Für den südlichsten Abschnitt des Energiewende-Großvorhabens SuedLink besteht erstmals Baurecht. Die Trasse im Raum Heilbronn führt durch ein Bergwerk. SuedLink wird als Gleichstrom-Erdkabelverbindung Nord- und Süddeutschland miteinander verbinden.
Die Übertragungsnetzbetreiberin TransnetBW hat von der Bundesnetzagentur den Planfeststellungsbeschluss für den südlichsten Abschnitt des Energiewende-Großvorhabens SuedLink erhalten. Damit besteht erstmals Baurecht für einen SuedLink-Abschnitt. Der nun genehmigte 17 Kilometer lange Abschnitt erstreckt sich von Bad Friedrichshall bis zum SuedLink-Konverter in Leingarten im Landkreis Heilbronn. Die Herstellung der Trasse unter Tage beginnt bereits in diesem Jahr. Ab Mitte 2024 erfolgt dann die Teufung der beiden Schächte im Bad Friedrichshaller Ortsteil Kochendorf und in Leingarten, in denen die SuedLink-Kabel kontrolliert abgespult und in rund 200 Meter Tiefe eingezogen werden. Untertägig werden die Kabel knapp 16 Kilometer durch die Grubenbaue der Südwestdeutsche Salzwerke AG (SWS) geführt. Alle Planungs- und Bauarbeiten für den Trassenabschnitt unter Tage realisiert TransnetBW in enger Projektpartnerschaft mit der SWS.
Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW, sagte: „Wir haben das erste SuedLink-Genehmigungsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Dies ist uns dank eines intensiven Dialogs, mit Kompromissbereitschaft und Mut zur Innovation gelungen. Und dank einer sehr konstruktiven Zusammenarbeit mit der Bundesnetzagentur, für die ich mich bei Präsident Klaus Müller bedanken möchte.”
Land braucht leistungsstarke Stromverbindungen
Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, betonte: „Ich freue mich, dass der Vorschlag des Landes umgesetzt wird, SuedLink im Raum Heilbronn unter Tage zu führen. Die Trasse durch ein Bergwerk zu legen, vermeidet Konflikte in einer dicht besiedelten Region. Das sichert die Akzeptanz dieses Kernprojekts der Energiewende.“ Laut Ministerin Walker müssten die Genehmigungen für die weiteren Abschnitte von SuedLink möglichst schnell folgen. „Baden-Württemberg braucht leistungsstarke Stromverbindungen, damit grüner Windstrom aus dem Norden zu unseren wirtschaftlichen Zentren transportiert wird. Gut ausgebaute Stromtrassen von Nord nach Süd entziehen zudem jeder Debatte um unterschiedliche Strompreiszonen in Deutschland die Grundlage“, so Walker.
„Die Umsetzung eines Erdkabelvorhabens wie SuedLink ‚unter Tage‘ ist weltweit einzigartig“, sagt Natascha Groll, Technische Vorständin der Südwestdeutschen Salzwerke AG. „Wir freuen uns darauf, diese Innovation im Raum Heilbronn gemeinsam mit TransnetBW in enger Projektpartnerschaft zu realisieren!”
Die Südwestdeutsche Salzwerke AG ist Eigentümer des Bergwerksverbunds Heilbronn und Kochendorf und betreibt seit Ende des 19. Jahrhunderts Steinsalzabbau. SuedLink soll ab 2028 als Gleichstrom-Erdkabelverbindung Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg bzw. Bayern verbinden. Um Gleichstromverbindungen wie SuedLink in das bestehende Wechselstromnetz zu integrieren, sind Konverterstationen an den Start- und Endpunkten notwendig. Sie wandeln den Gleich- in Wechselstrom um und speisen ihn in das bestehende Transportnetz ein.
SuedLink
SuedLink ist mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von zehn Milliarden Euro das größte Infrastrukturvorhaben der Energiewende. SuedLink wird als Gleichstrom-Erdkabelverbindung die windreichen Regionen Norddeutschlands mit Bayern und Baden-Württemberg verbinden. Die Verbindung wird von den beiden Übertragungsnetz-betreibern TransnetBW und TenneT realisiert. TenneT ist für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig, TransnetBW verantwortet den südlichen Trassenabschnitt und den Konverter in Baden-Württemberg.
Quelle:
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg / TransnetBW