Mit Blick auf den Schulbeginn, sollen Kinder zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen, anstatt vom Elterntaxi gefahren zu werden. Eigenständig zurückgelegte Schulwege sind wichtig für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
„Kinder sollten zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen“ sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann am Sonntag mit Blick auf den Schulbeginn. „Bei größeren Entfernungen sollten Kinder und Jugendliche zumindest einen Teil des Schulweges selbstaktiv zurücklegen. Das dient ihrer Gesundheit und ist ein zentrales Element in der Entwicklung einer eigenständigen Mobilität junger Menschen“, erläuterte der Verkehrsminister. „Denn als aktive Verkehrsteilnehmer kennen Kinder die wichtigsten Verkehrsregeln nicht nur in der Theorie, sondern sie wenden sie auch regelmäßig in der Praxis an und vertiefen sie dadurch.“
Elterntaxis bedeuten mehr Verkehr und Gefahr vor den Schulen
Der Minister wandte sich gegen das „Elterntaxi“ in Form von Hol- und Bringfahrten von und zur Schule. „Das sorgt für mehr Verkehr und für mehr Gefahr vor Schulen. Auch wenn die Eltern es gut meinen: Die vielen Fahrzeuge vor unseren Schulen sind ein Problem. Wenn es nicht anders geht, rate ich, das Kind wenigstens nicht vor das Schultor zu fahren. Dann wird immerhin eine Teilstrecke zu Fuß zurückgelegt“, sagte der Verkehrsminister. Die Fahrt mit dem Auto sei nicht sicherer, sondern verursache zusätzliche Gefahren.
Um die Verkehrssicherheit der Kinder zu verbessern empfahl Minister Hermann, die Kinder sollten helle, reflektierende Kleidung tragen, damit sie besser gesehen werden. „Außerdem sollte das Tragen eines Fahrradhelms für alle Rad fahrenden Kinder obligatorisch sein. Und die Eltern sollten in den ersten beiden Wochen mit ihren Kindern den sichersten Schulweg zusammen zurücklegen.“
Rücksichtsvolles und vorsichtiges Verhalten der Autofahrer wichtig
Nicht nur Eltern sind angesprochen, sich bewusst auf den Schulbeginn einzustellen. Kinder sind ungeübtere Verkehrsteilnehmer und verhalten sich mitunter anders als gedacht. Ab zwölf Jahren müssen Kinder mit dem Rad ebenso auf der Straße fahren wie alle anderen Verkehrsteilnehmer. Hermann appellierte an Autofahrerinnen und Autofahrer: „Überholen sie Rad fahrende Kinder nur im weiten Abstand. Und parken Sie keine Fußwege und Kreuzungen zu, denn das nimmt die Sicht gerade auf Kinder!“
Jährlich zum Schuljahresbeginn wird der Erlass „Sicherer Schulweg“ vom Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Verkehr und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport herausgegeben. Der Erlass informiert über die Unfalllage Baden-Württembergs und definiert Maßnahmen und Ziele, um Schulwege sicherer zu gestalten. Diese umfassen neben der Unterstützung bei der Erstellung von Geh- und Radschulwegplänen auch zahlreiche Aktionen und Projekte der schulischen Verkehrssicherheit.
Die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Baden-Württembergs (AGFK) wirbt mit der Aktion „Die Schulradler“ für selbstorganisierte gemeinsame Schulwege, die von Eltern oder älteren Schülern begleitet werden.