Die Veranstaltungsreihe „Start Up Stories – Studierst Du noch oder gründest Du schon?“ hat Station an der Universität Hohenheim gemacht. Vor Ort hat Wissenschaftsministerin Theresia Bauer mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft über die Gründungskultur in Studium und Lehre gesprochen.
Im Studium ein Gründer werden – mit dem richtigen Studienplan kommt auch der richtige Businessplan. Um die Studierenden bereits im Studium mit den Möglichkeiten sein eigenes Start-up zu gründen vertraut zu machen, hat das Wissenschaftsministerium die Förderlinie „Gründungskultur in Studium und Lehre“ aufgelegt. Mit der Veranstaltungsreihe „Start Up Stories“ besucht Wissenschaftsministerin Theresia Bauer die geförderten Projekte und diskutiert mit Studierenden, Lehrenden und erfolgreichen Gründerinnen und Gründern: Wie kann unternehmerisches Denken schon während des Studiums gefördert werden und welche Rolle spielen Hochschulen und Wissenschaft dabei, Studierende auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen?
„An unseren Hochschulen entstehen jeden Tag gute Ideen: Wie wir unser Leben einfacher machen oder wie wir klimafreundlicher wirtschaften. Für alle diese Fragen gibt es kluge und kreative Konzepte aus der Wissenschaft. Wir wollen unterstützen, dass diese in der Breite auch an den Hochschulen und aus ihnen heraus realisiert werden können. Genau hier setzen wir mit unserem Förderprogramm ‚Gründungskultur in Studium und Lehre‘ an“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Montag (7. Mai) im Rahmen der Veranstaltung an der Universität Hohenheim.
Turn the Plan(e)t – Ein Vertical Garden für die Universität Hohenheim
Ein Highlight der „Start Up Stories“ in Hohenheim: Im Vorfeld weiht Ministerin Bauer eine „Vertical Wand“ des Start-ups Visioverdis auf dem Campus der Universität Hohenheim ein. Unter dem Motto „turn the plan(e)t“ hat dieses Start-up ein High-Tech-Pflanzenversorgungssystem entwickelt, das Pflanzen in horizontaler statt, wie gewohnt, vertikaler Ausrichtung wachsen lässt. Dass die Pflanzen von links nach rechts wachsen, liegt an der Konstruktion der Pflanztöpfe – des sogenannten „GraviPlant“. Dieser wird an der Hausfassade befestigt und über einen Motor und einen Zahnriemen gedreht, sodass die Pflanzen Schwerkraft und Lichteinwirkung verändert wahrnehmen. So gelingt es, Fassaden mit einer Wandbegrünung neuartig zu gestalten und gleichzeitig bislang ungenutzten Raum in Städten für Begrünungen zu nutzen. Visioverdis-Gründerin Alina Schick diskutiert anschließend auch bei der Podiumsdiskussion mit.
„Wir brauchen Vorbilder, die am persönlichen Beispiel zeigen, wie sie ihren Weg in die unternehmerische Unabhängigkeit gemeistert haben, wie aus ideenreichen Forschenden forschende Unternehmerinnen und Unternehmer wurden. Am wichtigsten ist aber die eigene Gründerpersönlichkeit, die entdeckt und weiterentwickelt werden will“, so Bauer weiter.
Hohenheim macht! – Auf dem Weg zur Gründung
An der Universität Hohenheim fördert das Wissenschaftsministerium das Projekt „HOMA! – Hohenheim macht!“. Es gibt der Kreativität und dem Tatendrang der Studierenden der Universität Hohenheim einen wertvollen Kanal, um Selbständigkeit und Eigenverantwortung erlebbar zu machen.Ministerin Bauer begrüßte diesen Ansatz: „Wir verfolgen das Ziel mit unserem Förderprogramm alle Studierenden – unabhängig vom Fach – mit dem Thema Gründung und Selbständigkeit in Kontakt zu bringen/Vertraut zu machen: Die Hochschule sensibilisiert Studierende durch Veranstaltungen, berät potentielle Gründer und unterstützt sie, etwa mit der Start Up Garage, durch eine gründungsfördernde Infrastruktur.“
Weitere Informationen
Im Wissenschaftsbereich unterstützt das Land im Rahmen des „Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg (FESt-BW)“ aktuell 16 Hochschulen mit einem Programm zur Gründungskultur in Höhe von 8 Millionen Euro. Die Linie „Gründungskultur in Studium und Lehre“ ist dabei eines von drei Landesprogrammen zur Stärkung innovativer Lehrformate (neben „Strukturmodelle in der Studieneingangsphase“ und „WILLE - Wissenschaft erfolgreich lernen und lehren“).
Das Projekt „HOMA! –Hohenheim macht“ stärkt die Gründungskultur der Universität Hohenheim und setzt einen Schwerpunkt auf Unternehmensgründungen aus der Bioökonomie. Alle Hohenheimer Fakultäten wirken an der Umsetzung von drei Arbeitspakten mit, die darauf zielen, bestehende Gründungskultur nachhaltig zu stärken (AP1), forschungsorientierte Gründungsprojekte in der Lehre zu forcieren (AP2) sowie Gründungskultur breitenwirksam zu kommunizieren (AP3).
- AP1 („Existierende Gründungskultur nachhaltig stärken“) fokussiert auf das Empowerment bestehender studentischer Initiativen und wird die Startup Garage Hohenheim für alle Fachbereiche in jedem Semester öffnen.
- AP2 („Forschungsorientierte Gründungsprojekte in der Lehre forcieren“) fokussiert sich auf die Identifikation potenziell gründungsgeeigneter und aus der Forschung resultierender Technologien und technologieabhängiger Dienstleistungen (Innovationsscouting) und bringt darauf aufbauend insbesondere Bachelorstudierende mit diesen Technologien zusammen, um daraus potenzielle Gründungsprojekte zu entwickeln (Student2Technology).
- AP3 („Gründungskultur breitenwirksam kommunizieren“) will auch außerhalb der Universität Hohenheim Impulse für eine Gründungskultur zu generieren und gleichzeitig die Universität Hohenheim als Hotspot für Gründungen aus der Bioökonomie zu positionieren.
Wissenschaftsministerium: Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg