Wertschätzung kommt mit dem Blick auf die guten Dinge, die einem auch persönlich wichtig sind. Mit einem Landeswettbewerb möchte die Landesregierung die Menschen auf die Leistungen der heimischen Milchwirtschaft aufmerksam machen.
„Regionalität entwickelt sich zu einem Megatrend, und immer mehr Menschen greifen auf Agrarerzeugnisse aus heimischer Produktion zurück. Ziel der Landesregierung ist es, diese Entwicklung weiter voranzutreiben. Gute Absatzmöglichkeiten und auskömmliche Preise sind Grundvoraussetzungen für den Erhalt einer leistungsfähigen bäuerlichen Landwirtschaft in Baden-Württemberg“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, in Ravensburg. Regionale Lebensmittel stünden für kurze Transportwege, Frische, Qualität und Echtheit.
Handel und Verbraucher in der Pflicht
„Agrarprodukte aus Baden-Württemberg stehen bei den Verbrauchern hoch im Kurs, und das mittelständische Ernährungshandwerk genießt bei den Menschen im Land einen sehr guten Ruf“, betonte der Minister. Lebensmittel aus dem Südwesten seien sicher und qualitativ hochwertig. Allerdings reichten das Können und der Fleiß der Bäuerinnen und Bauern alleine für einen wirtschaftlichen Erfolg der Höfe nicht aus. Zur Bewältigung der Herausforderungen, vor die sie immer wieder gestellt würden, seien sie auf die Unterstützung der Gesellschaft angewiesen. „Der Verbraucher hat es in der Hand. Fragt er gezielt nach Lebensmitteln aus heimischer Produktion und ist er bereit, dafür angemessene Preise zu bezahlen, hilft er damit unseren Bauern“, erklärte der Minister. Es spiele keine Rolle, ob es sich dabei um Öko-Produkte oder um Erzeugnisse aus konventioneller Landwirtschaft handle. „Wir sind für ein ausgewogenes Miteinander beider Bewirtschaftungsformen“, betonte Hauk. Wichtig sei nur, dass die vielfältigen gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft entsprechend vom Markt honoriert würden.
Landeswettbewerb Milch „Vielfalt – Genuss – Verantwortung“
„Die bäuerlichen Milchviehhalter im Land sind momentan in einem sehr schwierigen und unübersichtlichen Fahrwasser. Einerseits brechen wie 2015/2016 die Milchpreise ein, andererseits steigen die ökologischen und sozialen Anforderungen an die Betriebe und damit einhergehend die Produktionskosten laufend“, erklärte der Minister. Die sich momentan etwas erholenden Erzeugerpreise würden an der insgesamt prekären Situation nicht grundsätzlich etwas ändern.
„Die Landesregierung sieht sich in der Pflicht, die heimischen Milchbauern und Veredlungsbetriebe in der schwierigen Wettbewerbssituation zu unterstützen. Dies tun wir auf vielfältige Weise“, betonte Hauk. Allerdings sei nicht alles von Brüssel, Berlin oder Stuttgart aus zu stemmen. Vieles entscheide sich letztendlich bei der bewussten Kaufentscheidung des Konsumenten an der Ladentheke. „Hier setzen wir mit unserem Wettbewerb an. Wir wollen, dass die Menschen die vielfältigen guten Dinge der Milch sehen und darüber reden. Unser Ziel ist es, dass Milch, Milchprodukte und die Erzeuger im Land die hohe gesellschaftliche Wertschätzung erfahren, die sie verdienen“, sagte der Agrarminister.
Teilnahmeinformationen
Im Jahr 2016 gehen die Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger zum Thema Milch auf kulinarische Spurensuche.
Gesucht werden im Milchmarkt und der landwirtschaftlichen Milchproduktion die Lieblingsprodukte und Lieblingsangebote von Bürgerinnen und Bürgern, Milchbäuerinnen und Milchbauern sowie Unternehmen, die für Vielfalt – Genuss – Verantwortung stehen. Gesucht werden kann in der Gastronomie, auf den Wochenmärkten, bei den landwirtschaftlichen Direktvermarktern, im Lebensmitteleinzelhandel und im Ernährungshandwerk, in Museen und Ausstellungen oder auch beim Nachbarn und beim Urlaubmachen auf dem Bauernhof. Aufgerufen wird zu einer Kulinarischen Spurensuche in den sechs Kategorien Direktvermarkter/Hofmolkereien, Lebensmitteleinzelhandel, Molkereien, Tourismus, Verbraucher sowie Kunst und Kultur. Nähere Informationen zu den Kategorien können den Ausschreibungsunterlagen entnommen werden.
Interessierte können ihre kulinarischen Steckbriefe im Aktionszeitraum ab sofort bis zum 31. Januar 2017 per E-Mail an milch@mlr.bwl.de oder per Post an das
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR)
Referat 22
Stichwort: „Vielfalt – Genuss – Verantwortung bei Milch“
Kernerplatz 10, 70182 Stuttgart
senden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können bis zu zwei kulinarische Steckbriefe mit entsprechenden Unterlagen einreichen. Weitere Informationen sowie rechtliche Hinweise sind der Ausschreibung zu entnehmen.
Auf die prämierten Einsendungen der sechs Kategorien warten Preise im Gesamtwert von 6.000 Euro. Der Preis geht an die Einsender des Steckbriefs. Die Gewinnerinnen und Gewinner und die Anbieter der prämierten Produkte, Angebote, Initiativen etc. werden zur Südwestmesse in Villingen-Schwenningen im Juni 2017 eingeladen und dort von Herrn Minister Peter Hauk ausgezeichnet.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Kulinarische Spurensuche