Die zunehmende Vielfalt in der Gesellschaft spiegelt sich zunehmend auch in der Wirtschaft und im Arbeitsleben wider. Um Firmen aufzuzeigen, wie sie diese Vielfalt – etwa hinsichtlich Geschlecht, Alter oder kulturellem Hintergrund – jeweils gewinnbringend nutzen können, haben das Wirtschaftsministerium und die Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg in Kooperation mit weiteren Partnerorganisationen unter dem Motto „Vielfalt managen, Zukunft gestalten“ den zweiten baden-württembergischen Diversity-Kongress veranstaltet.
„Mit dem heutigen Kongress wollen wir Anstöße geben, Diversity Management als strategischen, zukunftsgerichteten Managementansatz zu begreifen und systematisch in der Personal- und Unternehmenspolitik zu verankern. Die Unternehmen sollen motiviert werden, die Chancen einer modernen, diversity-orientierten Unternehmenskultur gezielt und Schritt für Schritt zu entwickeln und von Erfolgsmodellen aus Baden-Württemberg zu lernen“, betonte Katrin Schütz, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, in ihrer Begrüßungsrede. Gerade auch kleinen und mittleren Unternehmen liefere das die Chance, das wirtschaftliche Erfolgspotenzial und die Attraktivität als Arbeitgeber durch strategisches Generationenmanagement, moderne Führungsmodelle sowie interkulturelle und interdisziplinäre Teams zu erhöhen.
Wichtige Zukunftsaufgabe für die Wirtschaft
Das Diversity Management biete Ansätze, wie die unterschiedlichen Erfahrungen und Fähigkeiten der Mitarbeiter sich ergänzen und zusammenwirken könnten. Es sei daher eine wichtige Zukunftsaufgabe für die Wirtschaft in Baden-Württemberg, um langfristig die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Unternehmen zu sichern, so die Staatssekretärin. Der Kongress schaffe daher gerade für kleine und mittlere Unternehmen konkrete Impulse für die betriebliche Praxis.
„Die Kunst besteht darin, die unterschiedlichen Talente der einzelnen Beschäftigten als Ressource zu sehen und für den Unternehmenserfolg zu nutzen“, sagte Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart. Angesichts des bestehenden Fachkräftemangels sei es erfolgsversprechend, etwa Beschäftigte mit Kindern, Ältere, Menschen mit Behinderung oder – ganz aktuell – Geflüchtete an die Unternehmen zu binden und so wichtige Fachkräftepotenziale zu erschließen.
Am 13. Oktober 2016 führen die Charta der Vielfalt und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Verbindung mit dem zweiten baden-württembergischen Diversity Kongress eine „Vielfaltswerkstatt“ mit vertiefenden Workshops zu ausgewählten Themenbereichen durch.
Der Diversity Kongress
Der zweite baden-württembergische Diversity Kongress bietet mit sieben Fachforen einen Überblick über die unterschiedlichen Dimensionen von Diversity Management und konkrete Best-Practice-Beispiele aus Betrieben in Baden-Württemberg. Experten zeigen die Bedeutung von Vielfalt in Führungspositionen oder für die Innovationsfähigkeit von Unternehmen auf. Es wird erörtert, wie die Integration von Geflüchteten in Betriebe gelingen kann oder ein Generationenmanagement sowie passende Arbeitszeit- und Karrieremodelle gestaltet werden können. Eine Messe, ein Diversity Parcours und eine Diversity Thinkers Lounge runden das Angebot ab.