Umweltstaatssekretär Andre Baumann reist nach Brüssel, um künftige Natur- und Klimaschutzziele zu diskutieren. Da 2020 die aktuelle Förderperiode der EU auslaufe, sei jetzt die Zeit, baden-württembergische Interessen in den Verhandlungsprozess für die nächste Förderperiode einzubringen, so Baumann.
Umweltstaatssekretär Andre Baumann reist morgen nach Brüssel, um an einer Veranstaltung des Ministeriums zum Thema „Energieeffizienz in Unternehmen“ teilzunehmen. Baumann wird dabei das vom Umweltministerium initiierte und zur Hälfte mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanzierte KEFF-Netzwerk vorstellen. KEFF steht für regionale Kompetenzstelle Energieeffizienz, das sind Anlaufstellen für kleine und mittlere Unternehmen in allen 12 Regionen des Landes. Ziel der KEFF ist es, Unternehmen anzuregen und zu motivieren, die Energienutzung in betriebseigenen Gebäuden und in Produktionsprozessen zu verbessern.
„Mehr als 700 KEFF-Checks zur Analyse der Energienutzung in Unternehmen und über 100 Fachveranstaltungen in rund eineinhalb Jahren sprechen eine deutliche Sprache“, so Staatssekretär Andre Baumann. „Es gibt einen Bedarf und das Potenzial, die Energieeffizienz zu steigern – gerade in kleinen und mittleren Unternehmen. Das ist ökologisch sinnvoll und zahlt sich ökonomisch aus.“
Schutz der Lebensgrundlagen kennt keine nationalstaatlichen Grenzen
Außerdem steht das Thema Naturschutz auf der Tagesordnung des Staatssekretärs, insbesondere Fragen zur EU-Naturschutzfinanzierung und zum Schutz der Artenvielfalt im europäischen Kontext. Baumann trifft unter anderem mit den Europaabgeordneten Martin Häusling (Grüne/EFA) und Norbert Lins (EVP) zusammen, mit Stefan Leiner, zuständig für Biodiversität in der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission und mit Anke Schulmeister-Oldenhove vom Brüsseler Büro des World Wide Fund For Nature (WWF).
„Unsere Lebensgrundlagen zu schützen ist eine Aufgabe, die keine nationalstaatlichen Grenzen kennt“, sagte Umweltstaatssekretär Baumann vor der Reise. „Die EU-Klimaschutzziele sind genauso wie die Biodiversitätsstrategie der EU der Rahmen, in den wir unsere Klima- und Naturschutzaktivitäten einfügen müssen. Deshalb ist der Austausch zu diesen Themen so wichtig. Dabei geht es um Ziele, um Maßnahmen und um Finanzierungsfragen.“
Umweltbelange besser in die EU-Strukturpolitik integrieren
Baumann wies darauf hin, dass die aktuelle Förderperiode der EU 2020 ende, und dass es darauf ankomme, frühzeitig die Weichen zu stellen für die Jahre danach. „Der europäische Naturschutz ist in der Vergangenheit unterfinanziert gewesen, das muss man so klar sagen. Insgesamt müssen Umweltbelange besser in die EU-Strukturpolitik integriert werden. Das bedeutet auch, dass die EU mehr Finanzmittel für den Naturschutz bereitstellen muss und dass die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) künftig stärker am Naturschutz ausgerichtet werden sollte“, sagte Baumann. Auch die Umweltministerkonferenz der Länder und des Bundes habe erst vor drei Wochen einen Beschluss gefasst, der in diese Richtung gehe.
„Die biologische Vielfalt ist massiv bedroht durch unsere Art zu leben und zu wirtschaften in den vergangenen Jahrzehnten. Wir müssen gegensteuern und das geht nur, wenn Naturschutz und Landwirtschaft zusammen gedacht werden und zusammen handeln“, so Baumann.