Forschung

Cyber Valley zieht Spitzenforscher aus aller Welt an

Lesezeit: 5 Minuten
  • Teilen
  •  
Besucher nehmen an der Auftaktveranstaltung der Forschungsoffensive Cyber Valley am 15. Dezember 2016 in Stuttgart (Baden-Württemberg) teil. (Foto: © dpa)

Es soll der europäische Hot Spot auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und der Robotik werden: Cyber Valley bündelt die Forschungsaktivitäten von internationalen Key-Playern aus Wissenschaft und Industrie in der Region Stuttgart-Tübingen. Bereits ein halbes Jahr nach dem Startschuss lässt sich absehen: Das Konzept ist international hochattraktiv.

Gefördert durch das Land Baden-Württemberg werden die Cyber-Valley-Partner neue Forschungsgruppen und Lehrstühle auf den Gebieten Maschinelles Lernen, Robotik und Computer Vision schaffen und sie in einem neuen Zentrum in der Region Stuttgart-Tübingen zusammenführen. Zudem werden in einer neuen und weltweit einzigartigen Graduiertenschule für Intelligente Systeme in den kommenden Jahren 100 Doktoranden ausgebildet.

Kooperationspartner sind die Universitäten Stuttgart und Tübingen, das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme sowie die Unternehmen Bosch, Daimler, Porsche, BMW, ZF Friedrichshafen und Facebook. 

Internationale Aufmerksamkeit – Stellen für Forschungsgruppenleiter zehnfach überzeichnet

Die Stellen für neun Forschungsgruppenleiter sind bereits ausgeschrieben. Derzeit läuft das Auswahlverfahren. 100 Personen aus 24 Ländern haben sich beworben. Neben Deutschland und den USA kommen die Bewerbungen unter anderem aus der Schweiz, Österreich, UK, Türkei und Australien, sowie aus weiteren Ländern.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: „Es ist bereits abzusehen, dass Cyber Valley international große Beachtung findet. Unter den Bewerbern finden sich die weltweit besten Nachwuchswissenschaftler in ihren Fachgebieten. Das zeigt, dass wir gute Chancen haben, die notwendige kritische Masse zu erreichen, die es braucht, um ein sich selbst verstärkendes System aufzubauen.“

Für die International Max Planck Research School for Intelligent Systems (IMPRS) – eine der begehrten Graduiertenschulen – haben sich insgesamt 362 Personen beworben. Die Kandidaten stammen aus 14 Ländern. Neben europäischen Bewerbern aus Deutschland, Spanien, Italien oder der Schweiz, stammen eine Reihe weiterer Kandidaten aus den USA, außerdem aus Südkorea, Indien und weiteren Ländern. 31 Bewerberinnen und Bewerbern wurden bereits Doktorandenstellen am MPI und den Universitäten angeboten.

Die Forschungsthemen betreffen die Bereiche:

  • Computer Vision
  • Machine Learning
  • Robotics
  • Haptics
  • Control Systems
  • Perceptual Inference
  • Computer Graphics
  • Micro- and Nano-Robotics

Allein die IMPRS wird vom Wissenschaftsministerium über die nächsten sechs Jahre mit insgesamt 2,23 Millionen Euro gefördert.

Neue Lehrstühle an den Universitäten Stuttgart und Tübingen

Als weitere Kernelemente von Cyber Valley sollen nach und nach zehn neue, teils durch Stiftungsmittel finanzierte Professuren an der Eberhard Karls Universität Tübingen und an der Universität Stuttgart eingerichtet werden. Die Etablierung der neuen Lehrstühle wird in den kommenden Jahren schrittweise umgesetzt.

Mit einem neuen Modell der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft soll Cyber Valley zu einem eigenen Ökosystem für den Technologietransfer im Bereich der Künstlichen Intelligenz heranwachsen. Denn bei der Entwicklung intelligenter Systeme ist der Weg von der Grundlagenforschung bis zur Kommerzialisierung oft nur sehr kurz: Start-ups, die im Umfeld der Forschung entstehen, sind Motoren dieser Entwicklung. Cyber Valley bildet durch eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft die ideale Umgebung zur Förderung solcher Unternehmensgründungen.

Weitere Informationen

Intelligente Systeme werden in Zukunft in immer mehr Bereichen des Lebens wichtig: Sie könnten uns schon bald als autonome Fahrzeuge chauffieren, als Haushaltshilfe im Alltag zur Seite stehen, Rettungseinsätze übernehmen, die für Menschen zu gefährlich sind, oder als winzige Roboter im menschlichen Körper Krankheiten diagnostizieren und bekämpfen. Künstliche Intelligenz gilt deshalb als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Kein Wunder, dass sowohl die Grundlagenforschung als auch die Industrie weltweit daran arbeiten, die Intelligenz von Maschinen weiter zu beflügeln.

Weitere Meldungen

Übergabe deutsch-französische Wasserschutzpolizeistation in Kehl
Polizei

Deutsch-französische Wasserschutzpolizeistation in Kehl übergeben

Roboterarm in einer Fabrik
Innovation

Positionspapier „Intelligente Robotik der Zukunft“ veröffentlicht

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Start-up BW

Envima im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Gebäude des Bundesrats
Bundesrat

Impulse für ein wettbewerbsfähiges Europa

Von links nach rechts: Digitalisierungsminister Thomas Strobl, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Gesundheitsminister Manne Lucha stehen hinter einem großen Schriftzug „MEDI:CUS“ auf der Bühne.
Gesundheit

Land präsentiert Medizindaten-Infrastruktur der Zukunft

Spitzengespräch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei Fragen der Raumplanung mit Vertretern aus Baden-Württemberg, Frankreich und der Schweiz in Rheinfelden.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Raumplanung über Grenzen hinweg

Elevator Pitch, CBL, Landesfinalist, StartupBW, Startup Teams, CyberLab, Cynus
Startup BW

Cynus im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
Landwirtschaft

Ministerrat beschließt Erosionsschutzverordnung

Eine Besucherin des Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) geht an einer Video-Installation von Marcel Duchamp vorbei. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
Kunst

Land vergibt sieben Kunststipendien in Paris

Gewinner Start.me.up Regional Cup Böblingen
Startup BW

Weightloss Fitness im Finale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Euro-Banknoten
Verbraucherschutz

Warnung vor Finanztipps auf Social Media

Förderbescheidübergabe
Innovation

Land fördert Infrastruktur für Quantentechnologie

Ein Facharbeiter steht im Bosch Werk in Reutlingen vor einer Charge von Radarsensoren für die Automobilindustrie (Bild: © dpa).
Wirtschaft

Land ist weiter spitze bei Patentanmeldungen

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
Europa

Bürokratieabbau bei EU-Regulierungen vorantreiben

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 11. März 2025