Das Umweltministerium startet den Dialog zur Entwicklung der Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie“. Bei einer ersten Fachtagung dreht sich alles um Bioökonomie in der Industrie. Im Mittelpunkt stehen dabei die Chancen, die biologische Prozesse für Ressourceneffizienz und Rohstoffversorgung bieten.
Neue Technologien und Anwendungen für die Industrie, Klimaschutz und Ressourceneffizienz, Zukunftssicherung baden-württembergischer Unternehmen – das Umweltministerium und die Landesregierung versprechen sich von der Bioökonomie mittelfristig einen Innovationsschub für die baden-württembergische Wirtschaft und einen Vorteil im globalen Wettbewerb.
Um den Themenschwerpunkt „Bioökonomie in der Industrie“ zu diskutieren und Bausteine für die geplante Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie“ zu entwickeln, findet am Montag, den 20. November, ab 9.30 Uhr eine Fachveranstaltung in der Schwabenlandhalle Fellbach statt. Dazu werden über 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen erwartet. Im Mittelpunkt stehen dabei die Chancen, die biologische Prozesse für Ressourceneffizienz und Rohstoffversorgung und damit für positive umwelt- und klimapolitische Effekte bieten.
Fossile Ressourcen durch biogene Rohstoffe ersetzen
„Die Bioökonomie eröffnet neue Spielräume“, sagte Umweltstaatssekretär Andre Baumann. „Eine nachhaltige und umweltschonende Bioökonomie bietet Chancen für neue Produkte und Produktionsverfahren, aber auch für die klassischen Industriezweige wie den Maschinen- und Anlagenbau. Eine nachhaltige Bioökonomie ist ein Schlüssel für eine moderne und zukunftsweisende Industrie.“
Es gehe darum, den Rohstoffeinsatz insgesamt zu senken und fossile Ressourcen durch biogene Rohstoffe zunehmend zu ersetzen. Das bedeute auch, Abfall und Abwasser als Ressourcen zu entdecken und Technologien und Verfahren für deren Nutzung zu entwickeln. „Unsere Art und Weise zu Wirtschaften hat uns an die Grenzen der Ökosysteme gebracht. Wir brauchen dringend einen ‚Plan B‘ wie Bioökonomie“, sagte Baumann. „Es geht um nichts weniger als einen neuen am Prinzip der Nachhaltigkeit orientierten Denkansatz und um neue Handlungsoptionen für Industrie und Wirtschaft.“
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) haben sich die für eine „Landesstrategie für eine nachhaltige Bioökonomie“ anstehenden Arbeiten aufgeteilt: Die „Bioökonomie für den ländlichen Raum“ entwickelt das MLR, die „Bioökonomie in industriellen und urbanen Räumen“ unter dem Motto „Plan B“ entwickelt das Umweltministerium. Ziel ist es, die Strategie im Jahr 2019 zu verabschieden.