LEADER, das steht für „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“ – zu Deutsch: Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Das durch LEADER gefördere Projekt ‚Schwanenwirts Kuhstall‘ in Pfalzgrafenweiler Kälberbronn wurde jetzt eingeweiht.
„Der Ländliche Raum Baden-Württembergs zeichnet sich durch seine hohe Lebensqualität und Wirtschaftskraft aus. Gezielte Entwicklungsstrategien sind eine wichtige Grundlage, um den Menschen in unseren ländlichen Regionen auch in Zukunft ein attraktives Lebensumfeld zu bieten“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk. Mit LEADER stünde ein Regionalentwicklungsprogramm zur Verfügung, das die Bedürfnisse der Menschen vor Ort bestmöglich berücksichtige. Es sei das zentrale Instrument bürgerschaftlich geprägter Regionalentwicklung im Land.
„Das Projekt ‚Schwanenwirts Kuhstall‘ trägt zur Förderung des Naturerlebens im Tourismus bei und setzt auf die Verwendung von heimischem Holz am Bau. Das Gebäude wurde in Teilen aus heimischer Weißtanne erbaut. Es deckt sich somit auch sehr gut mit den Zielen der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald“, erklärte der Minister. Durch die Verwendung eigener Produkte werde darüber hinaus zum Erhalt der Kulturlandschaft beigetragen. Wertschöpfung und Arbeitsplätze würden in der Region gehalten.
Hotel Schwanen in zehnter Generation in Familienbesitz
Die Familie Ziefle betreibt das in zehnter Generation geführte Hotel ‚Schwanen‘ mit dazugehöriger Landwirtschaft in Pfalzgrafenweiler Kälberbronn. Im Restaurant des vier Sterne-Hotels werden weitestgehend Lebensmittel aus eigener Herstellung und aus der Region verwendet. Das Restaurant beteiligt sich an ‚Schmeck den Süden‘. Auch gehört das Familienunternehmen bereits seit vielen Jahren den Naturparkwirten und Naturpark-Hotels an.
Im Jahr 2014 brannte der Rinderstall auf Grund eines technischen Defekts komplett ab. Die Familie beschloss darauf hin, nicht nur einen neuen Stall zu bauen, sondern diesen mit einer Erlebnisgastronomie zu verbinden. Die neuen Räumlichkeiten erstrecken sich über zwei Etagen und bieten bis zu 70 Sitzmöglichkeiten. Dabei wurde auf ein traditionelles Design sowohl im Innen- als auch im Außenbereich geachtet. Für den Bau wurden hauptsächlich heimische Hölzer, wie etwa die Weißtanne, verwendet. Ein Alleinstellungsmerkmal des LEADER-Projekts sind große Panorama-Fenster, die den Blick in einen modernen Freilaufstall ermöglichen. Auf diese Weise sollen die Gäste einen Bezug zur Herkunft der Lebensmittel bekommen und zusätzlich Aufgaben der Rinderhaltung kennenlernen. Das Projekt wird aus dem EU-Programm LEADER gefördert.
Entscheidung über Förderung fällt vor Ort
LEADER ist ein Regionalentwicklungsprogramm der EU. Die Abkürzung steht für „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale” – auf Deutsch „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft”. LEADER zeichnet sich aus durch den Bottom-Up-Ansatz, also einem Projektansatz von unten nach oben. Das bedeutet, dass ausschließlich die örtliche LEADER-Aktionsgruppe, in diesem Fall die LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald, über die zu fördernden Projekte entscheidet. LEADER ist nur in festgelegten Programmgebieten möglich. Das Land verfügt in der Förderperiode 2014 bis 2020 über 18 LEADER-Aktionsgruppen. Im Mittelpunkt steht dort eine gezielte Förderung strukturverbessernder und innovativer Maßnahmen.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: LEADER
Aktuelle LEADER-Aktionsgruppen (PDF)
YouTube: Was macht eigentlich ein LEADER-Regionalmanagement?