Die langjährige Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Prof. Dr. Pia Müller-Tamm, geht in den Ruhestand. Kunstministerin Petra Olschowski würdigte ihre besonderen Verdienste.
An der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe geht eine Ära zu Ende: An diesem Freitag wird die langjährige Direktorin, Prof. Dr. Pia Müller-Tamm, in den Ruhestand verabschiedet. Die Kunsthistorikerin stand 14 Jahre lang an der Spitze des traditionsreichen Museums.
„Pia Müller-Tamm ist Kunsthistorikerin, Ausstellungsmacherin und Museumsmanagerin mit Leib und Seele, mit Herz und Verstand, mit Gespür und Geschick“, sagte Kunstministerin Petra Olschowski am Donnerstag, 27. April 2023, in Stuttgart und dankte der scheidenden Direktorin außerordentlich für ihre besonderen Verdienste um die Kunsthalle Karlsruhe und das Kulturland Baden-Württemberg insgesamt. „Pia Müller-Tamm hat sich als Direktorin in einem überaus hohen Maß für die Kunst im Land und für museale Belange engagiert und persönlich eingesetzt – auch dank ihrer herausragenden fachlichen Expertise.“
Große Landesausstellungen und ungewöhnliche kuratorische Ansätze
In die Amtszeit von Prof. Dr. Pia Müller-Tamm fallen bedeutende Schauen: von Großen Landesausstellungen wie „Hans Baldung Grien. heilig | unheilig“ oder „Die Meister-Sammlerin. Karoline Luise von Baden“ bis zu ungewöhnlichen kuratorischen Ansätzen. Mit Ausstellungsformaten wie „Unter vier Augen“ setzte Prof. Dr. Pia Müller-Tamm Akzente, indem sie Porträts mit eigens verfassten Gedichten, Geschichten und Essays renommierter Autorinnen und Autoren verband.
Darüber hinaus steht die langjährige Direktorin für innovative Wege der Kunstvermittlung: Durch oftmals digitale Formate ist es Prof. Dr. Pia Müller-Tamm gelungen, die Kunsthalle Karlsruhe noch stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. In 14 Jahren konnte sie das Profil des Museums durch kluge Erwerbungen und wissenschaftliche Projekte weiter schärfen. Mit Unterstützung des Ministeriums etablierte Prof. Dr. Pia Müller-Tamm insbesondere die Provenienzforschung an der Kunsthalle Karlsruhe.
Sanierung und Neukonzeption maßgeblich angestoßen
Zu ihren zentralen Projekten gehörte zudem die dringend notwendige Verbesserung der baulichen Situation des Museums: „Die Sanierung und die Neukonzeption der Kunsthalle Karlsruhe sind ein Top-Projekt der Landesregierung, das Pia Müller-Tamm maßgeblich angestoßen hat“, betonte die Ministerin. Die Eröffnung der sanierten Kunsthalle Karlsruhe ist für 2028/29 geplant. Ab dem 29. April werden Werke aus der Kunsthallen-Sammlung mit Unterstützung des Landes im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien gezeigt. „Ich freue mich sehr, dass mit dem Ende meiner Arbeit für die Kunsthalle die Sammlung in Teilen wieder öffentlich sichtbar ist. Im ZKM können wir den Besucherinnen und Besuchern einige echte Neuheiten präsentieren, nicht nur konzeptionell, sondern auch durch großartige Neuerwerbungen von zwei Sammlungen, die jetzt erstmals in Ausschnitten vorgestellt werden", sagte die scheidende Direktorin, Prof. Dr. Pia Müller-Tamm, zur Ausstellung „KunsthalleKarlsruhe@ZKM“.
Nachfolger von Prof. Dr. Pia Müller-Tamm wird der Kunsthistoriker Prof. Dr. Frédéric Bußmann, der derzeit die Kunstsammlungen Chemnitz leitet. Er tritt sein Amt im August an.