähistorischen Pfahlbauten am Bodensee und den Klosterlandschaften von Maulbronn und Reichenau in Oberschwaben, der Kurstadt Baden-Baden bis zum architektonischen Werk von Le Corbusier in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung: Es ist für jeden etwas dabei!“
Oberbürgermeisterin Margret Mergen sagte: „Der Welterbe-Antrag für Baden-Baden war stets eine Herzensangelegenheit für mich. Ich bin unglaublich stolz, dass wir dieses Ziel gemeinsam erreicht haben. Der Festakt und das Welterbefest zum UNESCO-Welterbetag sind ein würdiger Rahmen, um diesen besonderen Titel angemessen zu feiern. Aber auch in Zukunft laden wir dazu ein unsere wunderschöne Kurstadt zu besuchen und unser kulturelles Erbe zu entdecken: Ich lade Sie ganz herzlich ein, das Welterbe in Baden-Baden zu entdecken! Die Idee für einen Antrag entstand 2006 und war über die Jahre von großem Engagement aller Beteiligten und der Bürgerschaft geprägt. Ich bin überzeugt, dass Baden-Baden sich auch in Zukunft gemeinsam mit seinen Partnern in Stadt und Land für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der bedeutenden europäischen Kurstädte einsetzt.“
Welterbefest in Baden-Baden
Das Welterbefest in Baden-Baden wird vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg als oberste Denkmalschutzbehörde des Landes, der Stadt Baden-Baden und der Baden-Baden Kur & Tourismus GmbH gemeinsam veranstaltet.
Der deutsche Welterbetag findet jährlich am ersten Sonntag im Juni statt. Er wird von den Welterbestätten in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Welterbestätten Deutschland e.V. veranstaltet.
„The Great Spa Towns of Europe“ sind eine transnationale serielle Welterbestätte, bestehend aus elf bedeutenden europäischen Kurstädten aus insgesamt sieben Nationen. Dazu zählen neben Baden-Baden, die Kurstädte Bad Ems und Bad Kissingen in Deutschland, Baden bei Wien in Österreich, Spa in Belgien, Karlsbad, Marienbad und Franzensbad in der Tschechischen Republik, Vichy in Frankreich, Montecatini Terme in Italien sowie Bath in Großbritannien.
Die „Bedeutenden Kurstädte Europas“ stellen ein außergewöhnliches Zeugnis des europäischen Kurphänomens dar, das sind in kultureller, sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht vor allem im 19. Jahrhundert seine Blüte entwickelte. Dienten diese Städte zunächst der Therapie und Genesung, wuchs zunehmend ihre Funktion als kultureller Treffpunkt von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlichster Kreise, Länder und Kulturen. Auf diese Weise entstand eine einzigartige architektonische, städtebauliche und landschaftliche Komposition, die bis heute in der Welterbestätte erlebbar ist.
Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen: UNESCO-Welterbe in Baden-Württemberg