Im Rahmen der Projekte „Gutes Essen in der Klinik“ und „Gutes Essen in Hochschulmensen“ haben Mensen ihr Verpflegungsangebot gesünder und nachhaltiger gestaltet.
„Gutes Essen beeinflusst die Gesundheit aller Essensgäste positiv – das gilt im Krankenhaus genauso wie in der Hochschulmensa. In der Klinik fördert es den Genesungsprozess, wenn es an die individuellen medizinischen und ernährungsphysiologischen Bedürfnisse angepasst ist. Bei den Studierenden verbessert gutes Essen das Leistungsvermögen sowie die Konzentrationsfähigkeit und kann sich langfristig positiv auf das Essverhalten auswirken. Bei alledem soll aber auch der Genuss nicht zu kurz kommen“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch, anlässlich der Urkundenübergabe bei der Online-Abschlussveranstaltung der Modellprojekte „Gutes Essen in der Klinik“ und „Gutes Essen in Hochschulmensen“.
Gesünderes und einfacheres Essensangebot
Ein Ziel der Projekte war es, das Verpflegungsangebot gemäß den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu optimieren sowie eine DGE-Zertifizierung zu erreichen. „Mit den DGE-Qualitätsstandards steht den Kliniken und Hochschulmensen eine wissenschaftliche Grundlage und Orientierung für eine ausgewogene und gesundheitsfördernde Verpflegung zur Verfügung“, betonte die Staatssekretärin. Prof. Dr. Peter Grimm, Leiter der Sektion Baden-Württemberg der DGE, übergab die DGE-Zertifikate an die erfolgreichen Hochschulmensen und Kliniken. Er machte deutlich, dass die Zertifizierung dabei helfe, die „gesündere Wahl“ zur „einfacheren Wahl“ zu machen, da die transparente und umfassende Gästeinformation eine wichtige Säule der DGE-Zertifizierung sei.
Die Erhöhung des Einsatzes von regionalen, ökologisch erzeugten und fair gehandelten Lebensmitteln waren ebenfalls Ziele in den Modellprojekten, um die Verpflegung nachhaltiger zu gestalten. „Die Bio-Zertifizierung ermöglicht den Projektteilnehmenden nun, den Einsatz von Bio-Lebensmitteln auf ihren Speiseplänen hervorzuheben“, erklärte Gurr-Hirsch. Die Messung der Lebensmittelabfälle und daraus abgeleitete Maßnahmen führten zudem zu einer Reduzierung der Lebensmittelverschwendung von bis zu 40 Prozent in den Kliniken und Hochschulmensen. „Dies ist ein wichtiger Baustein im Maßnahmenplan des Landes zur Reduzierung der Lebensmittelverluste“, ergänzte die Staatssekretärin.
Die fünf Modell-Kliniken:
- Evangelisches Diakoniekrankenhaus Freiburg
- Hegau-Bodensee-Klinikum Singen
- Klinikum Esslingen
- Universitätsklinikum Tübingen
- Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Südwürttemberg, Standort Weissenau
Die drei Modell-Hochschulmensen:
- Mensa an der Dualen Hochschule Ravensburg
- Mensa des Studierendenwerks Stuttgart an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg
- Mensa der Pädagogischen Hochschule Freiburg
Verpflegungsangebote in Kliniken und Hochschulmensen
Mit den Modellprojekten rückt das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz seit 2018 die Qualität der Verpflegungsangebote in Kliniken und Hochschulmensen in den Fokus, als zwei der insgesamt sechs Modellprojekte zur Verbesserung der Gemeinschaftsverpflegung in allen Lebenswelten, die es seit 2018 durchführt. Durchgeführt werden die Modellprojekte vom Landeszentrum für Ernährung in Schwäbisch Gmünd.
Ziele der Modellprojekte sind die Umsetzung des „DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Krankenhäusern“ beziehungsweise des „DGE-Qualitätsstandards für die Betriebsverpflegung“, die Erhöhung des Anteils an ökologisch erzeugten Lebensmitteln auf mindestens 15 Prozent im Wareneinsatz eines Jahres und die Durchführung der Bio- und DGE-Zertifizierung. Die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, die Erhöhung des Einsatzes von regionalen und fair gehandelten Lebensmitteln und die Verbesserung der internen und externen Kommunikationen sind weitere Ziele der Modellprojekte.