Anlässlich des Auftakts der Vor-Ort-Kampagne „Wir versorgen unser Land“ hat Landwirtschaftsminister Peter Hauk verschiedene Orte besucht.
„Unsere Bauern im Land sorgen täglich für unsere Ernährung, das wird den Verbrauchern gerade in diesen Tagen immer stärker bewusst. Jeden Tag und gerade in dieser schwierigen Zeit setzen sich mit viel Leidenschaft und Tatkraft für unsere Lebensmittel von daheim ein. Deshalb stehen sie im Mittelpunkt unserer neuen Kampagne ‚Wir versorgen unser Land‘“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Dienstag, 9. Juni 2020, anlässlich des Auftakts der Vor-Ort-Kampagne „Wir versorgen unser Land“.
Partner der Kampagne sind der Landesbauernverband Baden-Württemberg (LBV), der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV), der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV), Land schafft Verbindung (LsV), die Maschinenringe Deutschland, der Maschinenring Tettnang und die Bodenseebauern.
Einblicke in Leben und Arbeit der Landwirte
„Wir versorgen unser Land“ – die regionalen Landwirte, die hinter dieser Kampagne stehen, geben exklusive Einblicke in Ihr Leben und Ihre Arbeit und lassen Verbraucher auf Plakaten, in Videos aber auch im persönlichen Gespräch hinter die Kulissen blicken. „Diese Kampagne wurde ins Leben gerufen, um gezielt die Menschen hervorzuheben, die tagtäglich für unsere vielfältigen Lebensmittel ‚ackern‘ und einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten“, betonte der Minister.
Im Zuge der Tour zur Plakataktion der Kampagne – Minister Hauk besucht jeden der beteiligten Landwirte vor Ort – machte der Minister am Dienstag, 9. Juni, unter anderem Halt an folgenden Stationen:
Stefan Leichenauer bewirtschaftet einen klassischen Ackerbaubetrieb und steht somit für 10.200 weitere Ackerbaubetriebe im Land. Auf insgesamt 95 Hektar werden Getreide und Ackerfutter angebaut, zudem besitzt Leichenauer 52 Hektar Grünland. „Mit gesundem und wertvollem Futter können so die 40 Mastbullen bestens versorgt werden. Der Familienbetrieb Leichenauer setzt auf Nachhaltigkeit und Modernisierung. Mit der mit Global Positioning System (GPS) ausgerüsteter Landmaschinentechnik sorgt Leichenauer für eine punktgenaue und effiziente Ausbringung von Dünger und Pflanzenschutzmitteln“, sagte Minister Hauk.
Thomas Romer führt den Familienbetrieb bereits in der neunten Generation. Auf 18 Hektar Anbaufläche gedeihen alle heimischen Obstsorten, darunter 22 Apfelsorten. Romer legt größten Wert auf den Einsatz biotechnischer Verfahren. „Chemische Pflanzenschutzmittel werden so wenig wie möglich eingesetzt und auf der Bioplantage, auf der verschiedene Bio-Äpfel gedeihen, wird auf Chemie komplett verzichtet. Besonders lobenswert ist, dass 15 Prozent der Flächen des Obsthofes Streuobstwiesen sind, die Insekten eine ideale Rückzugsmöglichkeit bieten“, sagte Minister Hauk. „Das täglich frische und knackige Obst erhalten die Verbraucher im Hofladen und auf verschiedenen Wochenmärkten. Hier haben die Kunden den direkten Kontakt zu ihren Erzeugern. Aber auch in ausgesuchten EDEKA-Märkten vertreibt der leidenschaftliche Landwirt seine Ware unter dem Label ‚Gutes vom See‘. Ein besonderes Schmankerl im erweiterten Angebot der Familie Romer sind die hausgebrannten Schnäpse und Liköre sowie verschiedene Marmeladen aus eigener Herstellung“, betonte Peter Hauk.
