Pflege

Tag der Pflege am 12. Mai 2022

Eine auf Demenzkranke spezialisierte Pflegerin begleitet eine ältere Frau.

Am 12. Mai 2022 ist Internationaler Tag der Pflege. Das Land setzt sich weiter für nachhaltige Verbesserungen in der Pflege ein. Dies reicht von einer Aufwertung des Pflegeberufs über die Entlastung pflegender Angehöriger bis hin zu einer Reform der Pflegeversicherung.

„Die Corona-Pandemie hat seit Anfang 2020 das gesellschaftliche Leben massiv geprägt und eingeschränkt. Vor allem Frauen und Männer, die in der Pflege arbeiten, waren in dieser Zeit weit über die Grenzen der Erschöpfung hinaus gefordert. Wir sind froh und dankbar, dass wir in dieser schweren Zeit auf so viel Engagement und Durchhaltevermögen bei den Pflegekräften gestoßen sind. Dafür möchte ich mich bei Ihnen nochmals herzlich bedanken. Aber auch den pflegenden Angehörigen gebührt mein Respekt und meine Anerkennung“, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha im Vorfeld des Tags der Pflege am 11. Mai 2022 in Stuttgart.

Nachhaltige Verbesserungen in der Pflege

„Mit Sonntagsreden über Pflege und tätige Nächstenliebe ist es freilich nicht getan – wir müssen uns an jedem einzelnen Tag im Jahr bewusst sein, was in der Pflege tagtäglich durch Pflegekräfte und pflegende Angehörige geschuftet und geackert wird“, so der Minister. Die Landesregierung setzt sich deshalb mit ganzer Kraft für nachhaltige Verbesserungen in der Pflege ein. Die Bandbreite der nötigen Änderungen reiche dabei von einer deutlichen Aufwertung des Pflegeberufs bis hin zu einer grundlegenden Reform der Pflegeversicherung. Das Land Baden-Württemberg werde weiter auf Bundesebene für eine Gesetzesnovelle kämpfen, die im Sinne eines Sockel-Spitze-Tausches die Eigenanteile begrenzt, sodass Mehrausgaben bei der stationären Pflege nicht automatisch zu Lasten von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen gehen. „Für uns gilt die Devise: Gute Pflege muss bezahlbar bleiben, aber auch anständig entlohnt werden“, sagte Lucha.

Das Personal in Pflegeeinrichtungen ist während der Corona-Pandemie besonderen physischen und psychischen Belastungen sowie einem erhöhten Risiko, selbst zu erkranken, ausgesetzt. Der Minister ergänzte: „Ihr Arbeitsalltag war geprägt von verschärften Hygieneregeln, wie zum Beispiel dem Arbeiten mit FFP2-Masken, Lieferengpässen bei Schutzkleidung und einer durch die Pandemie zusätzlich verschärften Arbeitsverdichtung aufgrund Personalmangels.“

Landespflegerat gestärkt

Aber nicht nur in der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass es wichtig ist, die Stimme der Pflege zu stärken. „Ich freue mich daher besonders, dass der Landespflegerat künftig als Mitglied im Landeskrankenhausausschuss, einem zentralen Gremium der Gesundheitspolitik, vertreten ist. Dies ist ein starkes Signal und Wertschätzung in Richtung aller in der Pflege Tätigen“, sagte Lucha.

Die Corona-Pandemie hat die Pflegekräfte über die Maßen be- und überansprucht. Dem Pflegepersonal in den baden-württembergischen Krankenhäusern wurde daher im Laufe der Pandemie verschiedene Anerkennungen ihrer außergewöhnlichen Leistungen bei der Bewältigung der Pandemie gewährt. Hierfür wurden mehrfach Prämien ausgezahlt (Pflegeprämie I (2020): Bundesmittel circa 20 Millionen Euro, Landesmittel circa zehn Millionen Euro; Pflegeprämie II (2021) für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Intensivstationen der baden-württembergischen Krankenhäuser: Landesmittel circa zwölf Millionen Euro).

Pflegende Angehörige entlasten

„Aber wir sollten die Perspektive auch auf die große Zahl der pflegenden Angehörigen mit ihrem unermüdlichen Einsatz für die pflegebedürftigen Nächsten richten“, so Lucha. Nach aktuellen Erhebungen sind in Baden-Württemberg derzeit rund 471.000 Menschen auf Pflege angewiesen. Diese Zahl wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen. 80 Prozent davon werden momentan zu Hause versorgt (rund 377.000 Menschen). Minister Lucha betonte deshalb: „Die Stärkung der ambulanten und häuslichen Pflege ist aufgrund dieser Entwicklungen unabdingbar. Wichtige sowie zielgerichtete Maßnahmen und Impulse müssen bereits im Vor- und Umfeld von Pflege ansetzen.“ Unterstützungsangebote im Alltag sind überwiegend Betreuungsangebote, in denen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unter pflegefachlicher Anleitung die Betreuung von Pflegebedürftigen übernehmen. Darüber hinaus entlasten die Angebote durch Beratung und Unterstützung pflegende Angehörige sowie vergleichbar nahestehende Pflegepersonen in den oft schwierigen Situationen des Pflegealltags.

