Fachkräfte

Vernetzungskongress und Spitzengespräch der Fachkräfteallianz

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Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)

Die Fachkräfteallianz Baden-Württemberg hat sich zum Vernetzungskongress und Spitzengespräch getroffen. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut forderte alle Akteure eindringlich auf, jedes denkbare Fachkräftepotential zu erschließen und Weiterbildungsangebote stärker am technologischen Wandel zu orientieren.

Am Montag, 3. Februar 2020, haben sich im Haus der Wirtschaft in Stuttgart über 200 Expertinnen und Experten der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg aus allen Regionen des Landes zum Vernetzungskongress und Spitzengespräch getroffen.

„Der demografische Wandel schreitet voran. Das hat Folgen für die Wirtschaft. Bis zum Jahr 2030 fehlen unseren Unternehmen im Land über 500.000 Fachkräfte“, skizzierte Wirtschaftsministerin und Vorsitzende der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, die Herausforderungen. „Weder die Konjunktur noch der Strukturwandel dürften daran etwas ändern.“ Sie forderte daher alle Akteure eindringlich auf, weiterhin jedes denkbare Fachkräftepotential zu erschließen und Weiterbildungsangebote stärker am technologischen Wandel zu orientieren. 

Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll Zuwanderung von ausländischen Fachkräften erleichtern

Große Erwartungen knüpft die Ministerin an das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das am 1. März in Kraft tritt. Das Gesetz soll Erleichterung bei der Zuwanderung von ausländischen Fachkräften bringen. „Damit werden die Zuwanderungsmöglichkeiten für beruflich qualifizierte Fachkräfte endlich an die liberalen Regelungen für Akademikerinnen und Akademiker angeglichen und die Beschränkung auf Mangelberufe aufgehoben. Das ist eine gute Nachricht für unsere Unternehmen. Der Bund muss jetzt alles dafür tun, damit das Gesetz ein Erfolg wird und unsere Unternehmen ihren Bedarf an Fachkräften decken können“, betonte die Ministerin. Nach ihrer Auffassung sollten vor allem ausländische Fachkräfte mit Berufen aus den technischen Berufsfeldern, in Bauberufen sowie in Gesundheits- und Pflegeberufen bei der Anwerbung durch die Bundesregierung in den Fokus genommen werden. Denn nach Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit gibt es hier derzeit die größten Fachkräfteengpässe. „Ohne Informatiker und Programmierer gelingt die Digitalisierung nicht, ohne Heizungsbauer bleiben die dringend benötigten Wohnungen kalt und ohne zusätzliche Altenpfleger gelingt die Versorgung unserer Angehörigen nicht“, bringt die Ministerin die Folgen des aktuellen Fachkräftebedarfs auf den Punkt. 

Mit Blick auf die Umsetzung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes sind aus Sicht der Ministerin nun schnelle Abläufe besonders wichtig. Es müsse mit höchster Priorität dafür Sorge getragen werden, dass die ausländischen Fachkräfte, die nach Deutschland kommen wollen, nicht über Monate auf ihr Visum warten müssen. „Ich sehe hier gute Ansätze der Bundesregierung, beispielsweise die Aufstockung des Personals. Ressourcen sind das eine, gut funktionierende Prozesse allerdings das andere. Wir werden beobachten, wie die Umsetzung des Gesetzes läuft, und zeitnah ein erstes Fazit ziehen“, kündigte die Ministerin an. 

Fachkräfteallianz Baden-Württemberg

Eingebettet in den Kongress war ebenfalls das 13. Spitzengespräch der Fachkräfteallianz unter Leitung der Ministerin. „Wir müssen uns noch stärker auf berufliche Weiterbildung konzentrieren und diese stärker am technologischen Wandel orientieren. Natürlich ist das nicht einfach, besonders für kleine und mittlere Unternehmen. Eine unserer Unterstützungsmaßnahmen in diesem Bereich sind beispielsweise die Qualifizierungsverbünde“, so Hoffmeister-Kraut. Die Qualifizierungsverbünde, die gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, Südwestmetall und Südwesttextil gefördert werden, wurden auch auf dem BarCamp am Nachmittag vorgestellt.

In der Fachkräfteallianz Baden-Württemberg sind über 40 Partner vertreten. Dies sind Wirtschaftsorganisationen, Gewerkschaften, die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, die kommunalen Landesverbände, Pflegeorganisationen, regionale Wirtschaftsfördergesellschaften, der Landesfrauenrat und Ministerien der Landesregierung.

Wirtschaftsministerium: Fachkräfteallianz

Wirtschaftsministerium Mediathek: Bilder der Veranstaltung (ab 4. Februar 2020)

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