Wissenschaftsministerin Theresia Bauer besucht seit einem Jahr im Rahmen der Reihe „Start Up Stories – gründest Du noch oder studierst Du schon?“ die Hochschulen im Land, um sich ein Bild von der Gründerkultur vor Ort zu machen. Mit dem sechsten Termin an der Hochschule Pforzheim feiert die Besuchsreihe Halbzeit.
Seit einem Jahr besucht Wissenschaftsministerin Theresia Bauer unter dem Titel „Start Up Stories – gründest Du noch oder studierst Du schon?“ baden-württembergische Hochschulen. Mit dem sechsten Termin an der Hochschule Pforzheim feiert die Besuchsreihe Halbzeit.
„Ich habe im vergangenen Jahr viele spannende Projekte besucht und erlebt, wie jede einzelne Hochschule das Thema ‚Gründerkultur‘ umsetzt – jede auf individuelle Weise und passend zum jeweiligen Profil. Es ist mir ein Anliegen, mit den Hochschulen und den Experten im Start-up-Bereich ins Gespräch zu kommen. Denn an unseren Hochschulen entstehen jeden Tag gute Ideen. Wir wollen unterstützen, dass diese auch an den Hochschulen und aus ihnen heraus realisiert werden können“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Mittwoch im Rahmen der Veranstaltung.
Die eigene Gründerpersönlichkeit entdecken und weiterentwickeln
Wie kann unternehmerisches Denken schon während des Studiums gefördert werden? Welche Rolle spielen Hochschulen und Wissenschaft dabei, Studierende auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen? Und welche Erfahrungen haben eigentlich erfolgreiche Gründer gemacht? Diese Fragen und viele mehr diskutiert Ministerin Bauer mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft an der Hochschule Pforzheim.
Bauer: „Es geht darum, die Selbstständigkeit als mögliche Berufsperspektive schon früh – während des Studiums – ins Bewusstsein zu rücken. Ein Gründergeist muss wachsen und erlebbar gemacht werden. Was bedeutet es selbst zu gründen und mein eigener Chef zu sein? Genau dieses Gefühl wird an der Hochschule Pforzheim real.“
Ein Highlight der „Start Up Stories“ in Pforzheim: An der Podiumsdiskussion nimmt der Gründer Rafy Ahmed von MOROTAI teil, der bei der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ ein Investment eingeworben hat. „Wir brauchen Vorbilder, die am persönlichen Beispiel zeigen, wie sie ihren Weg in die unternehmerische Unabhängigkeit gemeistert haben, wie aus ideenreichen Forschenden forschende Unternehmerinnen und Unternehmer wurden. Am wichtigsten ist aber die eigene Gründerpersönlichkeit, die entdeckt und weiterentwickelt werden will“, so Bauer weiter.
Land unterstützt Gründungskultur an Hochschulen mit acht Millionen Euro
An der Hochschule Pforzheim fördert das Wissenschaftsministerium das Projekt „HELIX – Das interdisziplinäre Lernkonzept zur Gründerkultur“. Das Projekt stellt die Entwicklung von Gründerpersönlichkeiten in den Mittelpunkt. Dabei verbindet es Methoden aus drei Fakultäten und begleitet die Studierenden während des gesamten Studiums. Das zentrale HELIX Lab bietet einen offenen Raum für begleitetes Erproben von Geschäfts- und Produktideen.
„Die Veranstaltungen dieser Reihe haben eines deutlich gezeigt: Es braucht gute Netzwerke. Und gute Ideen. Kreativität kann man nicht diktieren und Risikobereitschaft nicht verordnen. Aber mit entsprechenden Angeboten an den Hochschulen fördern – und das tun wir“, so Bauer abschließend.
Im Wissenschaftsbereich unterstützt das Land im Rahmen des „Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg (FESt-BW)“ aktuell 16 Hochschulen mit einem Programm zur Gründungskultur in Höhe von acht Millionen Euro. Die Gründungskultur ist dabei eines von drei Landesprogrammen zur Stärkung innovativer Lehrformate (neben „Strukturmodellen“ und „WILLE – Wissenschaft erfolgreich lernen und lehren“).
HELIX – Das interdisziplinäre Lernkonzept zur Gründerkultur
An der Hochschule Pforzheim fördert das Wissenschaftsministerium das Projekt „HELIX – Das interdisziplinäre Lernkonzept zur Gründerkultur“. HELIX stellt den Themenkomplex Gründerkultur, Gründerförderung und –begleitung in allen Fakultäten auf eine völlig neue Stufe. Ziel ist es, Studierende auszubilden, die interdisziplinär studieren und mit unternehmerischen Impulsen in Verbindung gekommen sind und – wenn persönliche Zielsetzungen und Potenziale vorhanden sind – konkret auf dem Weg zur Gründung zu begleiten. Das Projekt bietet über verschiedenste Formate, Beratungskonzepte und Kooperationen die Möglichkeit, sich mit Unternehmer- und Gründertum auseinanderzusetzen und zielt darauf ab, die Hochschule zu einem Anziehungspunkt für unternehmerisch orientierte Studienanfänger zu machen. Darüber hinaus können sich hier Studierende aus allen drei Fakultäten zusammenfinden, um Teampartner für die Umsetzung einer Gründungsidee zu finden. Das bereits bestehende Gründerwerk wurde durch HELIX um neue Aspekte und Akteure erweitert und bietet nun mit dem futureLab angehenden Gründer/-innen, die in studentischen Gruppen eine Produktidee verfolgen, technische Unterstützung und Beratung. Im Mittelpunkt stehen hierbei innovative IT-Vorhaben in den Bereichen Web-Services, Apps und Internet of Things.