Das Land fördert zwei Pilotprojekte zur Sektorkopplung von solarer Stromerzeugung und Elektromobilität auf Parkflächen. Ziel ist eine möglichst effiziente Kopplung von Energiewende und Verkehrswende, von Sonnenstrom und Elektromobilität.
Von dem kommenden Jahr an greift in Baden-Württemberg die Pflicht zur Überdachung von Parkplätzen mit Photovoltaikanlagen. In Verbindung mit intelligenter Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und eventuell einem Batteriespeicher können Parkflächen dann einen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz leisten.
„Bislang“, sagte Umweltminister Franz Untersteller, „sind Parkflächen versiegelte Fläche ohne Mehrwert. Das wollen wir ändern. Deshalb haben wir die Photovoltaikpflicht ab 2022 im Klimaschutzgesetz verankert. Und deshalb fördern wir jetzt Pilotprojekte, die Erkenntnisse liefern sollen, wie solare Stromerzeugung und E-Mobilität auf Parkflächen am besten gekoppelt werden.“
Pilotprojekte in Berkheim und Schwäbisch Hall
Mit knapp 300.000 Euro fördert das Umweltministerium jetzt zwei Pilotvorhaben in Baden-Württemberg in Berkheim und Schwäbisch-Hall. Die gemeinsam mit einer externen Jury ausgewählten Anlagen sollen noch in diesem Jahr errichtet werden. Gefördert werden Investitionskosten in eine innovative Solarüberdachung der Parkfläche, die Ladeinfrastruktur und Anschlusstechnik sowie die benötigte Hard- und Software zur Laststeuerung. Nicht bezuschusst wird der Bau der Photovoltaik-Anlage.
Die geförderten Projekte:
- Berkheim (Landkreis Biberach)
Vor der Firmenzentrale des Bau- und Logistikunternehmens Max Wild GmbH soll ein 685 Quadratmeter großer, ebenerdiger Parkplatz mit einer 256 Kilowatt peak (kWp) Photovoltaik-Anlage überdacht werden. Die Konstruktion der Carport-Anlage soll hohen optischen Ansprüchen genügen. Auf den gemischt genutzten Parkplätzen sollen zehn Ladepunkte installiert werden mit einer Leistung von jeweils 22 Kilowatt. Mit Hilfe eines Energiemanagementsystems sollen Photovoltaik-Erzeugung und Ladevorgänge lastvariabel aufeinander abgestimmt werden.
- Schwäbisch Hall
Das Projekt umfasst den Bau und das Monitoring einer Photovoltaik-Carportanlage mit einer Leistung von 749 Kilowatt peak am Berufsschulzentrum in Schwäbisch Hall sowie die Installation von acht Ladepunkten mit jeweils 22 Kilowatt. Der gewonnene Solarstrom soll nicht nur zum Laden von E-Fahrzeugen, sondern auch in neun umliegenden Berufsschulgebäuden eingesetzt werden. Die Kooperation mit einem regionalen Carsharing Anbieter erzeugt eine Schnittstelle zu einem modernen Mobilitätskonzept.
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg