Zum sechsten Mal veranstaltet das baden-württembergische Umweltministerium in diesem Jahr die Fachtagung „Heizungssanierung mit Kraft-Wärme-Kopplung“. Erwartet werden rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Energiewirtschaft, dem Wohnungsbau und der öffentlichen Verwaltung.
Für die Landesregierung sei Kraft-Wärme-Kopplung ein wesentlicher Baustein der Energiewende, bekräftige der Ministerialdirektor im Umweltministerium, Helmfried Meinel, zum Auftakt der Tagung. „Je höher der Wirkungsgrad eines Kraftwerks ist, desto kostensparender und ökologischer kann Strom und Wärme erzeugt werden. Wenn wir also Strom erzeugen und die dabei entstehende Abwärme nutzen, leisten wir einen wichtigen Beitrag sowohl zur Energieversorgung als auch zum Klimaschutz. Deshalb fördern wir diese Technologie“, so Meinel. Auch als regelbare Ergänzung zu den fluktuierenden erneuerbaren Energien Wind und Sonne seien Kraftwerke in Kraft-Wärme-Kopplung bedeutend.
Kraft-Wärme-Kopplung bringt die Energiewende voran
Trotz ihrer großen Vorteile komme die Kraft-Wärme-Kopplung in Deutschland allerdings nur langsam voran, stellte Meinel fest. Das liege vor allem auch an den langwierigen politischen Prozessen auf Bundes- und Europaebene: „Wir müssen bei der Kraft-Wärme-Kopplung aber dringend zulegen. Denn es macht einfach keinen Sinn, Energiepotenziale leichtfertig zu verschenken, weil die rechtlichen und unternehmerischen Rahmenbedingungen nicht verlässlich sind, oder weil die Förderinstrumente zum Ausbau der KWK nicht genügend Anreize bieten.“
Meinel begrüßte in diesem Zusammenhang, dass die beihilferechtliche Genehmigung der EU-Kommission zur KWK-Förderung des Bundes jetzt endlich vorliege. Das sei eine wichtige Voraussetzung für die nötige Rechts- und Investitionssicherheit in diesem Bereich.
Ziel des Landes sei es, den Beitrag der Kraft-Wärme-Kopplung zur jährlichen Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 auf 13 Terawattstunden zu erhöhen und damit jede fünfte Kilowattstunde (20 Prozent) in Kraft-Wärme-Kopplung zu erzeugen, erläuterte der Ministerialdirektor weiter. Heute beträgt der Anteil etwa zwölf Prozent.
Landeskonzept KWK
Um die Kraft-Wärme-Kopplung im Land voranzubringen, gibt es seit einem guten Jahr das Landeskonzept KWK. Darin enthalten sind auch eine Reihe landeseigener Maßnahmen, mit denen die KWK gefördert werden kann.
Helmfried Meinel: „Wir haben ein Förderprogramm für Wärmenetze aufgelegt, und wir fördern die spezifische Beratung von Kommunen und Unternehmen. Dazu führen wir Informationsveranstaltungen durch, haben gemeinsam mit dem Handwerk Fortbildungsangebote zum Thema KWK entwickelt, und wir bauen ein Kompetenzzentrum KWK auf, um die Wohnungswirtschaft, die Kommunen und Unternehmen bei der Realisierung von Projekten zu beraten und zu unterstützen.“
Ganz neu ist auch ein Heft, in dem mehr als 30 erfolgreich umgesetzte KWK-Projekte aus Baden-Württemberg beschrieben werden. Diese Beispiele sollen zum Nachdenken anregen und zur Nachahmung reizen.
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Kraft-Wärme-Kopplung