Europaminister Guido Wolf ist auf Einladung der chinesischen Staatsregierung nach Shanghai gereist. Dort besucht er unter anderem die 110-Jahr-Feier der Tongji University, die seit 2012 eine Partnerschaft mit der Hochschule für Musik in Trossingen hat. Außerdem trifft Wolf sich mit dem Minister für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik China.
Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf, reist vom heutigen Donnerstag bis kommenden Montag auf Einladung der chinesischen Staatsregierung als Vertreter der Landesregierung nach China. Minister Wolf führt eine Delegation an, die anlässlich des 110-jährigen Jubiläums der Tongji University in Shanghai zu Gast ist. Die Wurzeln der Universität reichen bis ins Jahr 1907 zurück, als der deutsche Arzt Erich Paulun in Shanghai eine medizinische Fakultät gründete.
Seit 2012 besteht eine Partnerschaft zwischen der Tongji Universität, eine der führenden Hochschulen Chinas mit fast 40.000 Studenten, und der Staatlichen Hochschule für Musik im baden-württembergischen Trossingen. Seitdem sind zwei gemeinsame Forschungsinstitute für Musikdesign und Klangforschung entstanden. Seit 2015 beteiligen sich Trossinger Lehrende an der jährlichen „Deutschen Woche“ der Tongji-Universität. Zur baden-württembergischen Delegation gehören daher mehr als 70 Musikerinnen und Musiker aus Baden-Württemberg und die Rektorin der Hochschule, Prof. Elisabeth Gutjahr. Das „Young Philharmonic Orchestra BW“, bestehend aus Studierenden der Trossinger Musikhochschule aus insgesamt 20 Nationen, gestaltet am morgigen Freitag, 19. Mai 2017, im großen Auditorium der Tongji University das Gala-Konzert des Jubiläums „110 Jahre Tongji-Universität“.
Am Rande der Feierlichkeiten wird der Minister für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik China, Prof. Dr. Wan Gang, Minister Wolf empfangen. Prof. Dr. Wan Gang bekleidet sein Ministeramt seit 2007. Er studierte einst selbst an der Tongji University und wechselte sodann nach Deutschland an die TU Clausthal. Dort studierte er Antriebstechnik und wurde promoviert. Von 1991 an war er bei Audi in verschiedenen leitenden Positionen tätig. Im Jahr 2000 kehrte er in sein Heimatland zurück. Von Juli 2004 bis August 2007 war er Präsident der Tongji-Universität.
Minister Wolf sagte: „Ich erwarte mir spannende und aufschlussreiche Gespräche und freue mich auf interessante Begegnungen. Aus baden-württembergischer Sicht hat die Begegnung mit Minister Wan Gang, der nicht nur Minister, sondern eben auch Automobil-Ingenieur und exzellenter Fachmann der Automobiltechnik ist, einen besonderen Reiz. Gerade in Zeiten, in denen wir über Elektromobilität, eine möglichst saubere Zukunft der Automobilindustrie und autonomes Fahren diskutieren, freue ich mich, die chinesische Sichtweise auf diese Fragen kennenzulernen.“ Für Minister der Justiz und für Europa Wolf sind dabei insbesondere die rechtlichen Fragestellungen, beispielsweise die Frage nach der zivilrechtlichen Haftung beim autonomen Fahren, von Bedeutung. Das baden-württembergische Ministerium der Justiz war Mitglied einer Expertengruppe auf Bundesebene zum autonomen Fahren.
Minister Wolf wird sich des Weiteren mit Vertretern der Tourismus-Behörde in Shanghai treffen sowie unter anderem den Fertigungsstandort der Carl Zeiss IMT in Shanghai und die zur Heidelberger Druckmaschinen AG gehörende Firma Heidelberg Graphic Equipment besuchen.