Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz startet heute eine dreitägige Delegationsreise nach Belgien und in die Niederlande mit den Themenschwerpunkten Fahrzeug- und Antriebstechnologien, Elektromobilität und Industrie 4.0. Begleitet wird sie von einer 21-köpfigen Delegation aus Wirtschaft und Politik.
Geplant sind unter anderem Treffen mit EU-Kommissar Günther Oettinger, Vertretern der EU-Kommission, dem Wirtschaftsminister der Provinz Nordbrabant, Bert Pauli, sowie Unternehmensvertretern. „Wir wollen mit der Reise unsere guten wirtschaftlichen Beziehungen ausbauen. Sowohl Belgien als auch die Niederlande gehören zu unseren wichtigsten Partnern. Beide Länder sind seit Jahren unter den Top Ten der Handelsstatistik Baden-Württembergs. Die Niederlande sind mit rund 16 Milliarden Euro im Jahr 2015 zweitwichtigster Investor nach der Schweiz, das sind 18,6 Prozent aller Direktinvestitionen. Außerdem verbinden unsere Länder die Themen Digitalisierung, Innovation und Technologie“, so Schütz. „Für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Standorts sind das entscheidende Erfolgsfaktoren.“ Es gebe bereits viele gute Anknüpfungspunkte bei den Themen Industrie 4.0, nachhaltige Mobilität und Digitalisierung mit Belgien und den Niederlanden. Baden-Württemberg sei Vorreiter bei der Industrie 4.0, der Austausch mit den europäischen Nachbarn sei wichtig, um Erfahrungen zu teilen und Chancen und Herausforderungen vor allem für die KMU zu identifizieren. Auch die Fahrzeugbranche stünde aktuell vor Umbrüchen und Herausforderungen, das biete aber auch große Chancen für das Autoland Nummer 1.
Katrin Schütz und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Delegation werden sich an den kommenden drei Tagen unter anderem bei der EU-Kommission in einem Workshop über die neuesten Entwicklungen im Bereich Transport und Mobilität informieren. Bei Punch Powertrain in St.-Truiden (Belgien) geht es um die Entwicklung von effizienten Hybrid-Plug-In-Antrieben. Bei der Firma Borit in Geel (Belgien) steht die Entwicklung von Brennstoffzellen im Vordergrund. Daneben wird Katrin Schütz u.a. den Open Manufacturing Campus (OMC) in Turnhout (Belgien) besuchen, der auf einer ehemaligen Beleuchtungsfabrik entstanden ist. Ziel des Campus ist es, mit einem offenen Innovationskonzept neue Produktionstechnologien anzuziehen. Dort haben sich z.B. ein Batteriehersteller und die Wasserstoffinitiative für Flandern und die Niederlande angesiedelt.
Außerdem werden die Staatssekretärin und die Delegation den niederländischen Halbleiterhersteller NXP Semicondocturs auf dem Hightech-Campus Eindhoven besuchen, dort wird es um die Themen vernetztes Fahren und Smart Cars gehen. Beim ebenfalls auf dem Campus angesiedelten Living Lab Eindhoven im Traffic Innovation Centre wird sich Katrin Schütz auf einem Testfeld über intelligente Transport-Anwendungen informieren.
Importe und Exporte nach Belgien und in die Niederlande
Beim Import liegen die Niederlande an 2. Stelle der Handelsstatistik. 2015 wurden aus den Niederlanden Waren im Wert von 13,1 Milliarden Euro importiert. Es handelt sich zum Großteil um chemische Erzeugnisse, Nahrungs- und Futtermittel sowie um pharmazeutische Erzeugnisse. Im Jahr 2015 wurden im Gegenzug Waren im Wert von 12,9 Milliarden Euro von Baden-Württemberg in die Niederlande exportiert. Die Niederlande liegen damit an fünfter Stelle der Handelsstatistik. Wichtigste Ausfuhrgüter sind pharmazeutische Erzeugnisse, Maschinen und Kraftwagen/Kraftwagenteile. Im Jahr 2015 wurden Waren im Wert von 5,5 Milliarden Euro von Baden-Württemberg nach Belgien exportiert, umgekehrt wurden aus Belgien in diesem Zeitraum Waren im Wert von 4,7 Milliarden Euro importiert. Damit liegt Belgien sowohl bei den Im- als auch bei den Exporten an zehnter Stelle der Handelsstatistik.