Mit dem Projekt „Digitales Wälderleben – Internet kennt kein Alter“ soll die Teilhabe von Seniorinnen und Senioren an der digitalen Welt erforscht werden. Ziel ist es, Barrieren für ältere Verbraucherinnen und Verbraucher zu identifizieren und diese gezielt abzubauen.
Das Internet bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: Vom Austausch mit Gleichgesinnten in Foren, der Kommunikation mit Freunden und Bekannten in sozialen Netzwerken über die Informationsrecherche bis hin zum Einkaufen im Netz und Online-Banking. Gleichzeitig stellen sich viele Bürgerinnen und Bürger die Frage, wie sicher ihre Daten in der digitalen Welt sind und wie transparent ihr Kaufverhalten und ihre Lebensgewohnheiten werden.
„Das Internet ist längst für alle Altersklassen von großer Bedeutung. Dennoch sind die Jüngeren immer noch stärker im Netz aktiv als ältere Menschen. Es ist daher wichtig, dass die Hochschulen im Land zur Teilhabe von Seniorinnen und Senioren an der digitalen Welt forschen“, sagte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch bei ihrem Besuch der Hochschule Furtwangen (Schwarzwald-Baar-Kreis).
Sicherheit im Internet ist von großer Bedeutung
Für die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Internet bräuchten Seniorinnen und Senioren eine gewisse Technik- und Medienkompetenz und Antworten auf Fragen rund um das Thema Sicherheit im Internet. Dies betreffe vor allem den Schutz der persönlichen Daten sowie den Schutz vor Täuschung oder gar Betrug. Die souveräne Nutzung des Internets sei insbesondere in ländlichen Regionen hilfreich, in denen räumliche Distanzen zu gewünschten Angeboten eine Teilhabe erschweren, so Gurr-Hirsch.
„Gerade die ältere Bevölkerung bekommt zu spüren, dass technische und mediale Neuerungen das Leben unübersichtlicher machen können. Anglizismen und fehlende Erfahrung mit digitalen Anwendungen erschweren Verbrauchersouveränität und einen selbstbewussten Umgang mit diesen Angeboten“, sagte die Staatssekretärin. Daher sei es wichtig zu wissen, wo Barrieren für ältere Verbraucherinnen und Verbraucher bestünden und wie sie gezielt abgebaut werden könnten. Wissenschaftlich basierte Ergebnisse seien daher für die Politik ein wichtiger Indikator.
Genau diese wissenschaftliche Aufarbeitung werde das Projekt „Digitales Wälderleben – Internet kennt kein Alter“ liefern, erklärte der Projektleiter an der Hochschule Furtwangen, Professor Stefan Selke. Darüber hinaus werde das Projekt exemplarisch aufzeigen, wie Verbrauchersouveränität von Seniorinnen und Senioren in der digitalen Welt nachhaltig gesteigert werden könne. Damit könnten die Ergebnisse der Studie unmittelbar für die verbraucherpolitische Arbeit herangezogen werden, so Selke.
Projekt „Internet kennt kein Alter – Digitales Wälderleben“
Das Verbraucherministerium fördert das einjährige Projekt „Internet kennt kein Alter – Digitales Wälderleben“ an der Hochschule Furtwangen mit insgesamt 48.328 Euro. Gegen Ende des Jahres wird der Abschlussbericht erwartet.
Der Begriff „Wälderleben“ bezieht sich auf die vor Ort geläufige Selbstzuschreibung der Bürgerinnen und Bürger als „Wälder“ – Kurzform für Schwarzwälder – und verweist auf einen Kern intensiver regionaler Identität. Das Projekt soll die Potentiale im Bereich Verbraucherschutz und Digitalisierung aufzeigen. Ziel ist es, die Erfahrungen und Ergebnisse zu verallgemeinern und auf vergleichbare Orte und Kontexte zu übertragen. Das Projekt erfolgte in Zusammenarbeit mit den bestehenden Kursen der Volkshochschule Oberes Bregtal e. V.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Verbraucherschutz im Land