Über das Programm „Betriebliches und Behördliches Mobilitätsmanagement“ unterstützt das Verkehrsministerium Unternehmen dabei, betrieblich bedingten Verkehr nachhaltiger zu gestalten. Mit knapp 100.000 Euro fördert das Land ein Projekt der AOK Baden-Württemberg zur Reduktion von Mitarbeiterfahrten.
Das Land geht neue Wege, um Fahrten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit Verkehr zu vermeiden. Über das Programm „Betriebliches und Behördliches Mobilitätsmanagement (B²MM)“ unterstützt das Verkehrsministerium Unternehmen dabei, betrieblich bedingten Verkehr nachhaltiger zu gestalten. Ein Förderprojekt mit der AOK Baden-Württemberg unter dem Titel „ARIN – Agile Raum- und Infrastruktur-Nutzung“ hat nun begonnen. Das Ministerium hatte das Förderprogramm B²MM im Oktober 2018 neu aufgelegt. Baden-Württemberg ist das erste Bundesland, das ein solches Förderprogramm anbietet.
Projekt zur Reduktion von Mitarbeiterfahrten
Verkehrsminister Winfried Hermann, erklärte dazu: „Die Zusammenarbeit mit der AOK Baden-Württemberg zur Reduktion von Mitarbeiterfahrten im Rahmen des Projekts könnte beispielhaft auch für andere Institutionen und Firmen sein. Die anteilige finanzielle Förderung ist als Impuls für Innovation und Veränderung zu verstehen. Voraussetzung ist, dass das Unternehmen beziehungsweise die Institution selbst einen relevanten Beitrag leistet.“
Das Verkehrsministerium unterstützt das Projekt „ARIN – Agile Raum- und Infrastruktur-Nutzung“ mit einem anteiligen Förderbetrag in Höhe von 97.200 Euro für das Jahr 2019. Das Projekt startete zum Jahresbeginn und ist auf neun Monate konzipiert. Es verfügt über ein Gesamtvolumen von knapp 400.000 Euro.
Das Projekt „ARIN“ stellt den Beschäftigten der AOK freie Bildschirmarbeitsplätze an einem der 300 Standorte der größten Krankenkasse im Land zur Verfügung. AOK-Beschäftigte können sich einbuchen, um von dort „agil“ zu arbeiten. Mit einer flexibleren Nutzung ihrer Bürokapazitäten außerhalb Stuttgarts will die gesetzliche Krankenkasse ihren Beschäftigten dabei helfen, Fahrten in die Landeshauptstadt zu vermeiden.
„Derzeit pendeln täglich bereits rund 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AOK Baden-Württemberg aus den umliegenden Regionen nach Stuttgart“, so Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. „Bei Fahrverboten in der Landeshauptstadt wollen wir diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, flexibel Arbeitsplätze in der Nähe ihres jeweiligen Wohnortes zu nutzen.“ Dies spare Fahrtzeiten, Nerven und Abgase. Zugleich könnten so die vorhandenen Immobilien effizienter ausgelastet werden. Sollte das Projekt erfolgreich sein, werde die AOK darüber nachdenken, “ARIN“ auf weitere zentrale Standorte im Land auszudehnen.
Minister Hermann erläuterte: „Kürzere Arbeitswege bedeuten weniger Stau, weniger Stress, vor allem aber auch weniger Luftschadstoffe in der Stadt. Zudem reagiert die AOK Baden-Württemberg auf Verkehrsbeschränkungen. Das ist klug und vorrausschauend gedacht. Dabei unterstützen wir sie gerne.“
AOK Baden-Württemberg
Die AOK Baden-Württemberg versichert mehr als 4,4 Millionen Menschen im Land und verfügt über ein Haushaltsvolumen von über 17 Milliarden Euro. Im Rahmen des Umweltprogramms „greenAOK“ baut die AOK Baden-Württemberg seit 2016 unter anderem ein betriebliches Mobilitätsmanagement auf. So wird den Beschäftigten zum Beispiel ein Job-Ticket mit Arbeitgeberzuschuss angeboten und der Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Die AOK Baden-Württemberg ist Mitglied im Bündnis für Luftreinhaltung Stuttgart.
Das Förderprogramm Betriebliches und Behördliches Mobilitätsmanagement (B²MM) unterstützt Projekte von Unternehmen und Landesdienststellen, die in einer der 24 Kommunen im Land gelegen sind, in denen die Grenzwerte von 40 qg/m³ Stickstoffdioxid überschritten werden.
Verkehrsministerium: Informationen zum Mobilitätsmanagement und zum Förderprogramm