Ländlicher Raum

Erreichbarkeit der Hochschulen im Ländlichen Raum verbessern

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Der Ladestecker eines elektrisch betriebenen Renault ZOE (Bild:© dpa)

Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz fördert ein Projekt der Hochschule Furtwangen zur Verbesserung der Erreichbarkeit der Hochschulen im Ländlichen Raum mit 300.000 Euro. Die Förderung ziele darauf ab, den Ländlichen Raum attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten, so Landwirtschaftsminister Peter Hauk.

„Dezentrale Strukturen und starke ländliche Räume sind Kernelemente des wirtschaftlichen Erfolgs in Baden-Württemberg. Ländliche Hochschulen tragen mit ihren vielfältigen und hervorragenden Bildungs- und Forschungsaktivitäten wesentlich zu diesem Erfolg bei. Unsere Aufgabe ist es, jungen Menschen die Rahmenbedingungen zu bieten, die sie für ein erfolgreiches Studium auf dem Land brauchen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, in Furtwangen (Schwarzwald-Baar-Kreis).

Dazu gehöre es auch, die Themen Erreichbarkeit und Mobilität stärker in den Fokus zu nehmen. Gerade auf dem Land benötige man bei gleichen Zielen andere Lösungsansätzen als in den Ballungsräumen.

„Studenten und Beschäftigte ländlicher Hochschulen sind wie ihre Kollegen in den großen Städten auf gute Mobilitätsangebote angewiesen. Sie müssen im Rahmen ihres Studiums rasch und kostengünstig von A nach B kommen. Vielfach wollen oder müssen Studierende dabei auf ein eigenes Auto verzichten“, erklärte der Minister. Bestehende Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) würden hierfür die Grundlage bieten, aber oft nicht ausreichen. „Wir sind auf der Suche nach praxisgerechten Lösungen, die die Mobilität verbessern. Das Projekt der Hochschule Furtwangen soll uns auf diesem Weg einen guten Schritt voranbringen“, sagte Hauk.

Den Ländlichen Raum attraktiv und wettbewerbsfähig halten

Letztendlich gehe es darum, den Ländlichen Raum als solchen zu stärken. „Wer auf dem Land studiert, wird später auch oftmals dort arbeiten und leben wollen. Es sind vor allem die innovativen Mittelständler, die dort händeringend Fach- und Führungskräftenachwuchs suchen. Unsere Politik zielt darauf ab, den Ländlichen Raum attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten“, betonte Hauk.

Hochschulen im Ländlichen Raum sind für die Bindung junger, gut ausgebildeter Menschen an ländliche Regionen von zentraler Bedeutung. Sie haben hohen Anteil am Wissenstransfer in die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) im Ländlichen Raum und tragen zu deren nachhaltiger Versorgung mit hochqualifizierten Arbeitskräften und somit zur Zukunftssicherung der ländlichen Räume in Baden-Württemberg bei. Die Sicherung attraktiver ländlicher Hochschulstandorte bleibt daher auch weiterhin ein zentrales Anliegen der ländlichen Strukturpolitik.

Im Sinne der Erhaltung der Attraktivität ländlicher Hochschulen gilt es, auch den spezifischen Mobilitätsbedürfnissen von Studierenden Rechnung zu tragen. Junge Menschen wollen auch ohne eigenes Auto „mobil“ sein, aber ihr Ziel möglichst rasch, unkompliziert und kostengünstig erreichen. Studierende an ländlichen Hochschulen ohne eigenes Auto müssen in puncto Mobilität oft starke Abstriche hinnehmen, da in der Regel kein befriedigendes ÖPNV-Angebot vorhanden ist und Carsharing in ländlichen Regionen bislang nur punktuell zur Verfügung steht.

Effiziente, kostengünstige und nachhaltige Mobilitätslösungen entwickeln

Hier setzt das Projekt der Hochschule Furtwangen (HFU) an. Es sieht die Entwicklung effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger Mobilitätslösungen für Studierende und Dozenten ländlicher Hochschulen vor. Im Interesse der Berücksichtigung repräsentativer Fallkonstellationen der Mobilitätsbedürfnisse ländlicher Hochschulen konnten auch die Duale Hochschule Villingen-Schwenningen und die Musikhochschule Trossingen als Projektpartner gewonnen werden.

