Das Verkehrsministerium erweitert das „Testfeld Autonomes Baden-Württemberg“ durch weitere mobile Messstationen.
Das vom Land geförderte „Testfeld Autonomes Baden-Württemberg“ stößt bei zahlreichen Forschungsvorhaben auf wachsendes Interesse. Deshalb werden nun weitere mobile Messstationen eingerichtet und die Öffentlichkeitsarbeit wird ausgeweitet. Verkehrsminister Winfried Hermann teilte mit: „Ich freue mich sehr über die hohe lokale und auch europaweite Nachfrage an den Arbeiten sowie über Nutzung des von uns geförderten Testfeldes.“
Große Nachfrage aus der Forschung
Die Nachfrage aus diversen Forschungsvorhaben ist groß. Über zehn Forschungsprojekte nutzen das Testfeld. Kleine und mittelständische Unternehmen sind leider noch zurückhaltender, auch weil die rechtlichen Hürden zum Einsatz automatisierter Fahrzeuge noch groß sind. Der Aufbau stationärer Messstationen inkl. Tiefbauarbeiten ist sehr aufwändig. Um zudem örtlich flexibler sein zu können, soll das Testfeld nun um mobile Messstationen ergänzt werden. „Diesen Ansatz finden wir gut. Er zeigt die Reaktionsfähigkeit des Testfeldkonsortiums. Diese wollen wir unterstützen“, sagte der Verkehrsminister.
Das „Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg“ ist ein Reallabor für Mobilitätskonzepte. Es soll die Entwicklung zukunftsorientierter Lösungen für Individualverkehr und Öffentlichen Personennahverkehr fördern. Firmen und Forschungseinrichtungen können ihre Technologien und Dienstleistungen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren erproben – und zwar im Alltagsverkehr. Mit automatisierten Autos, Bussen oder Nutzfahrzeugen wie Straßenreinigung oder Zustelldienste.
Testfeld auf allen Arten von Straßen
Das im Mai 2018 in Betrieb genommene Testfeld umfasst im Unterschied zu anderen Projekten in Deutschland alle Arten von öffentlichen Straßen: Autobahnabschnitte, Landes- und Bundesstraßen, innerstädtische Routen mit Rad-, Fußgänger- und Straßenbahnverkehr ebenso Tempo-30-Zonen, Wohngebiete und Parkhäuser. Die Testfeldstrecken befinden sich zwischen Karlsruhe, Bruchsal und Heilbronn. Betrieben wird das Testfeld vom Karlsruher Verkehrsverbund (KVV). Der KVV nutzt das Testfeld auch selbst, um neue Formen des öffentlichen Personennahverkehrs zu erproben – zum Beispiel autonom fahrende Mini-Busse.
Für Konzeption, Planung und Aufbau des Testfelds stellte das federführende Verkehrsministerium 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Aufbau des Testfelds ist 2016 begonnen worden, die Inbetriebnahme erfolgte im Mai 2018. Das Wissenschaftsministerium und das Verkehrsministerium fördern die Forschung auf dem Testfeld mit dem Projekt smart mobility mit weiteren 2,5 Millionen Euro.
Öffentlichkeit über technische Entwicklungen informieren
Seit der Eröffnung fanden zahlreiche Fachvorträge überregional, Bürgerversammlungen in Karlsruhe und Heilbronn sowie Fachgespräche auch bei der Kommission der Europäischen Union in Brüssel statt. Der Leiter des siebenköpfigen Konsortiums aus Instituten und Kommunen, Prof. Dr. Marius Zöllner vom Forschungszentrum Informatik (FZI) in Karlsruhe, sagte: „Ich freue mich, dass wir nun mit den zusätzlich bewilligten Mitteln das Testfeld weiter ausbauen und unsere bisherigen Arbeiten erweitern können. Nun können wir die Öffentlichkeit gezielt und großflächig in die neuen technologischen Entwicklungen einbinden, Anfragen koordiniert steuern und zugleich eine systematische Ansprech-stelle für Firmen und Stake-Holder anbieten. Der Aufbau mobiler Messstationen ermöglichen uns, noch gezielter Daten zu gewinnen und machen das Testfeld noch attraktiver.“