Die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg verabschiedet den 42. Studienjahrgang. 773 Absolventinnen und Absolventen beenden ihr Studium.
„Das Herzstück der baden-württembergischen Polizei sind die Menschen, die sich für den Polizeiberuf entscheiden und jeden Tag für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Einsatz sind. 30 Monate Studium für erfahrene und bereits im mittleren Dienst ausgebildete Beamtinnen und Beamte beziehungsweise 45 Monate Studium für direkt in den gehobenen Polizeivollzugsdienst eingestellte Anwärterinnen und Anwärter sind heute zu Ende. 773 frischgebackene Kommissarinnen und Kommissare werden nun die Polizei im Land verstärken. Das durch die Pandemie geprägte Studium war eine Zeit mit besonderen Herausforderungen – doch das Ziel ist erreicht. Die Absolventinnen und Absolventen des 42. Studienjahrgangs können stolz auf ihre Leistung sein und auf das Durchhaltevermögen, mit dem sie die Ausbildung trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gemeistert haben“, freute sich Innenstaatssekretär Wilfried Klenk anlässlich der Verabschiedung des 42. Studienjahrgangs der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen mit den angehenden Kommissarinnen und Kommissaren.
1.276 frisch ausgebildete Polizeibeamtinnen und - beamte
Am 1. April 2022 starten 290 Kommissarinnen und 497 Kommissare in ihren neuen Berufs- und Lebensabschnitt bei der Polizei Baden-Württemberg. In den letzten zweieinhalb Jahren erwarben sie bei Ihrem Studium an der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen das notwendige Rüstzeug für ihre künftigen Aufgaben als Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte des gehobenen Dienstes.
Bereits am 1. März bekamen die Dienststellen Unterstützung von 489 Polizeibeamtinnen und –beamten, die ihre Ausbildung im mittleren Dienst beendet hatten. So unterstützen nun insgesamt 1.276 hervorragend ausgebildete Polizeibeamtinnen und -beamte die Polizei Baden-Württemberg.
Erfolgreiche Einstellungsoffensive
Auch Landespolizeipräsidentin Dr. Hinz zeigte sich erfreut über die personelle Verstärkung: „Unsere Einstellungsoffensive ist erfolgreich. Im Zeitraum von 2016 bis 2021 haben mehr als 9.000 junge Polizistinnen und Polizisten ihre Ausbildung in Baden-Württemberg begonnen. Damit haben wir den tiefsten Punkt der personellen Talsohle durchschritten: Seit dem vergangenen Jahr übersteigen die jährlichen Personalzugänge durch fertig ausgebildete Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte landesweit die Personalabgänge. In den kommenden Jahren werden wir nunmehr nach und nach eine spürbare personelle Verstärkung und Verjüngung unserer Landespolizei erleben. Dies war dringend notwendig und wird in den Dienststellen im ganzen Land entsprechend spürbar sein.“
Die personelle Aufstockung, ohne dabei Abstriche bei den Einstellungsvoraussetzungen zu machen, ist möglich dank der hohen Bewerberanzahl. Im Jahr 2021 kamen auf 1.429 Stellen 5.434 Bewerbungen, was die nach wie vor hohe Attraktivität des Polizeiberufs verdeutlicht. Um jungen Menschen weiterhin attraktive Karriereperspektiven zu bieten, hat die Polizei Baden-Württemberg den Aufstieg vom mittleren in den gehobenen Polizeivollzugsdienst durch die Einführung eines erfahrungsbasierten Studiengangs erleichtert. So werden die in der Praxis erworbenen Kompetenzen von bereits ausgebildeten Polizeibeamtinnen und -beamten stärker angerechnet. Sie erwerben zukünftig bereits nach der Absolvierung von drei anstatt fünf Theoriesemestern den Hochschulabschluss Bachelor of Arts, um in den gehobenen Polizeivollzugsdienst aufzusteigen.
Anpassung der Ausbildungs- und Studienform
Mit der Einführung des erfahrungsbasierten Studiengangs werden ab dem nächsten Jahr jedes Jahr mindestens 260 Studienplätze für berufserfahrene Polizeibeamtinnen und -beamte angeboten. Dies bedeutet einen Zuwachs von etwa einem Drittel gegenüber dem vorherigen Aufstiegsstudium. Damit können in drei Jahren 800 statt nur 600 Polizeibeamtinnen und -beamte in den gehobenen Polizeivollzugsdienst aufsteigen.
Und auch Neueinsteiger bei der Polizei profitieren mit einem sogenannten verwendungsorientieren Studiengang von der Studienreform. So konnte sich bereits der 43. Studiengang, der im kommenden Jahr das Studium beendet, für einen der Schwerpunkte „Schutzpolizei“ oder „Kriminalpolizei“ entscheiden und wird so zielgerichtet auf die künftige Verwendung vorbereitet. Damit entfällt auch für die Absolventinnen und Absolventen mit dem Schwerpunkt „Kriminalität“ die bislang zusätzlich zu absolvierende Einführungsfortbildung Kriminalpolizei, die fast sieben Monate andauerte. Hierdurch kommt die personelle Unterstützung auch bei der Kriminalpolizei ohne zeitlichen Verzug an und ist direkt im ganzen Land spürbar.
„Indem wir unsere Ausbildungs- und Studienform ständig anpassen und verbessern, wollen wir den ersten Rang als beliebtester Arbeitgeber in Deutschland verteidigen. Wir möchten auch zukünftig die besten Kräfte für den Polizeiberuf gewinnen, damit motivierte und sehr gut ausgebildete Polizeibeamtinnen und -beamte für die Sicherheit unseres Landes sorgen und für die Menschen da sind“, betonte Staatssekretär Klenk abschließend.