Das Modellprojekt mit einer Laufzeit von drei Jahren bis Ende 2018 wird von Prof. Dr.-Ing. Anton Karle (Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen) und Prof. Dr. Jochen Baier (Fakultät Wirtschaftsinformatik) geleitet und koordiniert. Die Kosten von insgesamt 300.000 Euro werden vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz getragen.

Projektziele

  • Verbesserung des ÖPNV: Abstimmung der Fahrpläne auf die Vorlesungszeiten
  • Elektromobile Dienstverkehre: Postverkehr und Pendelverkehr zwischen den Standorten für Vorlesungen und Besprechungen
  • E-Carsharing: e-mobile Ergänzung des ÖPNV für Studierende und Mitarbeiter
  • Erhöhung des Anteils an Fahrgemeinschaften: Unterstützung durch den Einsatz einer Applikation für PC und Smartphone
  • Intermodalität: Integration von ÖPNV, Carsharing und Fahrgemeinschaften in einer Applikation für PC und Smartphone
  • Einsatz von Elektrofahrrädern

Bislang durchgeführte Maßnahmen

  • Thema ÖPNV: Aufbau enger Kontakte zu Verkehrsverbünden und Einbringung der Anliegen des Projekts in die zuständigen Gremien
  • Thema Förderung von Fahrgemeinschaften: Aufbau einer eigenen Hochschulgruppe bei flinc (professionelle Plattform für Mitfahrgelegenheiten)
  • Thema Dienstfahrten: Um die Tauglichkeit und die Akzeptanz von nachhaltiger Mobilität für Dienstfahrten zu untersuchen – Leasing von zwei Daimler Elektro-B-Klassen. Über eine HFU-Plattform werden die Fahrzeuge den Bediensteten für Dienstfahrten angeboten.
  • Thema e-mobile Ergänzung studentischer Fahrten: Unter dem Motto „e-car-sharing – mobil auch ohne eigenes Auto“ werden an den Hochschul-Standorten Furtwangen und Schwenningen zwei Renault Elektro-Zoe vom e-Carsharing-Anbieter my-e-car für Studierende und Mitarbeiter zu Sonderkonditionen zur Verfügung gestellt.
  • Thema Nachhaltiger Hochschul-Transportverkehr: Untersuchung der Praxistauglichkeit eines Elektro-Nissan eNV für den Hochschul-Güternahverkehr einschließlich Postverkehr am Hochschulstandort Schwenningen
  • Thema e-bike-basierter Transport: Test eines e-bikes für den Gütertransport auf kürzeren Wegen am Hochschulstandort Tuttlingen

Weitere Meldungen

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Strasse

Querspange Erbach der B 311 freigegeben

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, ist wegen Modernisierungsarbeiten für mehr als zwei Jahre gesperrt.
Verkehrsinfrastruktur

Land reagiert bei Brückensicherheit

Bauarbeiter erneuern den Fahrbahnbelag auf einer Straße (Bild: © dpa).
Verkehr

Ortsumfahrung Güglingen-Pfaffenhofen freigegeben

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Bioökonomie

Land fördert neue Projekte für Nachhaltige Bioökonomie

Ein Radfahrer fährt auf einem Fahrrad-Schutzstreifen.
Radverkehr

Radunterführung an der B 27 fertiggestellt

Auf Aspahlt das Logo des Landesprogramms: Wir sind MOVERS – AKtiv zur Schule
Fußverkehr

Landesprogramm MOVERS kürt Schulwegprofis 2024

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 17. Dezember 2024

Ein Bus unterwegs auf einer Landstraße.
Nahverkehr

Neuer Regiobus zwischen Herrenberg und Calw

Zwei junge Frauen sitzen mit Umzugskartons und Smartphone auf einem Bett in einem Wohnheim.
Studium

Land fördert Bau von über 1.300 neuen Wohnheimplätzen

Das kleine Mammut vom Vogelherd
Museen

Mammut und Höhlenlöwe werden in Blaubeuren ausgestellt

Gruppenbild bei der Regierungschefkonfererenz der Internationalen Bodensee-Konferenz: Europastaatssekretär Florian Hassler (5. von rechts) übernimmt für die Landesregierung symbolisch das Steuerrad der Internationalen Bodensee-Konferenz
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Baden-Württemberg übernimmt Vorsitz der Bodenseekonferenz

Getreide
Landwirtschaft

Auszahlungen des Gemeinsamen Antrags 2024 laufen an

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Modernisierung ländlicher Wege

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Land fördert weitere Flurneuordnungen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
Künstliche Intelligenz

Stuttgarter Konsortium baut europäische KI-Fabrik