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Feuerwehrjahresstatistik 2016 vorgestellt

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Ein Feuerwehrmann bei der Rettung auf einem zugefrorenen See. (Foto: © dpa)

Innenminister Thomas Strobl hat die Feuerwehrjahresstatistik 2016 vorgestellt. Noch nie wurden so viele Menschen gerettet wie im Jahr 2016. 11.500 Personen konnten von den Feuerwehren gerettet werden, das sind 24 Prozent mehr als im Vorjahr 2015.

„Das Jahr 2016 ist für die Feuerwehr eng mit den Unwettern vom Mai und Juni verbunden. Extremniederschläge, großflächige Überschwemmungen und verheerende Schäden für die Gemeinde Braunsbach haben unsere Feuerwehren in Atem gehalten. Insgesamt können wir für das Jahr freilich eine sehr positive Bilanz ziehen! Noch nie konnten von den Feuerwehren so viele Menschen bei Brandeinsätzen und Einsätzen zur Technischen Hilfeleistung gerettet und in Sicherheit gebracht werden. Auf unsere Feuerwehren ist Verlass!“, so der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl, anlässlich der Vorstellung der Feuerwehrjahresstatistik 2016.

11.500 Personen konnten von den Feuerwehren gerettet werden, das sind 24 Prozent mehr als im Vorjahr 2015 (9.272).

Leichter Rückgang bei Verletzungen im ehrenamtlichen Feuerwehrdienst

„Die über 110.000 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, davon mehr als 108.000 ehrenamtlich Engagierte, sind rund um die Uhr für uns da. Oft bringen sie sich mit einem Einsatz auch selber in Gefahr, jeder Einsatz ist oftmals ein Risiko für die Gesundheit, manchmal sogar lebensbedrohend. Besonders tragisch war der Tod eines Feuerwehrmanns in Schwäbisch Gmünd, der bei den Unwettern in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai auch ums Leben kam – er wollte Leben retten und verlor sein eigenes“, sagte Minister Strobl. „Dieser schreckliche Unglücksfall zeigt einmal mehr, dass die Einsatzkräfte ständigen Gefahren ausgesetzt sind, denen sie nur dank guter Ausbildung und wiederkehrenden Übungen ohne Folgen für Leib und Leben entgegentreten können“, so Minister Strobl. Im ehrenamtlichen Feuerwehrdienst wurden 2016 insgesamt 1.526 Verletzungen erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr 2015 ist das ein leichter Rückgang um 3,7 Prozent.

Einsätze der Technischen Hilfeleistung stellen das Haupttätigkeitsfeld dar

Insgesamt lag die Zahl der Einsätze und Alarmierungen mit 114.538 um 9,3 Prozent höher als 2015 (104.748). Diese Steigerung ist hauptsächlich auf die Einsätze der Technischen Hilfeleistung zurückzuführen. Mit 52.231 Einsätzen und einem Anteil von 45,6 Prozent am Gesamteinsatzaufkommen stellt diese Einsatzart wie auch in den Vorjahren das Haupttätigkeitsfeld der Feuerwehren dar (2015: 44.540). Gefolgt von den Fehlalarmen, die erneut um 11,9 Prozent auf inzwischen 22.386 Fälle zugenommen haben und damit rund 20 Prozent aller Einsätze der Feuerwehren ausmachen (2015: 20.002). Erst an dritter Stelle finden sich die Einsätze zur Brandbekämpfung; diese haben 2016 mit 17.400 Einsätzen um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum abgenommen und ergeben einen Anteil von 15,2 Prozent aller Feuerwehreinsätze (2015: 18.764).

Im Jahr 2016 leisteten 110.456 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner in den Einsatzabteilungen der Gemeindefeuerwehren ihren Dienst für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger (2015: 109.964); davon 108.300 Frauen und Männer ehrenamtlich bei einer Freiwilligen Feuerwehr (2015: 107.868).

Engagement bei den Jugendfeuerwehren nimmt zu

„Der hervorragenden Nachwuchsarbeit in unseren Jugendfeuerwehren ist es zu verdanken, dass bei über 30.000 Kinder und Jugendliche sich bei den Feuerwehren einbringen und sich in den Dienst unserer Gesellschaft stellen. Hierfür zolle ich allen Verantwortlichen allerhöchsten Respekt und Anerkennung“, so der stellvertretende Ministerpräsident, Thomas Strobl, weiter. „Vor allem freut es mich, dass mittlerweile auch viele Mädchen den Weg in die Feuerwehren finden. Nicht zuletzt dank der eingerichteten Kindergruppen in den Jugendfeuerwehren.“

Inzwischen gibt es bei 92 Prozent der 1.098 kommunalen Feuerwehren in Baden-Württemberg eine Jugendfeuerwehr, die durch ein hohes ehrenamtliches Engagement getragen die stetige Nachwuchsarbeit gewährleistet und auch zukünftig die Einsatzfähigkeit der kommunalen Feuerwehren garantiert. Insgesamt sind in den Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg 30.085 Kinder und Jugendliche aktiv und somit 3,6 Prozent mehr als noch 2015 (29.043). Der Mädchenanteil bei den Feuerwehrfrauen liegt bei rund 17 Prozent.

Senioren nehmen in den Feuerwehren eine wichtige Rolle ein

Neben der Jugendarbeit wird dem Wissenserhalt und Wissenstransfer eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Durch das landesweite Projekt „65plus – Senioren aktiv in unseren Feuerwehren“ können sich die derzeit 31.788 Angehörigen der Altersabteilungen auch weiterhin aktiv in die Feuerwehren einbringen. Insbesondere bei der Versorgung, Logistik, Betreuung, Kommunikation und Wertevermittlung nehmen die Senioren in den Feuerwehren eine wichtige Rolle ein. Somit bleiben Wissen, Erfahrungen und Werte in unseren Feuerwehren erhalten und machen den Dienst in einer Feuerwehr in jedem Alter attraktiv – von der Kindergruppe bis in die Altersabteilung – von der Einsatzabteilung über die Werkfeuerwehren bis hin zur Musikabteilung.

Mit 4.050 Musikerinnen und Musikern in den 161 Musikabteilungen der Gemeindefeuerwehren wird auch buchstäblich der gute Ton der Feuerwehren in die Gesellschaft getragen. Ebenso übernehmen zusätzlich zu den 110.456 Frauen und Männern in den Einsatzabteilungen der Gemeindefeuerwehren die 6.220 Angehörigen in den 169 Werkfeuerwehren in Baden-Württemberg eine wichtige Aufgabe in der betrieblichen Gefahrenabwehr.

„Die Feuerwehren in Baden-Württemberg sind mit ihrer ständigen, verlässlichen und kompetenten Einsatzbereitschaft ein wichtiger Teil der Inneren Sicherheit und als Standortfaktor auch ein wesentlicher Beitrag für die Wirtschaftsstärke unseres Landes. Mögen unsere Feuerwehrangehörigen gesund und unversehrt aus den Einsätzen nach Hause zu Ihren Familien zurückkehren“, damit dankte der Innenmister allen Angehörigen der Feuerwehren für ihr besonderes Engagement.

Feuerwehrjahresstatistik 2016 (PDF)

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