Innere Sicherheit

Bundesweiter Aktionstag gegen Hasspostings

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine junge Frau sitzt auch einem Sofa und schaut traurig auf ein Smartphone in ihrer Hand.

Die deutschen Strafverfolgungsbehörden sind mit einem bundesweiten Aktionstag gegen Hass und Hetze im Netz vorgegangen. Von den insgesamt mehr als 130 durchgeführten Maßnahmen fanden zwölf in Baden-Württemberg statt.

„In Baden-Württemberg akzeptieren wir es nicht, wenn Sprache und Umgang verrohen. Hass im Netz kann sich an den unterschiedlichsten Merkmalen festmachen – ob nun am Geschlecht, dem Glauben oder der Hautfarbe. Aus Worten können Taten werden. Deshalb setzen wir mit dem bundesweiten Aktionstag ein deutliches Zeichen gegen Hass und Hetze und machen vor allem eines deutlich: Wir lassen die Betroffenen nicht alleine. Wir stehen fest an ihrer Seite“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.

Bundeskriminalamt koordiniert Aktionstag

Die deutschen Strafverfolgungsbehörden sind am Donnerstag, 6. Juni 2024, bundesweit mit mehr als 130 Maßnahmen gegen Hass und Hetze im Netz vorgegangen. An dem vom Bundeskriminalamt initiierten und koordinierten Aktionstag waren bundesweit alle Länder beteiligt. In Baden-Württemberg wurden zwölf Maßnahmen vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW) koordiniert und von den regionalen Polizeipräsidien Heilbronn, Konstanz, Pforzheim, Reutlingen, Stuttgart und Ulm durchgeführt.

Bundesweit wie auch in Baden-Württemberg lag der Schwerpunkt der bearbeiteten Hasspostings auf dem Phänomenbereich der Politisch motivierten Kriminalität – rechts. Unter den strafbaren Postings befinden sich volksverhetzende Inhalte und Propagandadelikte, wie beispielsweise das Verwenden von Hakenkreuzen oder anderer nationalsozialistischer Symbolik, und auch antisemitische Äußerungen mit Bezug zum Nahost-Konflikt. Darüber hinaus wurden Postings verfolgt, in denen Drohungen und Beleidigungen gegen Politiker sowie Amts- und Mandatsträger ausgesprochen wurden. Insgesamt wurden acht Wohnungen durchsucht und gegen zwölf Tatverdächtige im Alter von 15 bis 66 Jahren strafprozessuale Maßnahmen ergriffen. Mit Ausnahme einer 15-jährigen Tatverdächtigen waren alle Beschuldigten männlich.

Null Toleranz für Hass und Hetze

„In Baden-Württemberg haben wir Null Toleranz für Hass und Hetze. Weder im Netz noch auf der Straße, gegen niemanden und zu keiner Zeit! Wer bedroht, beleidigt, zu Hass und Gewalt aufstachelt oder aufruft, der muss die Konsequenzen des Rechtsstaates spüren“, sagte Minister Thomas Strobl. Hass und Hetze im Netz können bei Betroffenen traumatische Erfahrungen verursachen und zu Rückzug führen. Das Verbreiten von Hasskommentaren kann der Beginn einer Radikalisierung und schlimmstenfalls aus der digitalen Welt heraus der Nährboden für Gewalttaten im realen Leben sein.

Sie erleben selbst Hass und Hetze oder kennen Betroffene? Die Initiative Toleranz im Netz hat alle Informationen zentral und übersichtlich gebündelt dargestellt. Neben Meldestellen für eine Anzeigenerstattung stehen auch Bildungsangebote und Betroffenenschutzorganisationen zur direkten Kontaktaufnahme bereit. Die Initiative eignet sich gleichermaßen für Betroffene, als auch für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am Themenfeld Hass und Hetze. Darüber hinaus steht beim LKA BW die Zentrale Ansprechstelle für Amts- und Mandatsträger (ZAMAT) für eine Erstberatung bei Gefährdungs- und Bedrohungslagen landesweit sieben Tage die Woche rund um die Uhr unter (0711) 5401-3003 telefonisch zur Verfügung. Das Beratungsangebot der ZAMAT wurde jüngst um eine psychologische Expertise erweitert. 

Weitere Meldungen

ILLUSTRATION - Ein Mann tippt auf einer beleuchteten Tastatur eines Laptops. (Bild: © dpa)
Polizei

Einsatzmaßnahmen gegen Kinderpornografie

Generalstaatsanwalt Peter Häberle, Leitender Oberstaatsanwalt Franz-Josef Heering und Jutizministerin Marion Gentges
Justiz

Leitender Oberstaatsanwalt tritt in den Ruhestand

Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Generalstaatsanwalt Peter Häberle und Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Justiz

Generalstaatsanwalt in Ruhestand verabschiedet

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden.
Arbeitsmarkt

Nur leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im Land

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Integration

Land fördert Modell­projekte der Sprachförderung

Studenten sitzen in einem Hörsaal.
Studium

Mehr Studienplätze in den Therapiewissenschaften

Schild des Verfassungsgerichtshofes für das Land Baden-Württemberg am Eingang.
Justiz

Verfassungsgerichtshof arbeitet künftig digital

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
Polizei

Erneuter Ermittlungserfolg des Landeskriminalamtes

Im Kinder- und Jugendhilfezentrum der Heimstiftung Karlsruhe gehen unbegleitete minderjährige Ausländer, kurz UMA, einen Flur entlang. (Foto: © dpa)
Migration

Flüchtlingsaufnahme wird neu geregelt

Ehemalige Chapel auf dem Hospitalgelände in Heidelberg
Städtebau

Land fördert drei nichtinvestive Städtebauprojekte

Katastrophenschutzuebung Magnitude
Katastrophenschutz

Erstes Fazit der EU-Katastrophenschutzübung Magnitude

Katastrophenschutzuebung Magnitude
Katastrophenschutz

EU-Katastrophenschutzübung abgeschlossen

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Gesundheit

Lösungen für Medizintechnikbranche

Ein Apotheker holt eine Medikamentenverpackung aus einer Schublade in einer Apotheke.
Gesundheitsversorgung

Import isotonischer Kochsalzlösung

Katastrophenschutzübung Magnitude
Katastrophenschutz

Hauptübungstag der EU-Katastrophenschutzübung Magnitude