Auch auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg wurden während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Menschen aus politischen, rassischen, religiösen und anderen Gründen, wegen Widerstand und Verweigerung, verfolgt, gequält, gefoltert, durch Zwangsarbeit vernichtet und ermordet.
Grafeneck auf der Schwäbischen Alb war einer dieser weithin berüchtigten Orte, an dem im Jahr 1940 im Rahmen der sogenannten „Euthanasie“ über zehntausend Menschen umgebracht wurden. Auf dem Heuberg bei Stetten am Kalten Markt richteten die Nationalsozialisten schon im März 1933 das erste Konzentrationslager (KZ) ein, später verlegten sie es in das KZ „Württembergisches Schutzhaftlager Oberer Kuhberg, Ulm/Donau“. Weitere dieser „frühen Lager“ gab es in Kislau, Ankenbuck, Welzheim und im Frauengefängnis Gotteszell in Schwäbisch Gmünd. Ab Sommer 1944 bauten die Nazis die „späten Lager“ für die Rüstungsindustrie auf. Als Arbeitssklaven setzten sie Zwangsarbeiter und arbeitsfähige Häftlinge aus den Vernichtungslagern an den hastig eingerichteten Baustellen ein. Die KZ-Friedhöfe im Land erinnern an ihr schreckliches Schicksal.
Vom Schrecken dieser Jahre zeugen auch die am 9. November 1938 geschändeten Synagogen. Einstmals gab es 151 Synagogen, 144 jüdische Friedhöfe und viele andere jüdische Einrichtungen in Baden, Württemberg und Hohenzollern. An einigen von ihnen wurden nach dem Krieg Gedenk- und Erinnerungsstätten eingerichtet. Heute dienen sie als Orte der Mahnung, der christlich-jüdischen Begegnung, der Bildung und Kultur. In Einzelfällen auch wieder als Treffpunkt neu entstehender jüdischer Gemeinden.
Aus Baden und Württemberg stammen namhafte Personen des Widerstands. Dazu gehören der Hitler-Attentäter Johann Georg Elser aus Königsbronn, die Brüder Stauffenberg aus Stuttgart, die Geschwister Sophie und Hans Scholl aus Ulm und auch das erste Opfer des rechten Terrors in der Weimarer Republik, Reichsfinanzminister Matthias Erzberger, in dessen Geburtshaus in Münsingen-Buttenhausen es seit September 2004 eine Erinnerungsstätte gibt.
Die Gedenkstätten arbeiten in der Überzeugung, dass man aus der Geschichte lernen kann, wenn man sich mit ihr auseinandersetzt. Dazu haben sie sich in der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen Baden-Württemberg zusammengeschlossen. Deren Arbeit wird durch die Landeszentrale für politische Bildung maßgeblich unterstützt.