Das Land fördert darüber hinaus ehrenamtlich getragene Angebote zur Unterstützung im Alltag, Initiativen des Ehrenamts und Selbsthilfe im Vor- und Umfeld von Pflege mit jährlich drei Millionen Euro, die durch die Pflegekassen in derselben Höhe mitfinanziert werden. Ziel der Landesförderung ist es, bedarfsgerechte Unterstützungs- und Versorgungsstrukturen zu ermöglichen. Insgesamt werden diese Angebote mit Landes- und Kommunalmitteln sowie durch die Pflegeversicherung jährlich mit über acht Millionen Euro gefördert.

Ein zentrales Thema der Pflegepolitik der kommenden Jahre ist für Lucha die Kurzzeitpflege. „Im Fokus stehen nicht nur pflegebedürftige Menschen, sondern auch die pflegenden Angehörigen, die dringend einer temporären Entlastung bedürfen“, erläuterte er. „Mir ist wichtig, dass ausreichende und qualitativ hochwertige Plätze zur Verfügung stehen, gerade auch an Wochenenden. Mit der Ausrichtung des Förderschwerpunkts auf diesen Aspekt wollen wir neue Akzente setzen und Verbesserungen erreichen.“

Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration: Pflege

Weitere Meldungen

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt bleibt trotz schwacher Konjunktur stabil

Feuerwehrfahrzeug (Foto: dpa)
  • Feuerwehr

Landesjugend­feuerwehrtag 2024

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.
  • Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Plan eines Stadtgebiets, das farblich in unterschiedliche Bereiche eingeteilt wird
  • Wärmewende

Kommunen bei Wärmeplanung unterstützt

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
  • Bevölkerungsschutz

Übergabe von neun Fahrzeugen an den Bevölkerungsschutz

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Zum 1. Juli 2024 übergibt Udo Götze, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales, den Vorsitz im Verwaltungsrat der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) an Reiner Moser, Amtschef im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.
  • Glücksspiel

Land übernimmt Vorsitz der Glücksspielbehörde

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Erleichterungen für GAP-Förderung beschlossen

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
  • Wirtschaft und Gesellschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung 2024 verliehen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Gruppenfoto (von links nach rechts): Der Erste Bürgermeister der Stadt Freiburg, Ulrich von Kirchbach, Minister Manne Lucha, die Vertreterin der Stadt Ulm, Sarah Waschler, der Landrat des Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, und der Erste Landesbeamte des Landkreises Calw, Dr. Frank Wiehe, halten gemeinsam eine große Karte mit den Motiv der Ehrenamtskarte Baden-Württemberg in die Kamera.
  • Bürgerengagement

Erprobung der Ehrenamtskarte läuft erfolgreich

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Wahlen

Endgültiges Ergebnis der Europawahl 2024

Visualisierung Neubau des Transfer Hub for Innovation in Society an der Pädago-gischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
  • Bauen

Neubau eines Forschungszentrums in Schwäbisch Gmünd

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. (Foto: © dpa)
  • Wasserversorgung

Land fördert Neubau des Hochbehälters Langäcker

Ministerin Nicole Razavi bei der Verleihung des Staatspreises Baukultur 2024
  • Baukultur

Staatspreis Baukultur 2024 verliehen

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

von links nach rechts: Georg Graf Waldersee von Unicef Deutschland, Christine Langen, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges und Oberbürgermeister Jörg Lutz
  • Auszeichnung

Bundesverdienstmedaille für Christine Langen

Gruppenfoto aller Preisträger des Jugendbildungspreises DeinDing 2024 auf der Bühne des Stuttgarter Jugendhauses Cann
  • Jugendliche

Jugendbildungspreis „DeinDing 2024“ verliehen

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Verwaltung

Zuständigkeiten bei Cannabisgesetz geregelt

Menschen gehen auf einem Uferweg am Bodensee spazieren.
  • Tourismus

Land fördert Tourismusinfrastruktur

Bauarbeiter laufen in Stuttgart an Neubauten der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) vorbei. (Foto: © dpa)
  • WOHNUNGSBAU

Soziale Wohnraumförderung stark nachgefragt

Startsignal zur nächsten Phase Cyber Valley
  • Künstliche Intelligenz

Erstes ELLIS Institut im Cyber Valley eröffnet