Umweltminister Franz Untersteller hat die „Fischkinderstube“ in Edingen-Neckarhausen besucht. Die Fischkinderstube ist eine 13.000 Quadratmeter große Flusslandschaft, die attraktiven Naturerlebnisraum für Menschen schafft.
Vor fast genau drei Jahren übergab Umweltminister Franz Untersteller der Gemeinde Edingen-Neckarhausen (Rhein-Neckar-Kreis) den Förderbescheid des Landes für den Bau der „Fischkinderstube“. Heute hat er gemeinsam mit Regierungspräsidentin Nicolette Kressl das Leuchtturmprojekt am Neckar besucht und sich persönlich ein Bild von der neu geschaffenen Flusslandschaft gemacht.
Das Fazit des Ministers fällt durchweg positiv aus: „Die Maßnahme überzeugt in vielerlei Hinsicht. Mit ihrer abwechslungsreichen Gewässersohle, den integrierten Totholzelementen und der fachkundigen Bepflanzung bietet die Flusslandschaft ideale Rückzugs- und Laichgebiete für Fische.“ Doch nicht nur in gewässerökologischer Hinsicht sei die Fischkinderstube ein Gewinn, betonte Untersteller. „Direkte Zugänge zum Wasser, Flachwasserzonen und der Informationspfad mit seinen Schautafeln machen den Neckar erlebbar und schaffen einen attraktiven Naturerlebnisraum für Kinder und Erwachsene.“
Die „Fischkinderstube“ sei auch insofern etwas Besonderes, als sie in einem Bereich des Neckars liegt, der sehr stark als Bundeswasserstraße genutzt werde, so der Minister weiter. „Dies zeigt, dass nicht nur kleinere Gewässer naturnah umgestaltet werden können. Auch den größeren Flüssen kann ein Stück weit ihre Ursprünglichkeit zurückgegeben werden.“
Regierungspräsidentin Nicolette Kressl lobte insbesondere die Zusammenarbeit von Bund, Land, Kommune, Vereinen und Privaten: „Mit der Fischkinderstube wird der Untere Neckar als Lebensraum enorm aufgewertet. Ein Großprojekt dieser Art ist nur umsetzbar, wenn alle Akteure am gleichen Strang ziehen. Gewinner sind alle, die Menschen und die Fische! Wir wünschen uns, dass dieses erfolgreiche Projekt viele Nachahmer entlang des Neckars findet“.
Fischkinderstube
Die „Fischkinderstube“ geht auf eine Initiative der örtlichen Fischerei und der Fischereibehörde am Regierungspräsidium Karlsruhe zurück und wurde von der Bundeswasserstraßenverwaltung und der Rhein-Neckar-Pachtgemeinschaft, einem Zusammenschluss der lokalen Fischereivereine, unterstützt. Die „Fischkinderstube“ liegt im Projektgebiet „Lebendiger Neckar“ des Nachbarschaftsverbandes Heidelberg-Mannheim, der das Vorhaben vor Ort begleitete.
Die Baukosten zur Realisierung der „Fischkinderstube“ lagen bei etwa 4 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg beteiligte sich daran durch eine Förderung nach der Förderrichtlinie Wasserwirtschaft in Höhe von 85 Prozent, also rund 3,1 Millionen Euro. Die restlichen Kosten hatten die Gemeinde Edingen-Neckarhausen, private Spenderinnen und Spender sowie die Rhein-Neckar-Pachtgemeinschaft getragen.