Im April haben bereits 13 Motorradfahrer ihr Leben verloren. Am ersten Mai-Wochenende wird es daher verstärkt Kontrollen geben.
„Vor wenigen Wochen konnten wir bei den Motorradfahrern für das erste Quartal über eine positive Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen berichten. Die Gesamtzahl der Motorradunfälle, die Zahl der Verletzten und die Zahl der getöteten Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer waren gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Insbesondere im März waren die Rückgange besonders stark. Leider hat sich dieser Trend im April komplett verkehrt. Die Bereitschaft auf Ausfahrten zu verzichten, ist bei den Motorradfahrern im April offenbar mehr und mehr zurückgegangen: Bis zum Monatsende haben bereits 13 Motorradfahrende ihre Leben verloren. Das ist für den Monat April ein sehr hoher Wert. Hinzukommen mehr als 150 Motorradfahrer, die schwerverletzt in den Krankenhäusern liegen – und das, obwohl wir diese Betten dringend für Corona-Patienten freihalten sollten“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl vor dem verlängerten 1. Mai-Wochenende.
Nicht alle Motorradfahrer einsichtig
„Wir alle verzichten derzeit auf vieles – das scheint aber noch nicht bei allen angekommen zu sein. Viele getötete und schwerverletzte Motorradfahrer im April sind ein Hinweis darauf, dass nicht alle einsichtig sind. Ein Leben ohne Motorrad mag eingefleischten Bikern sinnlos erscheinen – aber es ist möglich. Es ist traurig, für eine verhältnismäßig große Zahl von Bikern endete im April die Fahrt mit dem Motorrad im Grab oder im Intensivbett. Daher klipp und klar: Fahren Sie bitte vorsichtig! Und während der Corona-Pandemie ist es das allerbeste: Steigen Sie erst gar nicht aufs Motorrad, verzichten Sie derzeit auf das gefährliche Hobby“, machte Innenminister Thomas Strobl deutlich.
Am ersten Mai -Wochenende verstärkte Kontrollen
Mit Blick auf das anstehende verlängerte Wochenende wies die Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz auf verstärkte Kontrollmaßnahmen hin: „Unsere Spezialisten werden am kommenden Wochenende landesweit auf den beliebten Motorradstrecken unterwegs sein und Verstöße konsequent ahnden, um Menschenleben zu retten. Natürlich haben wir bei unseren ganzheitlichen Kontrollen auch stets technische Manipulationen und damit den Lärmschutz im Auge.“
Seit dem 28. April 2020 gelten im Übrigen die Neuerungen der Straßenverkehrsordnung (StVO) und damit verschärfte Sanktionen. So ist beispielsweise ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 21 km/h innerorts und 26 km/h außerorts für einen Monat der Führerschein abzugeben. Für das unnötige Hin- und Herfahren, wie dies beim Autoposing oder auf beliebten kurvenreichen Strecken beim Motorradfahren gemacht wird, werden künftig bis zu 100 Euro Bußgeld fällig. „Diese Änderungen sind absolut richtig. Zu schnelles Fahren ist gefährlich und seit Jahren die Hauptunfallursache Nr. 1 insbesondere bei tödlichen Motorradunfällen. Und das unnötige Posing durch Proleten nervt viele Menschen seit langem“, betonte Innenminister Thomas Strobl.
Unfälle bei Pedelec-Nutzern angestiegen
Zu erwähnen ist, dass auch das Erlebnis auf den nicht oder gering motorisierten Fahrrädern oder Pedelecs gefährlich sein kann. Auch hier gilt, dass man auf sich und andere achten muss. Entgegen des allgemeinen Trends der stark rückläufigen Unfallzahlen im ersten Quartal ist bei den Radunfällen nur ein leichter Rückgang um zwei Prozent auf 1.601 Unfälle zu verzeichnen gewesen. Die Zahl der Unfälle mit verletzten Pedelec-Nutzern ist gar um rund 20 Prozent auf 245 Unfälle angestiegen.
Vermehrte Überwachung der Corona-Richtlinien
„Neben der Verkehrsüberwachung wird die Polizei am kommenden Wochenende wieder verstärkt auf die Einhaltung der Vorschriften der Corona-Verordnung achten. Aber eines ist mir ganz wichtig: Am liebsten möchte ich am Montag nicht über ‘Überwachungserfolge‘ berichten, sondern schlichtweg über den Erfolg, dass die Menschen auf sich geachtet haben. Verzichten Sie auf Motorradausfahrten und falls sie radeln gehen, fahren Sie bitte besonders vorsichtig“, appellierte Innenminister Thomas Strobl.