Nach nur acht Monaten Bauzeit ist der Abschnitt des Neckartalradwegs bei Kirchentellinsfurt eröffnet. Die neue barrierefreie Strecke abseits der stark befahrenen Landes- und Kreisstraße trägt zur Verkehrssicherheit bei und schließt nun eine Lücke in einem der attraktivsten Fernradwege des Landes.
Der neue Abschnitt des Neckartalradwegs bei Kirchentellinsfurt wurde am 30. Mai 2020 nach nur acht Monaten Bauzeit durch Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, Verkehrsminister Winfried Hermann, Regierungspräsident Klaus Tappeser, Landrat Joachim Walter und Bürgermeister Bernd Haug (Gemeinde Kirchtentellinsfurt) freigegeben. Der Radweg verläuft künftig entlang des Neckars und schließt eine wichtige Lücke im Neckartalradweg.
Die Baukosten von insgesamt rund 1,2 Millionen Euro trägt größtenteils der Bund. Die Gemeinde Kirchentellinsfurt beteiligt sich mit 11.500 Euro, der Landkreis Tübingen investiert 90.000 Euro in das Projekt.Geplant und überwacht wurde die Baumaßnahme vom Straßenbauamt des Landkreises im Auftrag des Regierungspräsidiums Tübingen.
Wichtige Investition in Verkehrsinfrastruktur und -sicherheit
„Ich freue mich sehr, dass wir pünktlich zum Start in den Sommer diesen wichtigen Abschnitt auf dem Neckartalradweg eröffnen können. Die rund 1,2 Millionen Euro des Bundes sind eine gute Investition in die Verkehrsinfrastruktur und die Verkehrssicherheit von Radfahrern. Davon profitiert letztlich auch der Tourismus und damit die Attraktivität unserer Region“, so Staatsministerin Annette Widmann-Mauz.
„Mit dem jetzt frei gegebenen Radweg bei Kirchentellinsfurt und dem aktuell im Bau befindlichen Radwegstück zwischen Sulzau und Börstingen schließen wir in diesem Jahr wichtige Radweglücken des Neckartalradwegs“, so Verkehrsminister Winfried Hermann. „Das ist ein weiterer Beitrag dafür, dass man sich in der Freizeit oder zur Arbeit sicher über längere Strecken mit dem Fahrrad fortbewegen kann. Das Land fördert mit dem RadNETZ den Alltags- und Freizeitverkehr in Baden-Württemberg.“
Radwegeinfrastruktur wird attraktiver
„Die Verkehrssicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer auf dem Neckartalradweg erfährt durch den künftigen Wegfall der gefährlichen Querung in Kirchentellinsfurt eine deutliche Verbesserung. Es gibt dort nun einen durchgängigen Radweg. Die Bundesmittel sind hier gut angelegt“, so Regierungspräsident Klaus Tappeser.
„Der Landkreis Tübingen hat für diese wichtige Maßnahme sehr gerne die Planung und Bauleitung übernommen, den Grunderwerb durchgeführt und die Abstimmung mit allen Beteiligten koordiniert“, so Landrat Joachim Walter. Es sei der guten Zusammenarbeit aller Partner zu verdanken, dass man diesen wichtigen Lückenschluss nun vollenden könne. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Attraktivität der Radwegeinfrastruktur im Landkreis Tübingen“.
Rund zwei Monate früher abgeschlossen
Die Arbeiten zum Bau des neuen Radwegabschnitts haben Ende September 2019 begonnen. Dank des milden Winters ist es gelungen, die Arbeiten rund zwei Monate früher abzuschließen, als es ursprünglich geplant war. Auf etwas mehr als 600 Metern Länge und mit einer asphaltierten Breite von drei Metern wurde zwischen der Echaz-Schreinerei und der Triebstraße der Radweg neu gebaut. Über die Echaz führt eine filigran in die Landschaft eingepasste Brücke. Der gesamte Abschnitt wurde barrierefrei geplant und realisiert, sodass auch mobilitätseingeschränkte Menschen den Weg nutzen können. Darüber hinaus ist der Abschnitt zwischen Echaz und Triebstraße im Zuge des Radwegebaus als Hochwasserdamm zum Schutz des angrenzenden Gewerbegebiets ausgebildet. Ein positiver Nebeneffekt hierbei: Der Radweg kommt zwischen Triebstraße und Echaz-Brücke ohne zusätzliche Steigungen aus.
Die Eingriffe in Natur und Landschaft werden umfangreich ausgeglichen. So wird beispielsweise im Bereich der Echaz-Mündung ein Auwald mit Erlen, Eschen und Weiden entwickelt. Auch der neue Neckar-Seitenarm am gegenüberliegenden Neckarufer ist anteilig eine Ausgleichsmaßnahme für den neuen Radweg.
Neckartalradweg
Das Regierungspräsidium Tübingen hat bereits 2011 eine erste Machbarkeitsstudie erstellen lassen, um mögliche Radwegführungen abseits der stark befahrenen Landes- und Kreisstraße zu entwickeln. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kirchentellinsfurt wurde nun eine wesentlich sicherere und komfortablere Radwegführung umgesetzt.
Der Abschnitt bei Kirchentellinsfurt ist Teil des 363 Kilometer langen Neckartalradwegs von Villingen-Schwennigen bis Mannheim. Er ist einer von insgesamt vier Landesfernradwegen mit der Auszeichnung „Vier-Sterne-Qualitätsradroute“ nach den Standards des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs und damit in den TOP 5 der besten Landesfernradwege. Lediglich der Radfernweg „Liebliches Taubertal – der Klassiker“ wurde mit fünf Sternen ausgezeichnet.