Bundesrat

Lucha: Erwartungen an Pflegereform wieder nicht erfüllt

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha hat die im Bundesrat gebilligte Pflegereform als unzureichend und mangelhaft kritisiert. Er fordert eine Deckelung der Eigenanteile der Pflegeheim-Kosten.

Die Pflegereform der Bundesregierung hat am Freitag, 25. Juni, in Berlin den Bundesrat passiert. Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha kritisierte in seiner Rede im Bundesrat das Vorhaben als unzureichend, nicht nachhaltig und mangelhaft. „Diese Regelungen verdienen den Namen Pflegereform nicht, unsere Erwartungen wurden wieder nicht erfüllt“, sagte der Minister. „Und zwar unter anderem, weil die Deckelung der Eigenanteile der Pflegeheim-Kosten unterblieben ist und weil spürbare Entlastungen für die häusliche Pflege fehlen.“

Baden-Württemberg fordert schon lange Deckelung bei Pflegekosten

Derzeit sind die Leistungen der Pflegeversicherung gedeckelt, alles darüber hinaus müssen die Pflegebedürftigen aus eigener Tasche bezahlen. Minister Manne Lucha setzt sich seit Jahren dafür ein, dass das umgekehrt gestaltet wird: Dass also die Eigenanteile der Menschen gedeckelt werden. „Die nun vorgesehene Begrenzung der Eigenanteile ist halbherzig und setzt den Sockel-Spitze-Tausch lediglich in Ansätzen um“, kritisierte Lucha im Bundesrat.

Heimbewohnerinnen und -bewohner werden mit der nun verabschiedeten Reform lediglich in den ersten zwölf Monaten mit 5 Prozent, nach zwölf Monaten mit 25 Prozent, nach 24 Monaten mit 45 Prozent und nach 36 Monaten mit 70 Prozent mit einem Leistungszuschlag entlastet.

„Damit werden die Betroffenen und ihre Familien jedoch kaum vor finanzieller Überforderung geschützt“, sagte der Minister. „Ich fordere deswegen eine Deckelung der Eigenanteile – und zwar schon vom ersten Tag des Heimaufenthalts! Damit sind die Pflegekosten besser planbar und damit können wir Betroffene besser vor finanzieller Überforderung schützen – gerade auch in ihrem ersten Aufenthaltsjahr im Pflegeheim.“

Bund soll Länder besser einbeziehen

Die Länder hätten bei der jetzt vom Bund vorgelegten Pflegereform mehr erwartet, sagte Manne Lucha am Freitagvormittag. Die Regelungen – etwa bei der Langzeitpflege – gehen seiner Meinung nach zwar in die richtige Richtung, sie lösen aber nicht den Reformbedarf. So ist die Tarifbindung künftig eine Voraussetzung für die Zulassung einer stationären Pflegeeinrichtung.

Die meisten Pflegebedürftigen werden aber zuhause versorgt. „Der Bund hat diese pflegenden Angehörigen jedoch schlicht und einfach vergessen“, kritisierte Lucha und zog das Fazit: „Mit diesen Maßnahmen ist die Pflegeversicherung nicht reformiert, es fehlt die Zukunftsfähigkeit der Reform, die Länder hatten mehr erwartet. Deshalb erwarte ich, dass der Bund in der nächsten Legislaturperiode die Länder frühzeitig und umfassend in seine Reformüberlegungen mit einbezieht. Denn: Eine nachhaltige Pflegereform kann uns nur gemeinsam gelingen!“

Bundesrat: Bundesrat billigt Pflegereform

Weitere Meldungen

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt bleibt trotz schwacher Konjunktur stabil

Feuerwehrfahrzeug (Foto: dpa)
  • Feuerwehr

Landesjugend­feuerwehrtag 2024

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.
  • Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
  • Bevölkerungsschutz

Übergabe von neun Fahrzeugen an den Bevölkerungsschutz

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Zum 1. Juli 2024 übergibt Udo Götze, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales, den Vorsitz im Verwaltungsrat der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) an Reiner Moser, Amtschef im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.
  • Glücksspiel

Land übernimmt Vorsitz der Glücksspielbehörde

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Erleichterungen für GAP-Förderung beschlossen

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
  • Wirtschaft und Gesellschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung 2024 verliehen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Gruppenfoto (von links nach rechts): Der Erste Bürgermeister der Stadt Freiburg, Ulrich von Kirchbach, Minister Manne Lucha, die Vertreterin der Stadt Ulm, Sarah Waschler, der Landrat des Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, und der Erste Landesbeamte des Landkreises Calw, Dr. Frank Wiehe, halten gemeinsam eine große Karte mit den Motiv der Ehrenamtskarte Baden-Württemberg in die Kamera.
  • Bürgerengagement

Erprobung der Ehrenamtskarte läuft erfolgreich

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Wahlen

Endgültiges Ergebnis der Europawahl 2024

Visualisierung Neubau des Transfer Hub for Innovation in Society an der Pädago-gischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
  • Bauen

Neubau eines Forschungszentrums in Schwäbisch Gmünd

Ministerin Nicole Razavi bei der Verleihung des Staatspreises Baukultur 2024
  • Baukultur

Staatspreis Baukultur 2024 verliehen

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

von links nach rechts: Georg Graf Waldersee von Unicef Deutschland, Christine Langen, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges und Oberbürgermeister Jörg Lutz
  • Auszeichnung

Bundesverdienstmedaille für Christine Langen

Gruppenfoto aller Preisträger des Jugendbildungspreises DeinDing 2024 auf der Bühne des Stuttgarter Jugendhauses Cann
  • Jugendliche

Jugendbildungspreis „DeinDing 2024“ verliehen

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Verwaltung

Zuständigkeiten bei Cannabisgesetz geregelt

Bauarbeiter laufen in Stuttgart an Neubauten der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) vorbei. (Foto: © dpa)
  • WOHNUNGSBAU

Soziale Wohnraumförderung stark nachgefragt

Startsignal zur nächsten Phase Cyber Valley
  • Künstliche Intelligenz

Erstes ELLIS Institut im Cyber Valley eröffnet

Portrait von Finanzminister Danyal Bayaz
  • Bundesrat

Änderungen in der Rentenpolitik gefordert

IMK 2024
  • Sicherheit

Innenministerkonferenz in Potsdam

Abbdildung eines Ausschnitts des Zertifikat audit berufundfamilie für das Staatsministerium Baden-Württemberg 2023.
  • Beruf und Familie

Staatsministerium mit audit berufundfamilie zertifiziert