Der Klimawandel begünstigt die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke in Baden-Württemberg. Sie kann tropische Krankheiten übertragen. Mit einfachen Mitteln können alle dazu beitragen die Vermehrung der Tigermücke einzudämmen.
Für viele Menschen sind sie ein lästiger Begleiter des Sommers: Mit den nun steigenden Temperaturen sind wieder die ersten Stechmücken unterwegs. In den letzten Jahren konnte sich auch die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) – ein möglicher Überträger von tropischen Krankheitserregern wie dem Dengue- oder Chikungunya-Virus – weiter in Baden-Württemberg ausbreiten. Der Klimawandel begünstigt durch mildere Winter und höhere Sommertemperaturen die Überwinterung und Vermehrung der Mücke.
„Besonders die wärmeren Regionen unseres Landes sind aufgrund ihrer klimatischen Verhältnisse jetzt schon bevorzugte Räume der Tigermücke“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Sonntag, 15. Mai 2022 in Stuttgart. „Mittlerweile sind die aggressiven und tagaktiven Tiere nicht nur entlang der Rheinebene zu finden, sondern wurden in den letzten Jahren auch in Stuttgart, in der Stadt Heilbronn, in den Landkreisen Heilbronn, Esslingen, Ludwigsburg sowie im Rems-Murr-Kreis nachgewiesen. Schwerpunkte sind nach wie vor Regionen im Land, in denen es im Sommer sehr heiß wird. Das Übertragungsrisiko von exotischen Viren durch die Asiatische Tigermücke auf den Menschen ist aktuell dennoch sehr gering.“
Nur durch eine Blutmahlzeit bei infizierten Reiserückkehrern können Tigermücken diese Erreger aufnehmen und durch Stiche weitergeben. Kann sich die Tigermücke ungestört ausbreiten, steigt jedoch das Risiko für solche Übertragungen.
Jede und jeder kann helfen
„Um dies zu vermeiden, ist neben der Bekämpfung der Mückenlarven das Entfernen von möglichen Brutstätten in den Sommermonaten entscheidend“, so Lucha. „Die stark an den Menschen angepasste Tigermücke nutzt zur Eiablage nahezu jegliche Wasseransammlungen. Kleine Wasseransammlungen auf dem Balkon, im Hof, Garten oder in Gießkannen sollten vermieden, Untersetzer von Blumentöpfen oder Kästen, herumliegendes Kinderspielzeug, aber auch Regentonnen sollten verschlossen, entleert oder beseitigt werden. Jede und jeder kann also dabei helfen, die Verbreitung der Tiere einzudämmen.“
Im Vergleich zur einheimischen Stechmücke ist die Asiatische Tigermücke mit einem halben bis einem Zentimeter zierlich – sie ist kleiner als eine 1-Cent-Münze. Der Name „Tigermücke“ ist ein wenig irreführend: Das Tier ist tiefschwarz mit weißer Musterung am ganzen Körper. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist der weiße Streifen auf dem Hinterkopf und Rücken. Sie können die Asiatische Tigermücke in Form von Einsendungen oder mit gut ersichtlichen Fotos online melden.