Das Land heißt 427 neuberufene Professorinnen und Professoren willkommen. Mit 43 Prozent ist der Anteil der weiblichen Professuren unter den Neuberufenen im Jahr 2023 so hoch wie noch nie. Im Rahmen des Neuberufenen-Empfangs werden auch die drei prämierten Projekte des Landeslehrpreises 2023 vorgestellt.
Baden-Württemberg begrüßt 427 neue Professorinnen und Professoren an seinen Hochschulen. Unter den im Jahr 2023 neu an baden-württembergische Hochschulen berufenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sind 132 aus anderen Bundesländern und 76, die aus dem Ausland gewonnen wurden.
Anteil der Professorinnen unter den Neuberufenen weiter gestiegen
Erfreulicherweise ist der Anteil der Professorinnen unter den Neuberufenen weiter gestiegen: mit 43 Prozent wird fast jede zweite Professur von einer Frau besetzt. Dieser Wert steigt seit 2016 (28 Prozent) unter den Neuberufenen an, im Jahr 2022 betrug er 39 Prozent und ist im Jahr 2023 weiter auf den neuen Höchststand gestiegen. „Baden-Württemberg ist bei Berufungen von Professorinnen auf einem guten Weg“, lobt Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. „Wir werden auch weiterhin aktiv bleiben in der Förderung von Wissenschaftlerinnen, unter anderem durch die deutliche Stärkung der Gleichstellungsbeauftragten in den letzten Jahren und das zum Jubiläum neu gestaltete Margarete von Wrangell-Programm. Mit unserem bundesweit einzigartigen Juniorprofessorinnen-Programm unterstützen wir Junior- und Tenure-Track-Professorinnen auf dem Weg zur Lebenszeitprofessur.“
„Qualitativ hochwertige und inspirierende Lehre, die auch neue Themen und Formate experimentell mitberücksichtigt, ist eine zentrale Voraussetzung für exzellenten Nachwuchs und einen attraktiven Hochschulstandort – und damit entscheidend für die Innovationskraft des Landes Baden-Württemberg“, sagte Petra Olschowski anlässlich des Empfangs für die Neuberufenen. Dabei komme der Vernetzung eine zentrale Rolle zu: „Als Spitzenstandort investieren wir in neue Forschungskooperationen wie unsere Innovationscampus-Modelle – hier bringen wir Wissenschaft und Forschung mit Wirtschaft und Gesellschaft für einen wechselseitigen Austausch zusammen.“
Vorstellung von Landeslehrpreisträgerinnen und -preisträgern
Im Rahmen des Neuberufenen-Empfangs werden auch die drei prämierten Projekte des Landeslehrpreises 2023 vorgestellt. Der Landeslehrpreis wurde im vergangenen Jahr erstmals in drei Kategorien verliehen: Klimaschutz, Innovation/Transformation und MINT-Fachkräfte. „Die Landeslehrpreise haben eine außerordentlich große Bedeutung auch als inspirierende Best-Practice-Beispiele für andere Lehrende. Bereits die Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern zeigt, was für großartigen Ideen zur laufenden Qualitätssteigerung an den Hochschulen beitragen“, betonte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. „Besonders freut mich, dass wir in diesem Jahr neben herausragenden Lehrpersönlichkeiten auch ein von Studierenden initiiertes interdisziplinäres Programm zu Nachhaltigkeit auszeichnen. Ich beglückwünsche alle Preisträgerinnen und Preisträger herzlich.“
- Prof. Dr. rer. nat. Tobias Heer, Dekan der Fakultät Informatik und Informationstechnik an der Hochschule Esslingen
Mit herausragendem Engagement und einem ganzheitlichen didaktischen Ansatz ist es Prof. Dr. Tobias Heer gelungen, die Qualität der Lehre im Fachbereich Bereich Informatik und Informationstechnik enorm zu verbessern. Die künftigen Fachkräfte im IT-Bereich motiviert Prof. Heer mit einer praxisorientierten Laborinfrastruktur für IT-Sicherheitstests und simulierten Hackerangriffen sowie freiwilligen Zusatzangeboten wie die Hacking-AG.
- Tenure-Track-Professor Moritz Dörstelmann, Professor für Digital Design and Fabrication (DDF) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Gründungsgesellschafter der FibR GmbH
Im Zentrum der Forschung und Lehre von Prof. Moritz Dörstelmann steht die Frage, wie mithilfe digitaler Entwurfs- und Fertigungstechnologien kreislauffähiges und ressourcenschonendes Bauen, auch mittels Lehm und Weiden, ermöglichen werden kann. Damit leistet er einen wertvollen Beitrag zur Transformation des Bauwesens als gesellschaftlich relevante Antwort auf Herausforderungen durch die Klima-, Ressourcen- und Energiekrise.
- Barbara Ette, Referentin für Nachhaltigkeit in der Lehre, Stabsstelle Nachhaltigkeit
- Gabriele Schaub, Referentin für Schlüsselqualifikationen am SQ-Zentrum der Universität Konstanz
- Anton Schwärzler, Student und wissenschaftliche Hilfskraft im studentisch geführten Green Office für den Bereich Nachhaltigkeit in der Lehre
Die Koordinatorinnen und Koordinatoren des Projekts „qualifikation N“ haben an der Uni Konstanz ein von Studierenden initiiertes Zertifikatsprogramm zu Klima- und Nachhaltigkeitsthemen erfolgreich umgesetzt. Das Lehr-Lern-Konzept der „qualifikation N“ ist explizit interdisziplinär ausgelegt und richtet sich an Bachelor- und Masterstudierende aller Fachrichtungen. Die Lehrangebote reichen von wissenschaftlichen Recherchen über fachübergreifende Projekte bis zu Einblicken in die gelebte Praxis.