Die Reichenau-Gemüse eG, die Lizenznehmer des Qualitätszeichens Baden- Württemberg ist, produziert jährlich 16.000 Tonnen Frischgemüse, davon über ein Drittel in Bio-Qualität. „Die Genossenschaft, die traditionell aus Familienbetrieben besteht, hält für die Verbraucher ein Sortiment von über 70 verschiedenen Gemüsearten bereit, die über Lebensmittelfachhandel, Naturkostfachhandel und auf Wochenmärkten zu finden sind. Über 170 Mitglieder der Genossenschaft, die auf der Insel Reichenau aber auch in den Gärtnersiedlungen in Singen/Beuren, Aach und Mühlingen ansässig sind, ackern täglich für unser frisches Gemüse. Aufgrund der geografischen Lage und dem breiten Fachwissen der Gärtner, kann ganzjährig ein vielfältiges Sortiment mit höchster Qualität produziert werden“, sagte Minister Hauk.
Wertschätzung für heimische Landwirtschaft nimmt zu
„Die Wertschätzung für unsere heimische Landwirtschaft, ihre Produkte sowie ihre Erzeuger- und Vermarktungsgenossenschaften hat in den vergangenen Wochen spürbar zugenommen. Das ist ausgesprochen erfreulich“, sagte Dr. Roman Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV). „Diese Wertschätzung muss in Zukunft erhalten bleiben und möglichst noch weiter ausgebaut werden, denn die Landwirtinnen und Landwirte und deren Genossenschaften sind systemrelevant. Dies hat nicht zuletzt die Corona-Krise gezeigt.“
Glaser lobte vor diesem Hintergrund ausdrücklich die Kampagne des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und erläuterte: „So wird die Arbeit und Leistung unserer Landwirtinnen und Landwirte sowie deren Genossenschaften in das Bewusstsein der Verbraucher gebracht. Wir sind dankbar und freuen uns sehr, Partner dieser Kampagne zu sein.“ Glaser betonte zudem die besondere Bedeutung von Genossenschaften, die die landwirtschaftlichen Betriebe bei der Vermarktung ihrer Produkte unterstützen und so dabei helfen, die kleinen und mittleren Betriebsstrukturen in der baden-württembergischen Landwirtschaft zu erhalten.
„Derzeit wird von vielen Verbrauchern unsere vielfältige heimische Produktpalette neu entdeckt und wertgeschätzt. Es ist toll zu beobachten, wie Familien gemeinsam in der Küche stehen und regionale Lebensmittel zubereiten und genießen“, betonte Werner Räpple, Präsident des BLHV, mit Blick auf die gemeinsame Kampagne.
Die Kampagne „Wir versorgen unser Land“
Sie alle stehen für über 7.500 Milchviehbetriebe, für über 5.200 schweinehaltende Betriebe, 14.200 Weideviehbetriebe, 7.100 Betriebe mit Hühnerhaltung, 2.700 Schafbetriebe, 4.000 Betriebe, die Baumobst produzieren, 1.200 Betriebe, die unser frisches Gemüse anbauen, 290 Spargelbetriebe, 10.200 Ackerbaubetriebe, aber auch für die über 23.000 Weinbaubetriebe, die unsere Kulturlandlandschaft bewirtschaften und Jahr für Jahr hervorragende Weine herstellen. Auch die über 300 Warengenossenschaften in Baden-Württemberg, die die Kampagne unterstützen, werden auf diesem Wege vorgestellt.
Die 20 Bauern und Genossenschaften sind auf Plakaten und Bannern zu sehen, die das Ministerium für Ländlichen Raum und Vebraucherschutz gemeinsam mit seinen Partnern im ganzen Land aufhängt. Zudem stellen sich die Bauern und die Genossenschaften mit ihren Betrieben in einem Video vor und geben einen Einblick in ihre tägliche Arbeit. Diese Filme werden nach und nach auf Facebook und Instagram präsentiert. Plakate, Videos und weitere Informationen finden Sie außerdem auch bei Natürlich. VON DAHEIM.