Nahverkehr

Viele Verbesserungen im Nahverkehr auf der Schiene

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Ein FLIRT-Triebwagen des Betreibers Go-Ahead Baden-Württemberg im Bahnhof Aalen (Bild: © Sebastian Berger).

Ab dem 9. Juni wird das Angebot auf den durch Stuttgart führenden Schienenstrecken mit den vom Land bestellten Regionalzügen deutlich ausgeweitet. Der Wechsel wird schrittweise viele Verbesserungen bei den Takten und den Zugkapazitäten mit sich bringen.

Auf den durch Stuttgart führenden Schienenstrecken wird das Angebot mit den vom Land bestellten Regionalzügen vom 9. Juni 2019 an deutlich ausgeweitet. Verkehrsminister Winfried Hermann informierte gemeinsam mit den neuen Bahnunternehmen Abellio und Go-Ahead sowie dem bisherigen Betreiber DB Regio über den bevorstehenden Betreiberwechsel im Stuttgarter Netz.

Verbesserungen bei Takten und Zugkapazitäten

Der Wechsel wird schrittweise viele Verbesserungen bei den Takten und den Zugkapazitäten mit sich bringen. Insbesondere sind hier zu nennen:

  • Werktags Halbstundentakt mit Metropolexpress-Zügen (MEX) von Stuttgart nach Aalen und von Stuttgart beziehungsweise Bietigheim-Bissingen nach Pforzheim.
  • Verdichtung der IRE-Verbindungen zwischen Stuttgart und Karlsruhe auf wochentags drei durchgängige Züge in zwei Stunden (mit dem IC ergibt sich daraus ein Halbstundentakt); am Wochenende verkehren zwei IRE-Züge in zwei Stunden.
  • Neue IRE-Verbindung Stuttgart-Aalen im Zweistundentakt (zusammen mit dem IC ergibt sich ein Stundentakt) mit Durchbindung der Züge nach Karlsruhe.
  • Neues Flügelzugkonzept: stündliche MEX-Direktverbindung Stuttgart-Mühlacker-Pforzheim. In Mühlacker Flügelung des Zuges; der zweite Zugteil verkehrt stündlich abwechselnd als Regionalbahn (RB) Richtung Bretten-Bruchsal (bedient alle Halte) und Regionalexpress (RE) Richtung Bruchsal-Heidelberg (bedient nur die Zwischenhalte Bretten, Bruchsal, Bad Schönborn-Kronau, Wiesloch-Walldorf).
  • An Sonntagen im Sommer: vier statt zwei Zugpaare „Enztäler Radexpress“: Verlängerung der Züge von Stuttgart über Pforzheim hinaus nach Bad Wildbad.
  • Neue Nachtverbindungen an den Wochenenden (jeweils zwei Zugpaare).

Die vom Zughersteller Stadler für Go-Ahead produzierten FLIRT-3-Fahrzeuge werden in vollem Umfang zum Betreiberwechsel geliefert. Derzeit noch ausstehende Zulassungen des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) für den Fahrgastbetrieb werden von Go-Ahead rechtzeitig bis zum 9. Juni 2019 erwartet.

Angebotsausweitungen und neue Züge

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Bei Go-Ahead werden die Fahrgäste nicht nur von den Angebotsausweitungen, sondern voraussichtlich auch gleich auf allen Strecken von neuen Zügen profitieren. Wegen der Zulassungen sind wir mit dem EBA in einem guten und intensiven Kontakt. Für den Fall, dass sie wider Erwarten doch nicht rechtzeitig vorliegen, haben Go-Ahead und DB-Regio ein Konzept für die Einführungsphase erarbeitet. Damit würden die vorgesehenen Angebotsausweitungen ebenfalls weitgehend umgesetzt.“

Anders sieht es beim Bahnunternehmen Abellio aus. Leider kann der Hersteller Bombardier Transportation die benötigten Talent-2-Fahrzeuge nicht rechtzeitig liefern. Abellio hat deshalb ein Konzept für die Einführungsphase bis Ende August organisiert. Dabei kommen vorübergehend Fahrzeuge der Baureihen 425 und 426 (DB Regio), 440 (agilis) und 450 (Stadtbahnfahrzeuge der AVG) zum Einsatz. Dadurch kann der neue Fahrplan fast vollumfänglich angeboten werden. Wegen der anderen Fahrzeugtypen werden in einigen Zügen allerdings geringere Sitzplatzkapazitäten als vorgesehen angeboten; außerdem kann beim „Fliegenden Heidelberger“ der Halt in Bad Schönborn-Kronau nicht bedient werden.

Minister Hermann kritisierte: „Die Lieferverzögerung durch Bombardier ist sehr ärgerlich. Für diesen Fall hat Abellio aber schon frühzeitig ein Konzept für die Einführungsphase aufgestellt. Damit können die im Interesse der Fahrgäste vom Land bestellten zusätzlichen Angebote weitestgehend verwirklicht werden. Ich danke den Bahnunternehmen DB Regio, AVG und agilis, dass sie Abellio Züge zur Verfügung stellen.“

Dr. Roman Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH erklärte: „Trotz des Verzugs bei der Fahrzeuglieferung durch Bombardier, sehen wir unserem Start in Baden-Württemberg mit großer Freude entgegen. Wir haben einen guten Weg gefunden, unseren künftigen Fahrgästen von Anfang an einen stabilen Schienenpersonennahverkehr anzubieten und den neuen verbesserten Fahrplan umzusetzen. Wir freuen uns darauf, nach drei Jahren der Vorbereitung unseren Betrieb aufnehmen und nun unseren Fahrgästen unseren Abellio-Service anbieten zu können. Wir danken DB Regio, AVG und agilis für die zeitweise Bereitstellung von Ersatzfahrzeugen. Großen Dank möchte ich auch an unsere engagierten Mitarbeiter richten, die wohl den größten Anteil daran haben, dass wir am 9. Juni 2019 als neuer Betreiber im Neckartal auf der Schiene fahren.“

Der Geschäftsleiter und Prokurist von Go-Ahead Baden-Württemberg, Dr. Hans-Peter Sienknecht sagte: „Wir freuen uns sehr auf den Betriebsstart und unsere neuen Fahrgäste ab Sommer. Wir sind sehr zuversichtlich, dass alle bestellten Leistungen vom ersten Tag an zuverlässig erbracht werden. Der Geist eines partnerschaftlichen Miteinanders mit anderen Verkehrsunternehmen ist seit Jahren unser Credo. Wir freuen uns, wenn es in der Branche im Sinne des Fahrgastes zur Normalität wird, dass Wettbewerb untereinander mit der Ausschreibung endet und wir danach alle gemeinsam versuchen mehr Menschen von der Straße auf die Schiene zu bewegen.“

Martin Selig, Produktionsleiter DB Regio Baden-Württemberg, erklärte: „Im Sinne der Fahrgäste unterstützt DB Regio als größter Betreiber im baden-württembergischen Nahverkehr selbstverständlich und gerne den Betriebsübergang. Zugleich bedeutet eine solche Übergabe auch für uns eine große organisatorische Herausforderung. Deshalb an dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an unsere Mitarbeiter, die sich trotz bevorstehendem Arbeitsplatzwechsel für einen möglichst reibungslosen Übergang stark machen und die Unterstützung mit Fahrzeugen und Personal ermöglichen.

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