Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz hat eine positive Bilanz ihrer viertägigen Reise mit Vertretern baden-württembergischer Wirtschaftsorganisationen nach Russland gezogen.
„Mit dem Besuch in unseren russischen Partnerregionen Swerdlowsker Gebiet und Stadt Moskau konnten wir die bestehende Basis für die gegenseitige wirtschaftliche Zusammenarbeit in wichtigen Punkten vertiefen. Gerade weil die politischen Rahmenbedingungen nicht einfach sind, war es wichtig, den Gesprächskontakt mit den russischen Partnern aufrecht zu erhalten und zu vertiefen“, erklärte Schütz.
Man habe mit den Partnerregionen die weitere Zusammenarbeit auf mehreren wirtschaftlichen Themengebieten vereinbart, so zum Beispiel die Kooperation zur Unterstützung mittelständischer Unternehmen und zur Stärkung der beruflichen Bildung. Die Gewinnung von Fachkräften sei für die russische Wirtschaft und für die dort tätigen baden-württembergischen Unternehmen von entscheidender Bedeutung, unterstrich die Staatssekretärin. Mit der Zwölf-Millionen-Einwohner-Metropole Moskau, in der ein Fünftel der Wirtschaftskraft Russlands konzentriert ist, wurden auch Möglichkeiten für gemeinsame Modellprojekte zur Entwicklung einer „intelligenten Stadt“ (Smart City) erörtert.
Staatssekretärin Schütz: „In meinen Gesprächen vor Ort mit deutschen Unternehmen und Wirtschaftsvertretern hat sich der Eindruck verstärkt, dass die Wirtschaft in Russland die Talsohle erreicht hat und erste Aufwärtstendenzen erkennbar sind. Dies war insbesondere im ersten Quartal 2017 der Fall. Das Bemühen Russlands um Auslandsinvestitionen ist deutlich erkennbar. Andererseits stellen die zunehmenden Anforderungen, lokal und vor Ort zu produzieren, deutsche und baden-württembergische Unternehmen vor neue Herausforderungen. Gerade unsere Mittelständler benötigen aber verlässliche und sichere Rahmenbedingungen.“ Diese Verlässlichkeit habe sie in den politischen Gesprächen angemahnt.
Zusammenarbeit zum Ausbau der beruflichen Bildung
Im Mittelpunkt ihres Besuchs in Russland stand die 8. Sitzung der Gemischten Arbeitsgruppe mit der russischen Partnerregion Swerdlowsker Gebiet. Die Hauptstadt des Swerdlowsker Gebiets, Jekaterinburg, ist mit 1,5 Millionen Einwohner die viertgrößte russische Stadt und politisches und wirtschaftliches Zentrum der Uralregion. Das Treffen fand unter Leitung von Staatssekretärin Schütz und dem Minister für internationale Beziehungen, Andrey Sobolev, statt. An der Sitzung nahmen auf russischer Seite weitere Minister des Swerdlowsker Gebietes teil. Staatssekretärin Schütz sprach in Jekaterinburg zudem mit Ausstellern aus Baden-Württemberg bei der Industriemesse Innoprom. Die Delegation aus Baden-Württemberg besuchte zudem russische Unternehmen und das Uraler College für Technologie und Unternehmertum, ein erfolgreiches Berufsbildungsprojekt, das langjährig von der Eberhard-Schöck-Stiftung mit Sitz in Baden-Baden unterstützt wird.
Mit dem Minister für internationale Beziehungen der Stadt Moskau, Sergej Tscherjomin, vereinbarte Staatssekretärin Schütz die Zusammenarbeit zum Ausbau der beruflichen Bildung. Minister Tscherjomin will im nächsten Schritt gemeinsam mit seinem Amtskollegen für berufliche Bildung einen Informationsbesuch in Baden-Württemberg durchführen. Möglichkeiten zur Zusammenarbeit wurden auch im Bereich Smart City („intelligente Stadt“) besprochen. Hier verfolgt die Stadt Moskau ambitionierte Ziele und zeigte sich an Modellprojekten mit Baden-Württemberg interessiert. Im German Centre Moskau fand zudem ein intensiver Meinungsaustausch mit Vertretern deutscher Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen statt, die in Russland tätig sind. Das von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) geführte German Centre ermöglicht deutschen Mittelständlern einen Einstieg in den russischen Markt durch Raum- und Serviceangebote sowie ein umfassendes Netzwerkangebot.