Das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz testet die Nutzung von Drohnen in der Bewirtschaftung von Wäldern und beim Artenschutz. Der Blick von oben eröffnet neue Perspektiven und Möglichkeiten für das Monitoring beispielsweise der Auerwildhabitate.
„Drohnentechnologie können in der Wissenschaft und Forschung sowie in Betrieben der Forstwirtschaft für verschiedenste Aufgaben nutzbringend eingesetzt werden. Gerade aus der Vogelperspektive lassen sich die Lebensräume für das Auerhuhn, der Charakterart des Schwarzwaldes, erfassen und dokumentieren“, sagte Forstminister Peter Hauk anlässlich eines Informationstermins der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) am Hochkopf in Bühl.
Land verpflichtet sich zum Erhalt der biologischen Vielfalt
Das Land Baden-Württemberg verpflichtet sich zum Erhalt der biologischen Vielfalt als Lebensgrundlage. Deshalb hat die Landesregierung im November 2017 ein Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt beschlossen. Mit dem Projekt ‚Lücken für Auerhuhnküken im Privat- und Kommunalwald‘ soll die erfolgreiche Freiflächenkampagne des Landesbetriebs ForstBW über den Landeswald hinaus auf alle Waldbesitzarten ausgeweitet werden, denn dem Auerhuhn fehlt es in der regulären Waldwirtschaft an Licht.
Bereits 2008 wurde vom Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg der ‚Aktionsplan Auerhuhn im Schwarzwald‘ initiiert, der ein großflächig und langfristig angelegtes Konzept darstellt, das die FVA mit dem Ziel erarbeitet hat, die Integration von Waldwirtschaft, Biodiversität, Tourismus und Windenergie zu ermöglichen. „Ein Schwerpunkt forstlicher Maßnahmen zur Förderung des Auerwilds ist dabei die Schaffung von Freiflächen. Solche Habitatmanagement-Maßnahmen müssen zielgerichtet umgesetzt werden. Hier am Hochkopf wird mit der Stadt Bühl in Kooperation mit dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord eine beispielgebende konkrete Maßnahme umgesetzt“, betonte der Minister.
Anhand eines Demonstrationsflugs über der Auerwildpflegefläche am Hochkopf wurde der Drohneneinsatz durch die Spezialisten der FVA vorgeführt und erläutert. Generell befasst sich derzeit die FVA mit den Einsatzmöglichkeiten unbemannter Luftfahrzeuge, allgemein als Drohnen bezeichnet, für verschiedene Anwendungen bei der Bewirtschaftung der Wälder. Weitere Themen möglicher Drohneneinsätze sind die Früherkennung von Borkenkäferbefall an Fichten sowie die Erfassung von Einzelbäumen im Rahmen von Waldinventuren.
Ministerium für Landlichen Raum und Verbraucherschutz
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg