Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich kurzfristig zu einem Meinungsaustausch mit Spitzenvertretern von Wirtschaftsverbänden, Kammern und Gewerkschaften aus Baden-Württemberg sowie der British Chamber of Commerce, der britischen Außenhandelskammer, getroffen, um über die Folgen des Brexit zu diskutieren.
„Die britische Entscheidung, aus der EU austreten zu wollen, hat in den letzten Tagen für Aufregung gesorgt. Wichtig war mir daher, in einem persönlichen Austausch mit den unmittelbar Betroffenen auf Seiten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in konzentrierter, ruhiger Atmosphäre die Folgen für die Unternehmen in Baden-Württemberg auszuloten und gemeinsame Handlungsoptionen zu diskutieren“, sagte Hoffmeister-Kraut. Es gehe darum, gewappnet zu sein.
Großbritannien als verlässlichen Wirtschaftspartner erhalten
Die Landesregierung nehme die Situation ernst und stehe bereit, die Interessen der Wirtschaft im Südwesten bei der Bundesregierung und Ansprechpartnern auf der europäischen Ebene für die nun anstehenden Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über die Ausgestaltung der künftigen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu adressieren. Großbritannien sei für Baden-Württemberg als sechstgrößtes Abnehmerland ein wichtiger Handelspartner, gerade im Export. 2015 seien aus Baden-Württemberg Waren im Wert von 12,3 Milliarden Euro nach Großbritannien exportiert worden, so die Ministerin. Alle Schlüsselindustrien im Südwesten seien davon betroffen, wie Großbritannien und die EU die künftigen Beziehungen und den gegenseitigen Handel gestalten.
Ministerin Hoffmeister-Kraut: „Die Unternehmen im Südwesten benötigen – um Investitionsentscheidungen zu treffen und im Interesse ihrer Arbeitnehmer – Sicherheit über die Ausgestaltung der künftigen Beziehungen mit Großbritannien“. Diese werde es während der laufenden Verhandlungen aber nur eingeschränkt geben. Wichtig sei es daher, die Verhandlungen nun in freundlicher Atmosphäre und zur Wahrung der gegenseitigen guten Beziehungen möglichst rasch zu beginnen, ohne einen der Verhandlungspartner einseitig unter Druck zu setzen.
„Großbritannien war in der Vergangenheit ein verlässlicher und guter Partner für Deutschland und Baden-Württemberg. Wir werden alles daran setzen, dass dies auch in Zukunft so bleibt“, betonte Hoffmeister-Kraut.