Umweltminister Franz Untersteller hat den Kocher in Forchtenberg besucht und sich über seinen guten ökologischen Zustand überzeugt. Der Kocher war im Stadtgebiet Forchtenberg in der Vergangenheit naturfern ausgebaut und massiv eingedeicht worden.
Umweltminister Franz Untersteller hat sich über die umfangreichen Maßnahmen zur Renaturierung des Kochers in Forchtenberg (Hohenlohekreis) informiert. „Flüsse und Bäche sind die Lebensadern unserer Landschaft. Um sie in einen guten ökologischen Zustand zu bringen, müssen wir ihnen soweit als möglich ihre Ursprünglichkeit zurückgeben“, betonte der Minister.
Der Kocher war im Stadtgebiet Forchtenberg in der Vergangenheit naturfern ausgebaut und massiv eingedeicht worden. Durch Stauwehre und Kiesentnahmen ging seine natürliche Strömungsvielfalt weitgehend verloren. Im Jahr 2014 hat das Land Baden-Württemberg den Fluss dort auf einer Länge von 1,5 Kilometern renaturiert. Ziel der Maßnahme war es, dem Kocher eine naturnahe und strukturreiche Charakteristik zu verleihen und so seine Eigendynamik zu fördern.
Untersteller zeigte sich begeistert davon, wie sich der Fluss vier Jahre nach Umsetzung der Maßnahmen präsentiert: „Der Kocher in Forchtenberg ist ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene naturnahe Umgestaltung eines Gewässers.“ Die neuen Buchten, Kiesbänke und Gehölzinseln hätten den einst langweiligen Kocher in einen vitalen Fluss verwandelt. Und mit seinen Stillwasserbiotopen und Eisvogelsteilwänden biete das Gewässer neue Lebensräume für zahlreiche heimische Pflanzen und Tiere, so das Lob des Ministers.
Regierungspräsident Wolfgang Reimer, der den Umweltminister bei seinem Besuch in Forchtenberg begleitete, ist ebenfalls zufrieden mit dem heutigen ökologischen Zustand des Kochers: „Flusstypische Tierarten wie Barbe, Nase, Bitterling, Malermuschel, Teichmuschel, Wasserfrosch, Eisvogel, Biber, Libelle und Ringelnatter haben jetzt einen attraktiven Lebensraum.“ Auch die Vegetation könne sich mit Unterwasserpflanzen wie beispielsweise Hornblatt und Tausendblatt, Schilf- und Binsenröhricht reichhaltig und differenziert entwickeln.
Die Gesamtkosten für die Renaturierung des Kochers in Forchtenberg beliefen sich auf 750.000 Euro. Die Maßnahme wurde von der Europäischen Union zu 50 Prozent aus Mitteln des ELER-Landwirtschaftsfonds gefördert.
Auch die Landesregierung stellt jedes Jahr Geld zur Verfügung, um die Gewässer im Land ökologisch aufzuwerten und für die Menschen wieder erlebbar zu machen. „In diesem Jahr unterstützen wir Renaturierungsmaßnahmen an landeseigenen Gewässern mit rund 15 Millionen Euro“, so Minister Untersteller.