Gesundheitsminister Manne Lucha hat die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers, die Auslieferung des Impfstoffes von Biontech/Pfizer zu rationieren, scharf kritisiert. Er sieht darin ein fatales Signal.
Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha hat die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Auslieferung des Impfstoffes von Biontech/Pfizer zu rationieren, scharf kritisiert. Der Bund hatte diesen Schritt in einem Schreiben an die Bundesländer angekündigt und dies mit dem drohenden Verfall eingelagerter Dosen des Impfstoffs des US-Konzerns Moderna begründet. Niedergelassene Ärzte und Impfzentren sollen vorübergehend nur noch eine bestimmte Menge des Biontech-Impfstoffs bestellen können, der Impfstoff von Moderna unterliege dagegen keiner Höchstgrenze.
„Fatales Signal mitten in der Pandemie“
Minister Lucha sagte dazu am Samstag, 20. November, in Stuttgart: „In dieser Phase der Pandemie ist es ein fatales Signal, genau den Impfstoff, dem die Menschen derzeit am meisten vertrauen, mit Höchstbestellmengen zu versehen. Wir fahren gerade die Impfkapazitäten an allen Fronten hoch, bei den Mobilen Impfteams, an lokalen, festen Impfstützpunkten, bei der Ärzte- und Betriebsärzteschaft. Die Nachfrage nach Impfungen, vor allem nach Auffrischimpfungen, steigt enorm. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz wurden die Länder vor wenigen Tagen aufgefordert, bis Ende Dezember Millionen Menschen zu impfen, um die vierte Welle abzuflachen. Und nun hören wir, dass Biontech zunächst nur noch begrenzt zur Verfügung stehen soll. Absolut nicht nachvollziehbar! Das schwächt nicht nur die Impfkampagne, sondern lässt all unsere Kraftanstrengungen ins Leere laufen. Die Menschen jetzt kurzfristig zu überreden, Moderna statt Biontech zu wählen oder sich für eine Kreuzimpfung zu entscheiden, ist in dieser Phase der Pandemie widersinnig. Am Ende haben wir wieder unendlich viele Impfangebote aber nicht genügend Impfstoff, wie im vergangenen Frühjahr. Ich fordere den Bund auf, diese Entscheidung zu korrigieren.“
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